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So will Dynamo eine Blamage im Sachsenpokal verhindern

Im Viertelfinale des Landespokals trifft Dynamo Dresden am Sonntag auf den Oberligisten VFC Plauen. Ein Ausscheiden könnte finanzielle Folgen haben – wie vor einem Jahr.

Von Daniel Klein
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Feiert im Landespokal in Plauen wahrscheinlich sein Pflichtspiel-Debüt für Dynamo: Torwart Daniel Mesenhöler.
Feiert im Landespokal in Plauen wahrscheinlich sein Pflichtspiel-Debüt für Dynamo: Torwart Daniel Mesenhöler. © dpa/Robert Michael

Dresden/Plauen. Es ist das typische Duell, das den Reiz des Pokals ausmacht: David trifft auf Goliath, Fünftligist VFC Plauen empfängt am Sonntag Drittligist Dynamo Dresden. Für die Sportgemeinschaft ist es ein Pflichttermin, für die Vogtländer das Spiel des Jahres. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um die Pokalpartie:

Welchen Stellenwert hat das Pokalspiel für Dynamo?

Für Vereine außerhalb der Bundesligen ist der Gewinn des Landespokals meist die einzige Möglichkeit, sich für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Bei Dynamo ist das anders, da die besten vier Drittligisten automatisch in der ersten Hauptrunde gesetzt sind. Auf Platz fünf haben die Dresdner derzeit sechs Punkte Vorsprung – das ist nicht beruhigend, aber komfortabel.

Ohnehin ist Dynamo aus dem Vorjahr gewarnt. Da schied das Team im Viertelfinale (0:1 gegen den FSV Zwickau) aus und rutschte in der Liga am vorletzten Spieltag noch aus den Aufstiegs- und auch den DFB-Pokal-Rängen raus.

Welche Folgen hätte ein erneutes Aus im Landespokal?

Es wäre eine sportliche Blamage und würde die Mannschaft im Aufstiegsrennen verunsichern. Weitere Konsequenzen hätte es nur, wenn Dynamo über die Meisterschaft den Sprung in den DFB-Pokal verpassen würde. Das hätte finanzielle Folgen, denn allein für die 1. Hauptrunde zahlt der Verband 215.600 Euro. Drittliga-Konkurrent 1. FC Saarbrücken kassiert als diesjähriger Halbfinalist 3,5 Millionen Euro.

Schont Trainer Markus Anfang seine Stammspieler?

Das ist wahrscheinlich. "Vielleicht geben wir dem einen oder anderen Spielzeit. Ich höre ja immer, dass wir den besten und teuersten Kader haben – da wird es also keinen Qualitätsunterschied geben", erklärte Anfang. Denkbar ist etwa, dass er das im Spitzenduell gegen Münster eine Woche später gesperrte Trio Kevin Ehlers, Paul Will und Stefan Kutschke nicht aufstellt, damit sich deren Stellvertreter einspielen können.

Definitiv einen Wechsel wird es im Tor geben. Kevin Broll zog sich im Training am Donnerstag eine leichte Verletzung am Finger zu, hätte aber wohl ohnehin Platz für Daniel Mesenhöler machen müssen. Der Ende Januar verpflichtete Ersatz für den länger ausfallenden Stammkeeper Stefan Drljaca wird in Plauen wohl sein Pflichtspieldebüt für Dynamo feiern.

Mit Pokal kennt sich der 28-Jährige bestens aus, vergangene Saison gewann er mit dem Halleschen FC den Landespokal von Sachsen-Anhalt, seinen ersten Profi-Einsatz hatte er 2016 mit Union Berlin bei Borussia Dortmund. "Wir haben zwar 1:4 nach Elfmeterschießen verloren, aber es war trotzdem ein Erlebnis", erinnerte er sich.

Wie stark ist der Gegner VFC Plauen aus der Oberliga?

In der fünften Liga kämpfen die Vogtländer um den Aufstieg, haben zwei Punkte weniger als Spitzenreiter Bischofswerdaer FV, aber auch ein Spiel weniger absolviert. Trainiert wird Plauen von einem Ex-Dynamo: Von 2004 bis 2006 war Karsten Oswald defensiver Mittelfeldspieler bei den Dresdnern, seit Juli betreut er die erste Mannschaft des VFC – im Nebenjob. Vor einem Jahr saß er also noch nicht auf der Bank, als Dynamo im Achtelfinale nach Plauen reiste und die Aufgabe mit einem 7:3-Sieg souverän löste. "Für mich ist es das einfachste Pflichtspiel als VFC-Trainer. Wir können nur gewinnen", erklärte der 48-Jährige. "In und um den Verein ist die Freude natürlich sehr groß."

Anfang hat dagegen noch gute Erinnerungen an das 7:3, als Ahmet Arslan allein vier Treffer erzielte. "Wir sind – wie vor einem Jahr auch – in einer Phase, in der wir jeden Sieg erkämpfen müssen. Da gibt es keinen Unterschied zur Liga", sagte der Trainer. "Wir müssen das Spiel 100-prozentig angehen."

Beobachten ließ er den Gegner, wie in der Liga sonst üblich, jedoch nicht. Das Viertelfinal-Duell, das der MDR ab 14 Uhr live überträgt, wird wohl das bisher schwerste in diesem Wettbewerb in dieser Saison. Beim 8:0 in der dritten Runde bei Eintracht Niesky und beim 4:0 gegen Empor Glauchau im Achtelfinale hatte die Mannschaft keine Mühe.

Wer spielt am Wochenende noch im Sachsenpokal?

In den weiteren Partien stehen sich am Samstag der Bischofswerdaer FV und der 1. FC Lok Leipzig sowie der SC Freital und Erzgebirge Aue gegenüber. Das Spiel der Freitaler wird nach Grimma verlegt, da das Stadion des Friedens derzeit noch eine Baustelle ist. Am Sonntag kommt es außerdem noch zum Duell VfB Fortuna Chemnitz gegen den FSV Zwickau. Das Halbfinale wird in der Halbzeitpause in Pirna ausgelost.