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Schiedsrichter Peschel gestorben

Als Linienrichter war er bei zwei Europameisterschaften dabei, pfiff 40-mal im Europapokal. Nun erlag Klaus Peschel mit 77 Jahren einer schweren Krankheit.

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Klaus Peschel aus Dresden war zehn Jahre lang Schiedsrichter auf internationaler Ebene, leitete 13 Länderspiele.
Klaus Peschel aus Dresden war zehn Jahre lang Schiedsrichter auf internationaler Ebene, leitete 13 Länderspiele. © Archiv: Jürgen Lösel

Dresden. Das größte Erlebnis hatte er zum Ende seiner Karriere. Im März 1990 leitete Klaus Peschel als Schiedsrichter das Länderspiel zwischen England und Brasilien vor 80.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion. Gary Lineker erzielte das Siegtor für die Gastgeber. 

„Wir Schiedsrichter aus der DDR waren gefragt, besonders in Westeuropa“, erinnerte er sich später an seine Einsätze auf internationalem Niveau. An den Europameisterschaften 1984 in Frankreich und 1988 in der BRD nahm der Dresdner, der im Nachwuchs und kurzzeitig bei der zweiten Mannschaft von Dynamo selbst Fußball gespielt hatte, als Linienrichter teil, pfiff 40-mal im Europapapokal, 180-mal in der DDR-Oberliga und 1986 das Pokalfinale zwischen Lok Leipzig und Union Berlin (5:1).

Bereits am vorigen Freitag ist Klaus Peschel im Alter von 77 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Darüber informierte nun sein Bruder Jörg. 

Auch nach seiner Laufbahn, die er aus Altersgründen beenden musste, blieb Peschel als Schiedsrichter aktiv, leitete viele Partien in den unteren Spielklassen. 

Einen seiner schwierigsten Einsätze erlebte er im Mai 1991 bei einem seiner letzten Spiele als Schiedsrichter in der Oberliga. Die Partie zwischen dem FSV Zwickau und Wismut Aue musste der Unparteiische beim Stand von 1:4 in der 66. Minute wegen schwersten Zuschauerausschreitungen abbrechen. (SZ)