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Skandalspiel: Duisburger Fans sorgen für einstündige Unterbrechung

Vermummte Anhänger, Pyrotechnik, Reizgas: Das letzte Auswärtsspiel von Erzgebirge Aue in Duisburg steht kurz vor dem Abbruch. Die Polizei drängt die Fans in den Block zurück.

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Duisburger Fans stürmen in der 84. Minute das Spielfeld. Die Partie wird für eine Stunde unterbrochen.
Duisburger Fans stürmen in der 84. Minute das Spielfeld. Die Partie wird für eine Stunde unterbrochen. © dpa/Revierfoto

In einem von Fan-Ausschreitungen überschatteten letzten Auswärtsspiel der Saison hat der FC Erzgebirge Aue einen Punkt beim MSV Duisburg geholt. Am Ende des für über eine Stunde unterbrochenen und kurz vor dem Abbruch stehenden Spiels beim als Absteiger feststehenden MSV stand es am Sonntag 2:2 (1:0). Damit hat Aue nur noch geringe Chancen, sich als Vierter der 3. Fußball-Liga direkt für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Der Rückstand auf den aktuellen Vierten Dynamo Dresden beträgt einen Spieltag vor dem Saisonende zwei Punkte.

Sean Seitz (43. Minute) und Marvin Stefaniak (61.) hatten Aue in Führung gebracht, Alexander Esswein (57.) und Ahmet Engin (64./Foulelfmeter) jeweils ausgeglichen. In der 84. Minute drangen dann zahlreiche MSV-Fans aus ihrem Block in den Innenraum, warfen eine Werbebande um und zündeten Pyrotechnik. Schiedsrichter Assad Nouhoum schickte beide Teams sofort in die Kabine. Die Polizei trieb die frustrierten Anhänger mit Einsatz von Reizgas zurück in den Block. Nach einer Unterbrechung von rund einer Stunde und sechs Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

Zuvor hatten die 11 508 Fans in Duisburg aus Protest gegen den Abstieg größtenteils auf Unterstützung verzichtet und ihr Team oftmals mit höhnischem Applaus bedacht. "Das fühlt sich selbst als Gegner komisch an", räumte Aues Sportchef Matthias Heidrich in der Halbzeit bei Magenta Sport ein.

Duisburgs Interimstrainer Uwe Schubert war in der Unterbrechung in die Kurve gegangen und hatte die Fans zur Vernunft aufgefordert. "Lasst uns die letzten Minuten im Profifußball vernünftig über die Bühne bringen", sagte Schubert. Rund 35 Minuten nach dem Platzsturm verließen die meisten Anhänger den Fanblock hinter dem Tor. Schließlich konnte das Spiel noch sportlich zu Ende gebracht werden, somit blieb den Teams eine Entscheidung über den Ausgang am Grünen Tisch durch das DFB-Sportgericht erspart. Ein Nachspiel dürften die Ausschreitungen aber in jedem Fall haben. "Wir standen fast eine Stunde rum. Das kann am Ende nicht gesundheitsfördernd sein", sagte Heidrich. "Es fühlt sich irgendwie falsch an, hier noch gespielt zu haben.“ (dpa)