Dresden. Auf der Pressekonferenz nach dem Drittliga-Spiel der U23 von Freiburg gegen Dynamo Dresden wurde Thomas Stamm eine ungewöhnliche Frage gestellt. "Haben Sie eine Idee, wie man Dynamo das Toreschießen wieder beibringt?", wird er von einem Dresdner Journalisten nach dem 1:1 gefragt. Der damalige Trainer Markus Anfang kann sich einen kurzen ironischen Schmunzler nicht verkneifen. Warum sollte ausgerechnet der gegnerische Coach erklären, wie Dynamo aus der Krise kommt?
"Chancen kreieren, wenig zulassen", antwortet Stamm höflich wie bedacht. Und er meint: "Dann glaube ich, dass so eine Phase überstanden werden kann. Aber klar, du wirst an der Effizienz gemessen. Du musst Ruhe bewahren und an den Dingen festhalten, die gut waren. Bei Dynamo waren viele Dinge gut."
Mittlerweile wird Stamm häufiger darüber nachgedacht haben, wie es wieder besser werden könnte. Laut einer Meldung der Bild-Zeitung, die mit den Informationen von Sächsische.de übereinstimmen, wird der 41-Jährige Nachfolger des vor drei Woche entlassenen Anfang. Demnach wird Thomas Stamm ab der kommenden Saison die Schwarz-Gelben als Cheftrainer übernehmen. Bislang steht er noch bei SC Freiburg II unter Vertrag, der Kontrakt endet jedoch zum Saisonende. Stamm gilt als ein moderner Trainer mit einer offensiv ausgerichteten Spielidee. Für Dynamo gibt es gute Gründe, Stamm zu verpflichten. Hier sind fünf:
1. Thomas Stamm steht für offensiven Fußball
Dynamo zeichnete in seiner 71-jährigen Vereinsgeschichte vor allem eine offensive Spielidee aus - Stichwort Dresdner Kreisel. Auch Stamm steht für einen solchen sehr attraktiven, ballorientierten Fußball. Selbst als Tabellenletzter hat sein Team einen der höchsten Ballbesitzanteile in der 3. Liga. In dieser Saison ist das auf den ersten Blick nicht erfolgreich. Freiburgs U23 wird in die Regionalliga absteigen. Das liegt aber weniger am Spielstil, als vielmehr am großen Umbruch im Kader.
In der vergangenen Saison wurde Stamm mit der Freiburger Bundesliga-Reserve schließlich Tabellenzweiter hinter dem SV Elversberg - und ließ auch Dynamo deutlich hinter sich. In den drei Freiburger Drittliga-Jahren brauchten seine Mannschaften stets etwas Zeit, um die Ideen ihres Fußballlehrers zu verstehen und umzusetzen. Anschließend war sein Fußball aber stets erkennbar und größtenteils auch sehr erfolgreich.