Dresden. Auswärtsspiel für "Schwarz-Gelb, der Dynamo-Podcast". Die Moderatoren Jens Umbreit und Tino Meyer sind wieder zu Gast in Dynamos Trainingstrainingszentrum am Messegelände, könnten sich diesmal allerdings passenderweise auch im Dresdner Zoo unweit des Rudolf-Harbig-Stadions treffen.

Ihr Gesprächspartner ist schließlich, wenn man so will, die bekannteste Schlange der Stadt: Niklas Hauptmann, Dynamos Spielmacher und zugleich wohl der beste Kicker in der 3. Liga. Auf jeden Fall ist er in diesen Tagen, in denen die Schwarz-Gelben die Tabelle anführen, der Unterschiedsspieler schlechthin. Spitzname: die Schlange.

Verpasst hat ihn den Dynamos jahrelanger Kapitän Marco Hartmann - der sich in dieser Folge deshalb auch mit einer Sprachnachricht an Hauptmann wendet und gleich zu Beginn der Folge auf den Punkt bringt, was seinen ehemaligen Mitspieler so einmalig macht. Zu erahnen übrigens kürzlich auch bei Hauptmanns überaus sehenswerten Treffer zum 2:0 gegen Mannheim.

Hauptmann selber sind die Lobeshymnen, die er ja derzeit von allen Seiten erfährt, fast schon unangenehm. Und so entwickelt sich ein phasenweise sehr emotionales, tief- und hintergründiges Gespräch mit einem, der tatsächlich mit wahnsinnig viel fußballerischem Talent ausgestattet ist. Der aber auch erfahren hat, das dies allein längst nicht reicht für die große Karriere.

Der 27-Jährige, übrigens auch Hauptmanns Rückennummer auf dem Trikot - was wiederum eine eigene Geschichte ist, die er im Podcast auch erzählt -, hat mittlerweile so viele Verletzungen erlebt wie andere in seinem Alter Titel gesammelt haben. Es hat noch demütiger, bodenständiger, aber auch ehrgeiziger gemacht.

In den gut 60 Minuten Podcast erzählt Hauptmann von seiner Karriere, warum er 2018 als Dynamos immer noch bestehender Rekordtransfer für 3,4 Millionen Euro zum 1. Köln gewechselt ist (und was diese Summer mit ihm macht) sowie den Zweifeln vor der Rückkehr nach Dresden im Spätsommer 2022. Hauptmann spricht über seine fußballbegeisterte Familie, Freundschaften im Fußball und natürlich auch seinen Spitznamen.

Thema ist aber auch die Wette, die beide Podcast-Moderatoren am Laufen haben. Ob Hauptmann nämlich in dieser Saison wirklich mehr Tore schießt, als Gelbe Karten erhält. Endstand in der Vorsaison: 2:10. Nach vier Spieltagen lautet der Zwischenstand derzeit 2:1. Hauptmann selbst kündigt zumindest an, nicht so viele Gelbe wie vergangene Saison zu erhalten. Und viel mehr Tore zu erzielen.

Zu einer Kampfansage lässt er sich dennoch nicht hinreißen. Denn Hauptmann ist vieles, Spielmacher, Schlange, Teil des Mannschaftsrates, zunehmend auch Fan-Liebling - aber ganz sicher kein Lautsprecher. Er will nicht mit Worten glänzen, wie er sagt, sondern auf dem Fußballplatz.