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Fußball-Oberliga: Bautzen und Bischofswerda tanken Kraft vorm Derby, Freital punktet

Budissa siegt souverän, Schiebock spät. Am Freitag kommt es nun zum großen Oberlausitz-Duell. Freital holt einen Zähler in Ludwigsfelde.

Von Jürgen Schwarz
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Bautzens Kapitän Tom Hagemann, hier links in einem früheren Duell mit Bischofswerda am Ball, ist vor dem erneuten Derby am Freitag in guter Form.
Bautzens Kapitän Tom Hagemann, hier links in einem früheren Duell mit Bischofswerda am Ball, ist vor dem erneuten Derby am Freitag in guter Form. © Florian Richter

Krieschow/Bautzen/Ludwigsfelde. Die Serie hält. Der Bischofswerdaer FV (2.) bleibt in der Fußball-Oberliga Süd ungeschlagen, hat das Verfolgerduell beim VfB 1921 Krieschow durch einen Last-Minute-Treffer mit 1:0 gewonnen. Die meisten der 403 Zuschauer hatten sich bereits auf ein torloses Remis eingestellt, da schlug BFV-Einwechsler Leon Noah Scholze in der Nachspielzeit doch noch zu und erzielte das 54. Saisontor für den Staffelzweiten.

Budissa Bautzen sicherte sich am Sonntag im heimischen Stadion Müllerwiese gegen die SG Union Sandersdorf drei wichtige Punkte (3:0). Kapitän Tom Hagemann traf doppelt. Am Freitag gastieren die Spreestädter zum Derby in Bischofswerda. Budissa ist die letzte Mannschaft, die den Schiebockern, die weiterhin einen Zähler hinter Spitzenreiter VFC Plauen rangieren, eine Niederlage in einem Pflichtspiel zufügen konnte: Am 3. Mai 2023 gewann Bautzen beim BFV mit 1:0.

Schiebock fehlt erkrankter Leistungsträger

In Krieschow musste BFV-Trainer Frank Rietschel auf den erkrankten Maik Salewski verzichten. „Sein Anruf war schon eine Hiobsbotschaft am Freitagabend“, sagte Rietschel und beorderte Tim Hoffmann auf die rechte Abwehrseite. Die ersten 20 Minuten wirkten die Aktionen der Schiebocker geordnet, so verpasste Steve Zizka nach schöner Vorarbeit von Martin Sobe das 1:0. Danach übernahm Krieschow das Zepter, verzeichnete zwei, drei gute Einschussmöglichkeiten.

„Wir wirkten nicht frisch, konnten uns offensiv kaum durchsetzen“, erklärte Rietschel. Zufrieden durfte der BFV-Coach allerdings mit der Vorstellung von Can-Deniz Tanriver sein, der den torgefährlichen VfB-Kapitän Andy Hebler nur selten von der Leine ließ.

Auch in der zweiten Halbzeit konnten sich die Bischofswerdaer offensiv nur selten in Szene setzen. Stürmer Bruno Schiemann, erstmals nach langer Zeit in der Startelf aufgeboten, hing praktisch in der Luft. In der 78. Minute verhinderte BFV-Schlussmann Stefan Kiefer das 0:1, als er den Schuss von Leo Felgenträger, dem auffälligsten VfB-Kicker, parierte.

Ex-Krieschower sorgt für entscheidenden Treffer

Danach schwanden den Gastgebern offensichtlich ein wenig die Kräfte. „Man muss sich als Fußballer auch erst einmal auf die hohen Temperaturen einstellen“, sagte Frank Rietschel, der mit der Einwechslung von Leon Noah Scholze und Miguel Rodrigues ein glückliches Händchen bewies. Das Duo sorgte für den späten Siegtreffer. Ausgerechnet Scholze, im Vorjahr aus Krieschow gekommen und noch für die A-Junioren spielberechtigt, entschied die Partie.

„Wir alle wissen, dass unsere Leistung eher dürftig war. Die Jungs sehen das genauso“, sagte der BFV-Trainer. „Trotzdem freuen wir uns riesig über diese drei Punkte, den achten Sieg im achten Rückrundenspiel und auf das Derby am Freitagabend gegen Bautzen.“

Bei Budissa überzeugt auch der junge Torwart

Budissas Kapitän Tom Hagemann brachte seine Mannschaft gegen Sandersdorf nach 23 Minuten in Führung, Julian Hentsch (29.) und erneute Hagemann (37.) machten noch vor dem Pausenpfiff den Endstand perfekt. Zwischen den Pfosten stand diesmal der junge Max Hübner, der vor der Saison an den FC Oberlausitz Neugersdorf ausgeliehen worden war, aber schon zur Winterpause nach Bautzen zurückkehrte. „Er hat sich das mit sehr ordentlichen Trainingsleistungen in den vergangenen Wochen verdient und seine Sache wirklich gut gemacht“, sagte Co-Trainer Torsten Marx.

Die Budissen agierten in den ersten 45 Minuten hoch konzentriert, ließen defensiv fast nichts zu. „Das sehenswert heraus gespielte 1:0 war der Dosenöffner, danach hatten wir viel Energie auf dem Platz“, erklärte Marx. Nach dem Wechsel kam Sandersdorf etwas auf, „da haben wir den Verwaltungsmodus etwas früh eingeschaltet.“ Was aber auf das Tor kam, bereitete Max Hübner keine größeren Probleme.

Freitaler Nachwuchstalent sichert das Remis

Der SC Freital hat unterdessen ein 1:1 im Ludwigsfelder Waldstadion erreicht. Vor 146 Zuschauern waren die Gastgeber in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit durch einen Kopfball-Treffer von Alexander Eirich in Führung gegangen. „Vor der Pause spielte sich fast alles im Mittelfeld ab, nach dem unglücklichen Rückstand waren wir ziemlich angefressen“, sagte Freitals Sandro Schulze. „Wir wollten in der zweiten Halbzeit eine Reaktion zeigen und das ist uns gelungen.“ Der kurz zuvor eingewechselte Julian Fabrice Mellem erzielte nach 66 Minuten den Ausgleich. Für den 18-Jährigen, der noch für die A-Junioren spielberechtigt ist, war es beim achten Oberliga-Einsatz der erste Treffer.

Der Sportclub bestimmte in der zweiten Halbzeit das Geschehen, konnte seine Dominanz aber nicht zum Siegtor nutzen. „Am Ende geht das Remis in Ordnung und mit dem Punkt können beide Teams auch leben“, sagte Schulze. Christopher Beck, Freitals Co-Trainer, sah es ähnlich: „Wir haben im zweiten Abschnitt besser nach vorn gespielt, hatten hinten raus noch einige gute Situationen, die wir, spielen wir sie besser aus, sogar zum Dreier hätten nutzen können.“