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In Sachsens Großstädten sinken die Immobilienpreise

In Sachsens Städten gehen die Preise zurück, in einigen Landkreisen hoch. Die Preisdelle ist aber nur vorübergehend.

Von Susanne Plecher
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In Dresden, Chemnitz und Leipzig sind die Immobilienpreise 2022 zum Teil deutlich gesunken.
In Dresden, Chemnitz und Leipzig sind die Immobilienpreise 2022 zum Teil deutlich gesunken. © Symbolfoto: Andrea Warnecke/dpa

Im vergangenen Jahr sind die Preise für Wohneigentum in Deutschland erstmals seit langer Zeit in der Mehrheit der deutschen Landkreise und kreisfreien Städte leicht gefallen – zumindest real, also unter Berücksichtigung der Inflationsrate um bundesweit durchschnittlich 0,7 Prozent.

Das ist eine Erkenntnis des kürzlich vorgestellten Postbank Wohnatlas. Die umfangreiche Studie beleuchtet jedes Jahr den deutschen Immobilienmarkt bis auf Kreisebene. Den neuesten Auswertungen zufolge waren in 63 Prozent der Regionen Eigentumswohnungen im Bestand günstiger als noch 2021.

„Die Phase, in der die Preise in ungeahnte Höhen kletterten, ist vorerst vorbei. Aktuell stagnieren oder sinken sie angesichts einer leicht nachlassenden Nachfrage in Folge steigender Zinsen und erhöhter Lebenshaltungskosten“, sagt Achim Kuhn, der für das Immobiliengeschäft der Postbank verantwortlich ist. Die aktuelle „Preisdelle“ sei aber vorübergehend.

Quadratmeterpreis in Dresden bei 3.271 Euro

Die Entwicklung macht sich in den sieben größten Städten Deutschlands deutlicher bemerkbar als in Mittelstädten und Landkreisen. So sanken die Preise für Eigentumswohnungen in München um 6,9 Prozent. Dennoch bleibt die Stadt mit 9.774 Euro pro Quadratmeter die teuerste Deutschlands. Hamburg folgt mit 6.685 Euro auf Platz zwei, gefolgt von Frankfurt/Main und Berlin.

Dresden bleibt mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 3.271 Euro teuerste Kommune in Sachsen, obwohl die Preise auch hier gesunken sind – um 3,3 Prozent. Käufer in Leipzig mussten im Schnitt 3.141 Euro (-1,6 Prozent) und in Chemnitz 1.671 Euro (-6,5 Prozent) ausgeben. Damit sind sie weit entfernt von den Immobilienpreisen an der Nordsee. Wer eine Wohnung auf Sylt, Amrum oder in St. Peter Ording erwarb, zahlte im Schnitt 9.185 Euro pro Quadratmeter.

Günstigster Landkreis in Sachsen ist Vogtlandkreis

Ein Blick ins Detail offenbart, dass auch in ländlichen Regionen selbst innerhalb der Bundesländer große Unterschiede bestehen. Besonders hohe Preisschwankungen gegenüber treten dabei häufig in Regionen mit einem nur geringen Immobilienangebot auf. Am stärksten von diesen Gebieten fielen laut Preisatlas die Kaufpreise real im bayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach (-23,2 Prozent), im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt in Thüringen (-20,5 Prozent) und im Saalekreis in Sachsen-Anhalt (-18,4 Prozent). Der größte Preisanstieg wurde mit 22,8 Prozent real im Landkreis Bayreuth verzeichnet. Hier lag der Kaufpreis bei 2.945 Euro pro Quadratmeter.

In Sachsen gibt es die günstigsten Immobilien der Studie zufolge im Vogtlandkreis. Dort zahlte man im Schnitt 965 Euro pro Quadratmeter. Die beiden teuersten Landkreise sind Sächsische Schweiz/Osterzgebirge (2.035 Euro) und Meißen (2.022 Euro), die in weiten Teilen zum Speckgürtel Dresdens gehören. Der Landkreis Leipzig belegt mit 1.869 Euro den dritten Platz. Dort und im Zwickauer Land stiegen die Preise jedoch real um jeweils etwas mehr als zwölf Prozent. Der größte Preisrückgang wurde im Landkreis Bautzen konstatiert. Dort sanken die Preise im Schnitt um 8,8 Prozent auf 1.700 Euro.