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Wonnemond-Festival kehrt zurück

Das Metal-Festival in Sebnitz stand zwischenzeitlich vor dem Aus. Am Wochenende steigt es wieder - mit Änderungen, aber nicht weniger laut.

Von Dirk Schulze
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Wonnemond-Festival am 12./13. Mai in Sebnitz: Seit Mittwoch läuft der Aufbau.
Wonnemond-Festival am 12./13. Mai in Sebnitz: Seit Mittwoch läuft der Aufbau. © Karl-Ludwig Oberthür

Kulturveranstalter hatten es während der Pandemie besonders schwer. Das Wonnemond-Festival, das seit Jahren immer im Mai Freunde der harten Gitarrenmusik nach Sebnitz zieht, wurde im Frühjahr 2020 erst auf das Folgejahr verschoben und schließlich ganz abgesagt. Drei Jahre lang blieb es ruhig auf der Wiese am Sebnitzer Skihang.

Eine Zeit lang stand die Zukunft des Festivals komplett auf dem Spiel. "Wir haben uns gefragt, ob wir überhaupt weitermachen sollen oder nicht", sagt Oliver Pech von der Klangmanufaktur, die das Festival als Verein organisiert. Verlässliches Planen und das Buchen von Bands waren während Corona nicht möglich, weil niemand wusste, wann der nächste Lockdown kommt. Hinzu kamen personelle Veränderungen im Verein.

"Wir wollten Wonnemond aber auch nicht sterben lassen", sagt Oliver Pech. Nach einigen Gespräche stand fest: Es geht weiter, aber mit einigen Änderungen. Das Ziel war es vor allem, den Aufwand für die Veranstaltung auf ein stemmbares Maß zu reduzieren, sowohl finanziell als auch die Arbeitszeit betreffend. Eins stellt der Vereinsvorsitzende aber klar: "Wir sparen weder an der Qualität der Bands oder der Technik, noch was Essen und Trinken angeht."

Metal und Rock mit 14 Bands

Dieser Devise folgend stehen an diesem Wochenende insgesamt 14 Bands beim Wonnemond-Festival in Sebnitz auf der Bühne, darunter am Freitagabend Nitrogods aus Hannover/Stuttgart, die rockigen Motörhead-Sound spielen oder am Sonnabend God Dethroned, die als beste Death Metal Band der Niederlande gelten sowie die überregional bekannten Gorilla Monsoon aus Dresden.

Weniger Bands als bei früheren Ausgaben des Wonnemond-Festivals müssen die Konzertgänger also nicht befürchten. Neu ist, dass das Festival vom langen Himmelfahrts-Wochenende im Kalender nach vorn gerückt ist auf das zweite Mai-Wochenende (12./13. Mai). Dementsprechend werden nur zwei Abende und Nächte bespielt statt wie zuletzt im Jahr 2019 drei Abende.

Eine weitere Neuerung betrifft die Bühne. Statt einer Open-Air-Bühne, deren Aufbau aufgrund der Hanglage am Sebnitzer Skiheim immer mit großem Aufwand verbunden war, wird es eine Zeltbühne geben. Die Klangmanufaktur hat dafür ein größeres Festzelt organisiert, sodass sich an der verfügbaren Bühnenfläche nichts ändert, erklärt Oliver Pech. Für die Veranstalter bringt das einige Erleichterungen mit sich. Die Einlasskontrolle kann direkt am Zelteingang erfolgen, es muss kein Festivalgelände großräumig mit Bauzäunen abgesperrt werden, was Kosten spart. Der Wetterschutz ist ein Nebeneffekt.

Bier ist billiger geworden

Camping vor Ort ist für die Gäste trotzdem möglich. Auch den beliebten Wonne-Burger wird es wieder am Verpflegungsstand geben. Und ein für Festivalgänger wichtiges Detail: "Wir konnten den Bierpreis halten", sagt Oliver Pech. Genau gerechnet ist das Bier auf dem Wonnemond 2023 sogar billiger als früher: Der 0,5-Liter-Becher kostet jetzt 4 Euro. Zuvor waren 3,50 Euro fällig, allerdings für 0,4 Liter.

Für die Festivalmacher ist wie für alle ansonsten alles teurer geworden: Essen, Getränke, Bandgagen. Es werde spannend, wie die Endabrechnung angesichts der gestiegenen Einkaufspreise ausfällt, sagt Oliver Pech. Stammgäste aus ganz Deutschland haben sich bereits angekündigt, viele Bekannte helfen auch mit vor Ort.

Wonnemond-Festival, 12./13. Mai, Sebnitz: Skiheim Räumicht, Tannertstraße 52, Sebnitz. Wochenendticket 60 Euro, Tagestickets für Freitag und Sonnabend jeweils 35 Euro. Tickets sind an der Tageskasse vor Ort erhältlich.