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Nach Tod von Hertha-BSC-Präsident Kay Bernstein: Das ist die Todesursache

Im Januar starb der gebürtige Sachse Kay Bernstein mit nur 43 Jahren. Nach dem plötzlichen Tod des Hertha-Chefs prüfte die Staatsanwaltschaft die Todesursache. Jetzt gibt es ein endgültiges Ergebnis.

Von Ulrich Wolf
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Hertha-BSC-Präsident Kay Bernstein ist mit erst 43 Jahren gestorben. Er wuchs in Dresden auf.
Hertha-BSC-Präsident Kay Bernstein ist mit erst 43 Jahren gestorben. Er wuchs in Dresden auf. © dpa

Berlin/Dresden. Hertha-Präsident Kay Bernstein ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) eines natürlichen Todes gestorben. Das teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Freitag nach Auswertung der toxikologischen und feingeweblichen Untersuchung mit. Weitere Angaben zur Todesursache wurden nicht gemacht.

Nach der Obduktion von Bernsteins Leichnam hatte die Behörde bereits mitgeteilt, dass sie "am ehesten von einem natürlichen Tod" ausgehe. Zur weiteren Überprüfung wurden die toxikologischen und feingeweblichen Proben entnommen.

Nach dem plötzlichen Tod des Clubchefs im Alter von 43 Jahren am 16. Januar dieses Jahres war in Brandenburg, wo Bernstein am Berliner Stadtrand lebte, ein Todesermittlungsverfahren eingeleitet worden. Dies ist ein normaler Vorgang, wenn die Todesursache unklar ist.

Bernsteins Tod hatte bundesweit große Anteilnahme und Bestürzen ausgelöst. Der ehemalige Vorsänger in der Ostkurve war seit Mitte 2022 Präsident seines Clubs gewesen. Er war bei den Anhängern der Hertha äußerst beliebt, weil er den Verein wieder nahbarer und bodenständiger machte. Zahlreiche Fans und viele Menschen aus dem Fußball ehrten ihn in den Tagen nach seinem Tod.

Im Erzgebirge geboren

Bernstein wurde in Marienberg im Erzgebirge geboren. Bis 1988 lebte er in Dresden, zog dann um nach Berlin-Marzahn. Er blieb zweimal in der achten Klasse sitzen, schaffte aber doch noch den Realschulabschluss, absolvierte eine Lehre als Elektroinstallateur und arbeitete als Industriemechaniker. Im Mai 2010 machte er sich als Eventmanager selbstständig. Seit 2022 betrieb er gemeinsam mit einem italienischen Gastronomen zudem einen Spirituosenhandel.

Bernstein war leidenschaftlicher Hertha-Fan. Er gründete die Ultragruppe Harlekins und war zeitweise Capo, also Vorsänger und Stimmungsmacher der Hardcore-Fans. Dreimal erhielt er Stadionverbot. Auf der Internet-Fanseite "WirHerthaner" wird Bernstein so beschrieben: "Mensch, Sohn, Bolzplatz-Kind, Fan, Kutte, Ultra, Vorsänger, Beinahe-Schulabbrecher, Industriemechaniker, Stadionverbotler, Träumer, Familienvater, Helfer, Organisator, empathischer Netzwerker, Bruder, Projektmanager, Hausmeister, Kindergärtner, Hobbykicker, Dauercamper, Karamelino-Genießer, Geschäftsführer, Gründer, Freund, Jungfrau, Antreiber, Haupttribünen-Fanatic."

Im Juni 2022 löste er überraschend den Unternehmer Werner Gegenbauer, Chef des gleichnamigen Reinigungskonzerns, als Vereinspräsidenten ab. Bernstein war bis zuletzt ein Gegner des absoluten Verbots von Pyrotechnik, forderte für deren Einsatz aber klare Bedingungen. Der verstorbene Präsident hinterlässt eine Tochter.