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Fußball-Oberliga: Schiebocker Superserie reißt, auch Bautzen und Freital verlieren

Das war kein gutes Wochenende für die Fünftliga-Teams der Region. Bischofswerda verliert dabei auch den Anschluss zum Aufstiegsplatz.

Von Jürgen Schwarz
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Erwartet nach der ersten Niederlage nach 29  ungeschlagenen Punktspielen nun eine Reaktion seines Teams: Bischofswerdas Trainer Frank Rietschel.
Erwartet nach der ersten Niederlage nach 29 ungeschlagenen Punktspielen nun eine Reaktion seines Teams: Bischofswerdas Trainer Frank Rietschel. © Rocci Klein

Bischofswerda/Halberstadt/Freital. Der große Sieger des 25. Spieltages der Fußball-Oberliga Süd heißt VFC Plauen. Während der Tabellenführer beim Schlusslicht in Arnstadt standesgemäß mit 2:0 gewann, unterlag Verfolger Bischofswerdaer FV zu Hause dem 1. FC Magdeburg II mit 1:3 und hat nun vier Zähler Rückstand auf die Vogtländer. Damit riss zugleich die Erfolgsserie der Schiebocker, die saisonübergreifend 29 Punktspiele in Folge nicht verloren hatten.

Dabei verlief in der Volksbank Arena zunächst alles nach Plan. Rajk Lisinski brachte den Staffelzweiten vor 201 Zuschauern nach 33 Minuten in Führung. Die FCM-Reserve glich aber noch vor der Pause aus. Stefan Korsch verwandelte einen von Leon Ben Hahn an Bennet Magnus Haffke verwirkten Foulelfmeter. Nach dem Wechsel erzielte Niclas Buschke das 2:1 für die Bördestädter, ehe in der Nachspielzeit Joel Marks den Endstand herstellte.

„Wir sind etwas glücklich in Führung gegangen, aber alles in allem war die erste Halbzeit ausgeglichen“, sagte BFV-Trainer Frank Rietschel. „Ich habe aber schon im ersten Abschnitt gesehen, dass die Zweikampfführung der Jungs an diesem Tag nicht aggressiv genug war. Aber nur so kann man eine junge Mannschaft, die hervorragend ausgebildet ist und viele junge Spieler in ihren Reihen hat, stoppen.“

Schiebock-Coach: "Haben zu pomadig agiert"

Nach dem Rückstand hofften die BFV-Anhänger vergebens auf eine Steigerung der Gastgeber. Steve Zizka und Eduard Hofmann, aber auch Tim Wockatz auf der Sechserposition waren einfach nicht präsent genug, um die Magdeburger entscheidend in ihren Aktionen zu stören. „Wir haben zu pomadig agiert, können aber mit dieser Niederlage umgehen. Es war klar, dass diese Superserie irgendwann einmal enden wird, aber die Art und Weise hat mich schon enttäuscht“, sagte Rietschel.

„Wir als Trainer-Team erwarten von der Truppe die richtige Reaktion im Training und beim kommenden Auswärtsspiel wieder geschärfte Sinne.“ Am Samstag gastiert der BFV ab 14 Uhr beim abstiegsbedrohten Neuling FSV Motor Marienberg. Das Hinspiel ging mit 4:0 an Bischofswerda.

Budissa Bautzen kassierte in Halberstadt bereits die achte Auswärtsniederlage, unterlag im Friedensstadion mit 0:2. Vor 311 Zuschauern erzielten Denis Vukancic (16.) und Ex-Dynamo Corvin Kosak (22.) die Tore. „Wir verschlafen die erste Viertelstunde komplett, die Spieler waren mit dem Kopf wohl noch im Mannschaftsbus“, sagte Budissas Co-Trainer Torsten Marx. „Wir überstehen die Anfangsphase mit etwas Glück und kassieren nach individuellen Fehlern dann zwei Gegentore.“

Zur zweiten Halbzeit stellten die Spreestädter um und dominierten fortan die Begegnung. Es gab nur ein großes Manko: Die Chancenverwertung war unterirdisch. Allein Kapitän Tom Hagemann, Budissas treffsicherster Spieler, verpasste vier glasklare Einschussmöglichkeiten. „Insgesamt haben wir ein halbes Dutzend hundertprozentiger Chancen vergeben“, rechnete Marx hoch.

Bautzener Kader für neue Saison nimmt Form an

Dennoch lobte er sein Team: „Was wir kämpferisch und spielerisch in den zweiten 45 Minuten abgerissen haben, muss der Maßstab sein. Es war eine der besten Halbzeiten der letzten drei Jahre. Am Ende war es eine völlig unnötige Niederlage. Aber das Spiel hat exakt unseren bisherigen Saisonverlauf widergespiegelt – zwei völlig verschiedene Gesichter der Mannschaft.“

Feste Konturen nimmt derweil der Kader für die kommende Saison an. Neben Torhüter Max Hübner haben inzwischen acht Spieler einen neuen Vertrag unterzeichnet. Zuletzt verlängerte Florian Baudisch um ein weiteres Jahr. Der 21-Jährige schaffte im Sommer 2020 den Sprung aus der U19. „Florian ist seit den G-Junioren im Verein. Ich bin sehr glücklich, dass wir ihn weiter an uns binden konnten“, sagt Chefcoach Stefan Richter. „Und ich wünsche mir, dass er endlich eine verletzungsfreie Saison erleben darf und sein Potenzial über einen längeren Zeitraum zeigen kann.“

Am Sonntag gastiert der FC Grimma ab 14 Uhr in Bautzen. Beim Aufeinandertreffen in der Muldestadt hatte Budissa bis zur 80. Minute hinten gelegen, dann aber noch mit 2:1 gewonnen.

Ex-Zweitliga-Profi trifft gegen Freital

Der SC Freital hat am Sonnabend sein Heimspiel gegen den abstiegsbedrohten FC Einheit Rudolstadt mit 0:2 verloren. Ex-Profi Marco Riemer, der es einst bis in die 2. Liga schaffte, nutzte einen Schnitzer des Torhüters Johannes Endmann zur Führung (16.). In der Nachspielzeit sorgte Florian Giebel nach einem Konter für die Entscheidung.

Die Thüringer gingen von Beginn an hoch motiviert zu Werke, „agierten zeitweise ziemlich ruppig“, wie Freitals Defensiv-Allrounder Eric Ranninger anmerkte. „Eine sehr harte Gangart von Rudolstadt, der Schiedsrichter hatte die Partie zunächst nicht richtig im Griff.“ Vor dem Pausenpfiff mussten Ricardo Michael und Routinier Marian Weinhold verletzungsbedingt ausgewechselt werden.

„Man hat schon gemerkt, dass aus Sicht der Gäste wohl noch eine Rechnung offen war“, so Ranninger. Im Hinspiel hatte sich Einheit-Keeper Stefan Schmidt schwer verletzt, hat seitdem nicht mehr spielen können. Den Freitalern fehlte es trotz einer Steigerung im zweiten Abschnitt an Durchschlagskraft. Am Samstag hat der Sportclub die Chance auf Wiedergutmachung. Der 1. FC Magdeburg II ist dann in Hainsberg zu Gast.