SZ + Sachsen
Merken

Warum ein Mann die Gruppe um Lina E. ins Gefängnis bringen könnte

Johannes D. sagt als Kronzeuge im Prozess gegen Lina E. aus. Vor Gericht gibt er tiefe Einblicke in die gewaltbereite linke Szene in Leipzig-Connewitz. Dort herrschen Wut und Angst vor den Folgen des Verrats.

Von Karin Schlottmann
 9 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Seit rund anderthalb Jahren sitzt die Hauptangeklagte Lina E. in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft der mutmaßlichen Linksextremistin Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Landfriedensbruch sowie mehrfache Körperverletzung vor.
Seit rund anderthalb Jahren sitzt die Hauptangeklagte Lina E. in Untersuchungshaft. Die Bundesanwaltschaft wirft der mutmaßlichen Linksextremistin Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Landfriedensbruch sowie mehrfache Körperverletzung vor. © EPA-EFE/Ronald Wittek (Archiv)

An dem Ritual hat sich nichts geändert. Wenn Lina E. in den Gerichtssaal gebracht wird, winkt sie Freunden und Unterstützern im Saal fröhlich zu, bevor sie sich zwischen ihre beiden Verteidiger setzt. Vier Tage lang hat der Kronzeuge geredet. Und das Gericht ist immer noch nicht fertig mit ihm. Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und zahlreiche Körperverletzungen wirft die Bundesanwaltschaft Lina E. und ihren drei Mitangeklagten vor. Sie geben sich von außen betrachtet unbeeindruckt. Eine Zuhörerin im Saal nimmt die Szenerie entschieden emotionaler auf. „Du hast uns alle verraten, Johannes, Du wirst einsam sterben“, ruft sie ihm durch die große Trennscheibe zu, bevor sie, begleitet von einer Justizbeamtin, hinausläuft.

Ihre Angebote werden geladen...