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Schweinemastanlage im Landtag

In Stolpen soll eine Ferkelzucht eröffnen. Die Grünen wollen wissen, wer die Anwohner vor Gestank schützt.

Von Dirk Schulze
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Die geplante Ferkelzucht in Stolpen stößt auf Widerstand.
Die geplante Ferkelzucht in Stolpen stößt auf Widerstand.

Mit der geplanten Schweinemastanlage im ehemaligen Volksgut in Stolpen muss sich jetzt auch die sächsische Landesregierung auseinandersetzen. Das Bündnis 90/Die Grünen fordert genauere Informationen zum Planungstand der Anlage ein. Fraktionschef Wolfram Günther hat dazu eine Anfrage an die Landesregierung eingereicht. Darin will der Grünen-Politiker unter anderem wissen, ob die Anlage schon genehmigt ist, wie viele Tiere dort untergebracht werden sollen und vor allem durch welche Maßnahmen die befürchtete Geruchsbelästigung für die Anwohner vermieden werden soll.

Im früheren Volksgut in Stolpen wurden bereits früher jahrzehntelang Schweine gezüchtet. Bis ins Jahr 2013 galten die Ställe als größte Schweinemastanlage im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Im Juni 2017 hat dann der niederländische Unternehmer Marten Tigchelaar die Ställe gekauft. Er betreibt bereits Schweinemastanlagen in Pappendorf in Mittelsachsen sowie in Stroga bei Großenhain. Dort war eine Erweiterung nach Anwohnerprotesten vom Großenhainer Stadtrat abgelehnt worden.

In Stolpen will der Landwirt laut eigener Aussage keine Schweinemast, sondern eine Ferkelzucht eröffnen, wie er betont. Anfangs war von 4 000 Tieren die Rede, später wurde perspektivisch eine Erweiterung auf bis zu 18 000 Ferkel angekündigt. Das sorgte in Stolpen für heftige Diskussionen. Dort gab es sogar die Angst, dass der Gestank neue Einwohner vom Bau eines Eigenheims abhalten könnte. Landwirt Tigchelaar hatte hingegen angekündigt, die vorhandenen Ställe zu modernisieren und Abluftanlagen einzubauen. Die Landesregierung hat bis 20. Dezember Zeit, die Anfrage des Grünen-Abgeordneten zu beantworten.