Dresden. Diesmal fehlt der Bagger, doch die zwei Bodyguards sind wieder mit von der Partie, als die Investorin Regine Töberich ihr Areal an der Elbe betritt. Auch flattern wieder rot-weiße Baubändchen entlang des Weges, diesmal aber sollen sie nicht blockieren, sondern den Passanten die Grenzen aufzeigen, die das Grundstück der Architektin ausmachen. An die 200 Gäste finden sich am Vormittag ein. Eine kleinere Gruppe packt die mitgebrachten Delikatessen aus und frühstückt, das Gros der Besucher umzingelt in lauschender Absicht die Gastgeberin.
Impressionen vom Picknick
Der zur Seite steht Barbara Lässig. Die ehemalige Stadträtin der FDP initiierte das Happening auf der Wiese und Patrick Schreiber von der CDU kümmert sich um die Moderation der Veranstaltung. Entsprechend moderat geht es zur Sache, einzig unterbrochen von der Bitte, doch den Radweg freizuhalten, damit die Ausflügler ungehindert rollen können, und einigen Buhrufen, die sich unter anderem auch gegen Tilo Kießling richten.
Der Stadtrat von den Linken wirft der Investorin vor, bei ihren Bauplänen für das Marina-Garden-Projekt nach dem Maximum zu streben und wirbt seinerseits für ein Optimum aus Bebauung, Hochwasserschutz und Grünfläche. Regine Töberich scheint davon wenig beeindruckt und referiert ihrerseits den stetigen Schwund ihrer potenziellen Bausubstanz.
Friedlich tauschen die Kontrahenten die bekannten Argumente und wer kann, ergattert dabei noch ein Schnittchen von Sigmar Schmid aus Ofttendorf-Okrilla. Der 59-jährige Fliegenfischer hat seine Angel für den Tag extra ganz weit ausgeworfen, fünf Kilo frischen Lachs gekauft, geräuchert und gebeizt und zur Feier des Picknicks den Teilnehmern als Schnittchen serviert. Sein Auftritt zählt zu den kulinarischen Höhepunkten der Freiluft-Debatte, die gegen 12.30 Uhr endet. (stb)