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Sebnitz will mehr Geld für den Tag der Sachsen

Der Freistaat geht davon aus, dass Sebnitz den Tag der Sachsen 2025 ausrichtet. Beschlossene Sache ist das aber noch nicht.

Von Dirk Schulze
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Der Tag der Sachsen 2023 am ersten Septemberwochenende in Aue-Bad Schlema. Folgt 2025 Sebnitz?
Der Tag der Sachsen 2023 am ersten Septemberwochenende in Aue-Bad Schlema. Folgt 2025 Sebnitz? © dpa/Sebastian Willnow

Die Stadt Sebnitz erhofft sich mehr finanzielle Unterstützung des Freistaats für den nächsten Tag der Sachsen. Andernfalls könne man das Fest nicht ausrichten. "Mit dem alten Finanzierungsmodell ist es nicht stemmbar", sagte Oberbürgermeister Ronald Kretzschmar (parteilos) auf Anfrage von Sächsische.de.

Zuvor hatte Landtagspräsident Matthias Rößler (CDU) erklärt, dass er für das Jahr 2025 mit einer Bewerbung aus Sebnitz rechne. Rößler leitet das Kuratorium, das den Tag der Sachsen vergibt.

Bisher hat der Freistaat Sachsen den Gastgeberstädten 700.000 Euro für das Fest zur Verfügung gestellt. Das reicht nach Einschätzung des Sebnitzer Rathauses nicht mehr aus. "Wir brauchen definitiv mehr Zuschuss", sagte OB Kretzschmar. Die Zeiten hätten sich geändert. In Rede steht inzwischen die doppelte Summe, also 1,4 Millionen Euro. Dennoch beschäftige man sich ernsthaft mit dem Thema und sehe die Verpflichtung aus dem Bürgerentscheid, erklärte der OB.

Stadtratsbeschluss in Sebnitz steht noch aus

Im Jahr 2019 hatte es in Sebnitz einen Bürgerentscheid zum Tag der Sachsen gegeben. Genau 63,78 Prozent der abstimmenden Einwohner sprachen sich damals für die Großveranstaltung aus. Als Zeitraum wurden die Jahr 2023 bis 2025 festgelegt. Der Bürgerentscheid ist bindend, er enthält jedoch auch die Formulierung, dass der Stadtrat ein Finanzierungs- und Veranstaltungskonzept beschließen muss. Das ist bisher noch nicht geschehen.

Voraussichtlich im November werde das Thema im Sebnitzer Stadtrat auf der Tagesordnung stehen, erklärte OB Kretzschmar. Bis dahin hoffe man auf eine Entscheidung des Kuratoriums über die zukünftige Finanzierung des Fests. Wie Kuratoriums-Präsident Rößler kürzlich verkündete, gibt es Überlegungen, die Veranstaltung nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen. Die finanzielle Unterstützung könne auf diese Weise gebündelt werden.

Abrechnung aus Aue-Bad Schlema

Sebnitz ist aktuell auch in engem Kontakt mit Aue-Bad Schlema, wo der Tag der Sachsen in diesem Jahr am ersten Septemberwochenende stattgefunden hat - zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie. Rund 150.000 Menschen nahmen an dem dreitägigen Fest im Erzgebirge teil. Eine Schlussabrechnung aus Aue-Bad Schlema liege noch nicht vor.

Zuletzt hatte Frankenberg den dort für 2022 geplanten Tag der Sachsen abgesagt - aus Kostengründen. Auch für 2024 hat sich bisher kein Ausrichter gefunden, weshalb das größte sächsische Volksfest im kommenden Jahr wohl ausfällt. Görlitz hatte eine Bewerbung intern geprüft, dann aber im Frühjahr verworfen.

Sebnitz wollte ursprünglich schon 2023 Gastgeber sein, es wäre das 20-jährige Jubiläum gewesen, nachdem der Tag der Sachsen im Jahr 2003 schon einmal hier stattgefunden hatte. Angesichts der Einnahmeausfälle durch Corona wurden die Pläne dann kurz nach Pandemiebeginn auf Eis gelegt.

Finanzielle Situation weiterhin schwierig

Inzwischen hat sich die finanzielle Situation der Stadt jedoch nicht verbessert. Seit diesem Juli ist sogar eine teilweise Haushaltssperre in Kraft, wie die Verwaltung in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt gab. Sie betrifft den Bereich Unterhalt und Bewirtschaftung.

Stockt der Freistaat das Budget für den Tag der Sachsen auf, steht einer Bewerbung aus Sicht des Sebnitzer Oberbürgermeisters jedoch nichts im Wege. Als Termin für den nächsten Tag der Sachsen gilt das Wochenende 5.-7. September 2025. Nach einem eventuellen Stadtratsbeschluss im November 2023 in Sebnitz blieben also noch gut anderthalb Jahre für die Vorbereitung. Diese Zeit brauche man auch, erklärte Kretzschmar.