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Sächsische Schweiz: Wanderweg Eulentilke im Nationalpark frei gesägt

Nach einem Sturm im Herbst war ein viel begangener Wanderweg durch umgestürzte Bäume blockiert. Das sorgte für Kritik. Jetzt ist die Verbindung frei.

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Die Eulentilke in der Sächsischen Schweiz führt vom Nassen Grund im Kirnitzschtal in Richtung Carolaaussicht.
Die Eulentilke in der Sächsischen Schweiz führt vom Nassen Grund im Kirnitzschtal in Richtung Carolaaussicht. © Nationalpark/Hanspeter Mayr

Der Wanderweg Eulentilke im Nationalpark Sächsische Schweiz ist nach umfangreichen Sägearbeiten wieder passierbar. Das teilt die Nationalpark- und Forstverwaltung mit. Die Gefahr durch umstürzende Bäume sei reduziert.

Eine beauftragte Forstfirma aus Dohma hat rund 150 sturzgefährdete Bäume auf einem knappen halben Kilometer entlang des Weges gefällt und abgelegt. Möglich wurde dies dank einer speziell gesicherten Maschine. Auch bereits umgestürzte Bäume wurden vom Weg geräumt.

"Wir sind sehr froh, dass wir dank der eingesetzten Spezialmaschine, in der der Arbeiter weitgehend gegen Baumstürze geschützt ist, nicht mehr passierbare Wege freischneiden können", sagt Nationalparkchef Uwe Borrmeister.

Wälder bei Wind meiden

Dennoch müssten sich Waldbesucher langfristig auf sturzgefährdete Bäume einstellen. Besonders bei Wind, Schnee oder Regen steige die Bruchgefahr. Besucher sollten den Wald dann meiden. "Das Begehen von Wegen im Wald geschieht immer auf eigene Gefahr."

Am Zustand der Eulentilke, die vom Nassen Grund im Kirnitzschtal hinauf führt in Richtung Wilde Hölle und Carolaaussicht, hatte es zuvor Kritik gegeben. Ein Sturm hatte dort am 3. Oktober 2023 zahlreiche abgestorbene Fichten umgerissen, die dann kreuz und quer über dem Weg lagen.

Marco Angermann, ein selbstständiger Wanderführer aus Rosenthal-Bielatal, warf der Nationalparkverwaltung vor, sie hätte auch vor dem Sturm nicht ausreichend auf die drohende Gefahr durch das Totholz hingewiesen. Man könne von Glück reden, dass nichts passiert sei.

Eulentilke nach dem Sägen: die Felsen sind sichtbar.
Eulentilke nach dem Sägen: die Felsen sind sichtbar. © Nationalpark/Hanspeter Mayr

Der Nationalpark hatte dies zurückgewiesen. Die Eulentilke wurde nach dem Sturmereignis als unpassierbar erklärt und eine Umleitung für Wanderer ausgeschildert. Zudem beantragte die Verwaltung den jetzt abgeschlossenen Eingriff im Wald.

Größere Maßnahmen wie diese im Nationalpark müssen bei der Landesdirektion Sachsen beantragt werden. Die Aufsichtsbehörde erteilt dann eine sogenannte naturschutzrechtliche Befreiung. Die Forstarbeiten mussten so geplant und ausgeführt werden, dass alle Naturschutzbelange berücksichtigt wurden. Noch vor Beginn der Brutzeit der Vögel konnten sie nun abgeschlossen werden.

Kletterzustiege sollen freigeschnitten werden

Jetzt nach dem Freisägen der Eulentilke biete sich ein hellerer Landschaftseindruck, erklärt der Nationalpark, die Felsen an den Hangschultern seien erkennbar. Zuvor sei der Wegabschnitt eher unspektakulär und dunkel gewesen. Der Borkenkäfer hatte die Fichten hier wie vielerorts in der Sächsischen Schweiz zum Absterben gebracht.

Das Freischneiden war mit der AG Wege abgestimmt, in der Bergsport-, Naturschutz- und Tourismusverbände sowie Bürgermeister vertreten sind. Zuletzt wurde unter anderem der Weg durch das Goldbachgründel westlich des Kleinsteins freigeschnitten. Zudem soll das Freischneiden von Zugängen zu Kletterfelsen fortgesetzt werden, kündigt die Nationalpark- und Forstverwaltung an, teilweise unterstützt von ehrenamtlichen Helfern aus den Bergsportverbänden. (SZ)