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Mönchengladbach gegen City chancenlos

Die Borussia verliert auch des Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Manchester. Es ist die siebte Niederlage seit der Abschiedsankündigung des Trainers.

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Manchester Citys Kevin De Bruyne (l) in Aktion gegen Gladbachs Lars Stindl.
Manchester Citys Kevin De Bruyne (l) in Aktion gegen Gladbachs Lars Stindl. © Laszlo Balogh/AP/dpa

Von Eric Roos

Budapest. Lehrstunde statt Fußball-Wunder: Borussia Mönchengladbachs Horrorserie hat auch gegen das übermächtige Manchester City kein Ende gefunden. Das hoffnungslos unterlegene Team des scheidenden Trainers Marco Rose verlor im Achtelfinalrückspiel der Champions League gegen den englischen Vizemeister 0:2 (0:2) und blickt schweren Zeiten entgegen.

"Insgesamt war es vielleicht eine Nummer zu groß für uns, wir haben gegen die momentan beste Mannschaft der Welt gespielt. Wir haben uns viel vorgenommen, aber nach dem 0:1 war es schwierig", sagte Kapitän Lars Stindl bei Sky: "Sie haben uns regelrecht aufgefressen im Pressing."

Kevin De Bruyne (13.) und Ilkay Gündogan (18.) sorgten in Budapest mit einem frühen Doppelschlag für die siebte Gladbacher Pflichtspiel-Niederlage in Serie. Nach nicht einmal 20 Minuten war angesichts des 0:2 im Hinspiel an gleicher Stelle der Stecker gezogen. In der Folge ließ es die Startruppe von Teammanager Pep Guardiola lockerer angehen, hatte aber stets alles im Griff.

Gladbach hat somit seit Roses angekündigtem Abschied zu Borussia Dortmund sämtliche Begegnungen verloren. Sollte die Borussia am Samstagabend im Krisen-Gipfel bei Schlusslicht Schalke 04 Pleite Nummer acht kassieren, wäre dies die Einstellung des Vereinsrekords aus dem Jahr 1989 und würde wohl die ohnehin erzürnten Fans endgültig auf die Barrikaden bringen.

Manchester Citys Trainer Pep Guardiola (l) und Gladbachs Trainer Marco Rose unterhalten sich nach dem Spiel.
Manchester Citys Trainer Pep Guardiola (l) und Gladbachs Trainer Marco Rose unterhalten sich nach dem Spiel. © Marton Monus/dpa

"Mit einem 1:0 im Rücken kann noch was gehen", hatte Rose vor Anstoß voller Hoffnung gesagt und angekündigt, "ins Risiko gehen" zu wollen. Doch von einer Führung war die Borussia von Beginn an weit entfernt. Manchesters Passmaschine um Nationalspieler Gündogan lief auf Hochtouren und leistete sich gegen die auf Konter lauernden Gladbacher fast keine Fehler.

Der 20 Jahre alte Phil Foden zwang Yann Sommer (7.) zu einer ersten Parade, auf der Gegenseite sorgte Breel Embolo mit einem abgefälschten Schuss immerhin für etwas Gefahr (8.). Der bullige Embolo ersetzte den zuletzt glücklosen Alassane Plea und griff im Verbund mit Marcus Thuram und Stindl die City-Defensive früh an. Der Ertrag war allerdings überschaubar.

Kurz darauf ging es es dann für die überforderte Borussia-Abwehr viel zu schnell - und für City viel zu einfach. Erst hämmerte De Bruyne den Ball mit links zur Führung unter die Latte, wenig später düpierte Foden mit einem klugen Pass auf Gündogan die Defensive des fünfmaligen deutschen Meisters. Der seit Wochen stark aufspielende Gündogan schob ein, die Gladbacher Chancen sanken quasi auf Null.

ManCity schaltete nun einen Gang zurück, behielt aber stets die Kontrolle. Immerhin: Gladbach steckte nicht auf und hatte kurz vor der Pause die Chance zum Anschluss, als der agile Embolo knapp am rechten Pfosten vorbeischoss (41.). In den ersten 45 Minuten verzeichnete die in der Bundesliga auf Rang zehn abgerutschte Borussia nur 22,2 Prozent Ballbesitz, aber immerhin drei Schüsse aufs Tor - mehr als im gesamten Hinspiel.
Nach der Pause fehlte es der Begegnung sowohl an Spannung als auch an Tempo. Gladbach war angesichts der ständigen Positionswechsel bei City überfordert, verhinderte aber zumindest eine höhere Pleite.

Real Madrid nach drei Jahren wieder im Viertelfinale

Im Parallelspiel gelang Rekordgewinner Real Madrid erstmals seit dem letzten Champions-League-Triumph 2018 wieder der Viertelfinaleinzug. Die Mannschaft um Ex-Weltmeister Toni Kroos siegte im Achtelfinal-Rückspiel gegen Atalanta Bergamo am Dienstag 3:1 (1:0), nachdem bereits im Hinspiel ein 1:0 herausgesprungen war. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren die Königlichen noch an Ajax Amsterdam (2019) und Manchester City (2020) gescheitert.

Torjäger Karim Benzema (34.), Rückkehrer Sergio Ramos per Foulelfmeter (60.) und Marco Asensio (85.) erzielten die Treffer für Real. Das zwischenzeitliche Anschlusstor für Atalanta durch Luis Muriel war zu wenig (83.).

Für den Franzosen Benzema war es das 70. Tor in der Champions League. Eine Marke, die vor ihm nur Cristiano Ronaldo, Lionel Messi, Robert Lewandowski und Raul erreicht hatten. Die Vorentscheidung besorgte dann Kapitän Ramos, der erst am Wochenende gegen Elche nach einer Knieverletzung sein Comeback gegeben hatte, per Elfmeter nach einem Foul an Vinicius Junior. Kroos stand in der Startelf der Madrilenen.

Nach dem Aus für Atalanta dürfte die Serie A im Viertelfinale nicht mehr vertreten sein. Inter Mailand war bereits in der Vorrunde gescheitert, Juventus Turin schied gegen den FC Porto im Achtelfinale aus. Und für Lazio Rom dürfte nach dem 1:4 gegen den FC Bayern im Hinspiel am Mittwoch ebenfalls Endstation im Wettbewerb sein.(sid)