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Wie sich der Nationalpark für die Wandersaison rüstet

In der Sächsischen Schweiz sind die Schwedenlöcher wieder frei und zahlreiche Wegweiser erneuert. Verstärkte Kontrollen sollen illegale Feuer verhindern.

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Schwedenlöcher in der Sächsischen Schweiz: Der beliebte Wanderweg zwischen der Bastei und Rathen ist wieder offen.
Schwedenlöcher in der Sächsischen Schweiz: Der beliebte Wanderweg zwischen der Bastei und Rathen ist wieder offen. © Steffen Unger

Zum Start der Wandersaison bittet der Nationalpark alle Besucher der Sächsischen Schweiz, auf Feuer und auf das Rauchen im Wald zu verzichten. Mit dem Frühjahr beginne auch die Waldbrandsaison, erklärt die Nationalparkverwaltung. Aktuell herrsche vor Ort bereits wieder die Waldbrandgefahrenstufe 3. Besucherinnen und Besucher werden deshalb gebeten, dass generell gültige Rauch- und Feuerverbot in den Wäldern zu respektieren - auch bei niedrigerer Waldbrandgefahrenstufe.

Wer Rauch aufsteigen sieht, sollte dies umgehend melden, um Waldbrände zu verhindern. Der Waldbrand vom Sommer 2022 in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz gilt als der schwerste in der jüngeren Geschichte der Region. Die tschechische Polizei geht davon aus, dass der Brand von Menschen ausgelöst wurde, entweder durch Brandstiftung oder fahrlässiges Verhalten wie eine weggeworfene Zigarette oder Lagerfeuer.

In der Sächsischen Schweiz hat sich in Vorbereitung auf die neue Saison einiges getan. Rechtzeitig vor Ostern wurde der Wanderweg durch die Schwedenlöcher wieder freigegeben. Die Nationalparkverwaltung hatte hier seit November einen Großteil der Stufen erneuern lassen. Einige Geländer müssen noch montiert werden, Besucher können den Weg durch die enge Felsschlucht aber bereits wieder begehen. Die Route vom Amselgrund bei Rathen hinauf zur Bastei zählt zu den beliebtesten in der Sächsischen Schweiz.

2.500 neue Wegemarken angebracht

Um Besuchern die Orientierung im Gelände zu erleichtern, wurden zudem zahlreiche neue Wegweiser und Wegemarken angebracht. Zu den Wegemarken zählen die quadratischen, farbigen Markierungen der Wanderwege in verschiedenen Farben. Allein 2.500 solche Wegemarken haben die Nationalparkwächter im Gebiet verteilt. Sie ersetzen die bisherigen Farbmarkierungen an den Bäumen, die nicht mehr vorhanden sind.

Neu angefertigte Wegweiser und Wegemarken sollen Besuchern die Orientierung im Nationalpark erleichtern.
Neu angefertigte Wegweiser und Wegemarken sollen Besuchern die Orientierung im Nationalpark erleichtern. © C. Edelmann/Nationalpark

Nach dem verheerenden Waldbrand und Baumstürzen seien auch Wege aufwändig wiederhergestellt worden, erklärt die Nationalparkverwaltung. Von den mehr als 400 Kilometern markierter Wanderwege sind derzeit 5,8 Kilometer nicht begehbar, dazu gehört der Kirnitzschtalweg unterhalb der Staumauer der Oberen Schleuse bei Hinterhermsdorf. Tagesaktuelle Informationen gibt es auf der Website des Nationalparks oder unter der Info-Hotline 035022-50242.

Zudem stehen bis Ende Oktober mehr als 50 neue geführte Wanderungen im Kalender. Auf diesen Exkursionen informieren die Nationalpark-Ranger beispielsweise über die ungelenkte Waldentwicklung am neuen Erlebnispfad "Weg zur Wildnis" oder auch über die Situation auf den Waldbrandflächen. Die Veranstaltungen der Nationalparkverwaltung sind generell kostenlos. Hinzu kommen täglich außer mittwochs und sonntags Themenwanderungen mit zertifizierten Nationalparkführern. Ab sofort sind auch die sechs Infostellen des Nationalparks wieder täglich geöffnet.

Verstärkte Kontrollen im Grenzgebiet

Vor allem für die Osterfeiertage kündigt die Nationalparkverwaltung verstärkte Kontrollen in der Kernzone entlang der Landesgrenze an. Deutsche und tschechische Nationalpark-Ranger werden hier gemeinsam unterwegs sein. Gerade nach dem Brand stellten die Kernzonen beider Nationalparks wichtige Rückzugsräume für empfindliche Tierarten dar. Darüber hinaus sei auf den Brandflächen die vom Menschen unbeeinflusste Entwicklung der Pflanzen und der Schutz vor Erosion wichtig. In den Kernzonen der Nationalparks dürfen nur gekennzeichnete Wege begangen werden. Mit den verstärkten Kontrollen sollen auch illegale Lagerfeuer verhindert werden. (SZ)