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Fahrgastschiff nach Problemen am Berzdorfer See angekommen

Nachdem ein mit einem Fahrgastschiff für den Berzdorfer See beladener Schwerlasttransport in Bad Muskau stecken geblieben war, ist das Schiff jetzt im Wasser.

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Das Fahrgastschiff wurde Mittwochmorgen am Hafen  am Berzdorfer See zu Wasser gelassen. Der Schwertransport war am Dienstag kurz vor dem Ortseingang Bad Muskau steckengeblieben.
Das Fahrgastschiff wurde Mittwochmorgen am Hafen am Berzdorfer See zu Wasser gelassen. Der Schwertransport war am Dienstag kurz vor dem Ortseingang Bad Muskau steckengeblieben. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Görlitz. Am Mittwochmorgen ist das zweite Fahrgastschiff in den Berzdorfer See gelassen worden. Gegen 3 Uhr in der Nacht zum Mittwoch kam es am Görlitzer Hafen des Sees an. In den Monaten zuvor wurde das Schiff, 1969 erbaut, in einer Werft in Nordrhein-Westfalen für den Betrieb auf dem Berzdorfer See saniert und beispielsweise mit Elektroantrieb ausgestattet. Mitarbeiter der Werf kamen jetzt auch mit nach Görlitz, um ihr Werk zu Wasser zu lassen.

In reichlich zwei Wochen soll der Betrieb des Schiffes starten.
In reichlich zwei Wochen soll der Betrieb des Schiffes starten. © Paul Glaser/glaserfotografie.de

Kurz vor 9 Uhr am Mittwoch hatten zwei mobile Kräne am Hafen des Berzdorfer Sees das Fahrgastschiff vom Transporter gehoben, und ließen es dann zu Wasser. Betreiber ist der Unternehmer Stefan Menzel. Wie ein Mitarbeiter gegenüber der SZ mitteilte, soll das Schiff am 19. August seinen Betrieb auf dem Berzdorfer See aufnehmen. Zuvor stehen noch letzte Arbeiten an der Einrichtung an.

Probleme gab es keine, das Schiff zu Wasser zu lassen. Auf der Straße war es schwieriger. Laut Medienberichten war der Schwertransport am Montag in Nordrhein-Westfalen gestartet und zunächst zügig vorangekommen. Am Dienstag jedoch, kurz vor dem Ortseingang Bad Muskau (Landkreis Görlitz), war der Schwertransport steckengeblieben, als er auf einem Parkplatz Halt machen wollte. Das Gespann ist 46,5 Meter lang und 6,10 Meter breit. Wegen der Maße, sagte ein Polizeisprecher, sei es nicht gelungen, den Transporter am Dienstag von der Straße zu rangieren. Da der Schwerlaster mit seinen 163 Tonnen nach 6 Uhr am Morgen nicht mehr fahren durfte, musste er nach Polizeiangaben auf der Straße stehen bleiben. Sie wurde deswegen gesperrt, wurde erst nach mehreren Stunden am Abend wieder freigegeben.

Hier in Bad Muskau ging es für den Schiffstransport erst mal nicht mehr weiter.
Hier in Bad Muskau ging es für den Schiffstransport erst mal nicht mehr weiter. © Picxell

Schwieriger Transport in die Oberlausitz

"Bei einer Weiterfahrt wäre der Transport in den Berufsverkehr gekommen und hätte ein Verkehrschaos ausgelöst", sagte ein Sprecher der Polizei. Der Transporter sei dann nach der vorgeschriebenen Pause am Dienstagabend ab 22 Uhr aber weiter gerollt. "Der Schwerlasttransporter wurde dann in Begleitung der Polizei zum See gebracht", so der Polizeisprecher. Auch die blockierte Straße wurde dadurch wieder für den Verkehr frei. Größere Verkehrseinschränkungen habe es während der Sperrung nicht gegeben.

Bereits seit einiger Zeit liegt am Südufer des Berzdorfer Sees, in der Blauen Lagune, ein weiteres Fahrgastschiff. Dieses lässt der Bernstädter Unternehmer Stefan Gläsel derzeit vor Ort herrichten. Gläsel betreibt an der Blauen Lagune bereits einen Hochseilgarten, Adventure-Golf und einen Campingplatz. Stefan Menzel ist in Görlitz bekannt geworden als Casino-Besitzer, sowie mit Bootstouren auf der Neiße, Corona-Testzentren und seinen roten Doppelstock-Touristenbussen. Außerdem hat er das Hotel Landeskrone übernommen, das aktuell aber im Dornröschenschlaf liegt. Am Berzdorfer See hatten Gläsel und Menzel geplant zusammenzuarbeiten, hatte der Bernstädter Unternehmer kürzlich gegenüber der SZ geschildert. Doch dann brach hinter den Kulissen offenbar ein Konkurrenzkampf aus. (SZ, dpa)