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Ist Verl die letzte Chance für Dynamo-Leihgabe Batista Meier?

Bei Dynamo Dresden wurde Oliver Batista Meier im Winter aussortiert. Nun trifft er mit dem SC Verl auf seinen Ex-Verein, bei dem er bald wieder spielen könnte.

Von Timotheus Eimert
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Eineinhalb Jahre ist Oliver Batista Meier von Dynamo an den SC Verl ausgeliehen. Am Samstag kommt es zum Wiedersehen.
Eineinhalb Jahre ist Oliver Batista Meier von Dynamo an den SC Verl ausgeliehen. Am Samstag kommt es zum Wiedersehen. © Picture Alliance/HMB Media/Claus

Dresden/Verl. Dass Oliver Batista Meier in dieser Saison noch einmal wichtig für Dynamo werden könnte, haben in Dresden wahrscheinlich nur die wenigsten geglaubt. Im Winter wurde der 21-Jährige aussortiert und für eineinhalb Jahre zum Konkurrenten nach Verl verliehen. Nun hat der Mittelfeldspieler mit dem Sportclub der schwarz-gelben Konkurrenz wichtige Punkte im Kampf um den Aufstieg geklaut.

Gegen Waldhof Mannheim spielte Verl am Montagabend 1:1 und beendete damit die Siegesserie des Tabellenfünften. Batista Meier war mit seinem Tor zur 1:0-Führung maßgeblich daran beteiligt. Für ihn war es der erste Startelfeinsatz in dieser Saison. Bei Dynamo wurde er in 17 Spielen nur viermal eingewechselt. Eigentlich sollte die Station in Dresden so etwas wie ein Neubeginn für ihn sein. Um die 300.000 Euro Ablöse soll man vor einem Jahr an den FC Bayern gezahlt haben.

Doch seit seinem Wechsel im Januar 2022 von der zweiten Mannschaft des Rekordmeisters an die Elbe hat die Entwicklung des einmaligen Bundesliga-Spielers stagniert. „Er ist ein sehr großes Talent. Aber er muss schauen, dass er aus dem Talentstatus herauskommt, sich durchsetzt, um diesen Unterschiedsspieler darzustellen, den man in ihm in der Vergangenheit gesehen hat“, kritisierte Dynamos Trainer Markus Anfang zuletzt Batista Meier, für den die Bayern 2016 eine halbe Million Euro Ablöse an den Ausbildungsverein Kaiserslautern gezahlt haben sollen.

Dynamo glaubt an fußballerische Qualität

Verl scheint nun seine letzte, vielleicht sogar seine allerletzte Chance im Profifußball zu sein. „In meiner aktuellen Lage war das Paket beim Sportclub Verl ideal“, gibt Batista Meier in einem Interview mit dem Portal Liga3-online zu. Bei den Ostwestfalen bekommt er jedenfalls mehr Spielzeit als zuletzt, und der Druck ist geringer als in einem Umfeld wie München oder Dresden. „Die Wege sind kurz, es gibt keinen Stau in der Stadt und dieses ,Ländliche‘ hat auch seinen Charme“, findet Batista Meier Gefallen an der neuen Umgebung.

Trotz der relativ langen Leihe von eineinhalb Jahren sei man in Dresden weiter von seinen fußballerischen Qualitäten überzeugt. „Wir haben festgestellt, dass er bei uns aufgrund der aktuellen Konkurrenzsituation im Kader auf seiner Position nicht auf die notwendige Spielzeit kommt, die für seine weitere Entwicklung wichtig ist“, wird Sportgeschäftsführer Ralf Becker in einer Vereinsmitteilung zitiert.

Batista Meier wird Bequemlichkeit nachgesagt

Eine Rückkehr ist also nicht ausgeschlossen. Batista Meier selbst erklärte zu seinem Wechsel: „In erster Linie möchte ich mich nicht nur als Fußballer, sondern auch als Mensch weiterentwickeln.“

Vor allem der letzte Punkt lässt aufhorchen. In Dresden und bereits in München wurde ihm immer wieder eine gewisse Bequemlichkeit nachgesagt, der letzte Ehrgeiz im Training soll fehlen. „Irgendwann kommt der Punkt, da musst du der Mannschaft auch helfen, und das kannst du nur mit Leistung. Ich würde nie jemand draußen lassen, der sich im Training aufgedrängt hat, der Mannschaft helfen kann“, erklärte Anfang vor der Winterpause.

Am Samstag kommt es nun zum Wiedersehen zwischen Batista Meier und seinem ehemaligen Verein, bei dem er bald wieder spielen könnte.