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Schicksal der Amselfallbaude: So wird auf Facebook diskutiert

Mit der Amselfallbaude verbinden viele Leser schöne Erinnerungen. Einige sind traurig, dass eine Einkehr zu und der Wasserfall nur ein Rinnsal ist.

Von Anja Weber
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Das Schicksal der Amselfallbaude bewegt weiter die Gemüter.
Das Schicksal der Amselfallbaude bewegt weiter die Gemüter. © Mike Jäger

200 Jahre Einkehr am Amselfall - das Ende könnte besiegelt sein. So vermuten einige Leser. Sächsische.de hatte zunächst über den drohenden Verfall des Areals zwischen Rathewalde und dem Kurort Rathen berichtet und vor einigen Tagen uralte Fotos und Motive des einst begehrten Ausflugszieles veröffentlicht. Vor allem auf Facebook gab es daraufhin viele Kommentare, die Unverständnis ausdrücken, wie man vonseiten des Freistaates Sachsen offenbar zusieht, wie das Ausflugs-Eldorado verfällt. Viele Leser verbinden vor allem schöne Erinnerungen an einen Ausflug dorthin. Hier sind einige Stimmen zusammengefasst.

Offenbar waren einige der Leser vor allem auch in der Kinder- und Jugendzeit am Amselfall. So kann sich Nutzerin Erika Haag noch sehr gut daran erinnern. Sie schreibt: "Ich war dort mit dem Kinderferienlager, mindestens dreimal. Später bin ich mit meinen Kindern auch diese Tour gewandert." Eva-Maria Lenk: "Ich kenne das auch noch aus meiner Kindheit, war immer schön dort! Jetzt sieht es echt traurig aus. Warum lässt man so ein Besuchermagnet so vergammeln?", fragt sie.

Schöne Erinnerungen hat auch Willfried Rübner: "Da habe ich meinen 12. und 13. Geburtstag drin gefeiert 1966 und 1967. Später dann mit meiner Familie waren wir auch 1978 da. Es war jedes Mal wunderschön." Auch Facebook-Nutzerin Jaani Tamani hat gute Erinnerungen an die Ausflüge: "Das war so schön dort. 1. Mal Wandertag mit der Schule, müsste so 1967 gewesen sein. 2. Mal mit Ferienlager auch so in etwa. Es war immer wunderschön."

Wieder andere ärgern sich, dass die Zukunft für die Baude und den Wasserfall weiter unklar ist. So schreibt Nutzerin Karin Helpro: "Sehr schade um diese Baude, aber wenn kein Geld für sowas da ist, verfällt es eben." Und Knud Weber meint: "Irgendwie alles Absicht, wenn Touristen und Wanderer dahin kommen, um Rast zu machen und leider nicht mehr in Betrieb ist."

Teil des Malerwegs ziemlich beliebt

Ein Steinschlag im Jahr 2017 sorgte für große Aufmerksamkeit. Verletzt wurde damals zwar niemand, trotzdem sollte der Vorfall wohl das schleichende Aus für die Amselfallbaude einläuten. Am 24. Dezember 2018 bekam der Wirt die Information, dass der Pachtvertrag für 2019 nicht verlängert werde. Seitdem gab es einige aufwändige Sicherungsmaßnahmen an den Felsen ringsum. Diese sind aber noch nicht abgeschlossen. Und es ist unklar, ob diese überhaupt weitergeführt werden, da weitere Sicherungsmaßnahmen erhebliche Eingriffe in die Natur nach sich ziehen würden, teilte das zuständige Finanzministerium mit.

Einige Leser bezweifeln nun, ob der Freistaat überhaupt Interesse an einem Erhalt hat. Die Rathewalder Bürgerinitiative, die sich dafür einsetzt, drängt auf eine schnelle Entscheidung. Gunter Förster, einer von ihnen, hatte die alten Ansichten zusammengestellt. Das Areal hat er öfter im Blick und weiß, dass dieser Teil von Malerwegs-Wanderern sehr gern genutzt wird. An manchen Tagen sollen es an die 100 Wanderer gewesen sein, die den Abschnitt des Malerwegs vom Kurort Rathen über Rathewalde und den Hockstein bis nach Hohnstein genutzt haben. Und er weiß, es kommen Besucher aus der ganzen Welt. Nur am Amselfall samt Baude wird die Freude entlang des Malerwegs getrübt.