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Muss der HC Elbflorenz noch Profis nachverpflichten?

Der HC Elbflorenz beendet die härteste Phase der Vorbereitung, hat aber zwei Verletzte. Wird der Kader aufgestockt? Der Sportdirektor Göde gibt klare Antwort. Auch die Kapitänsfrage ist geklärt.

Von Alexander Hiller
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Neu-Trainer André Haber ist mit dem Trainingslager in Bischofsgrün sehr zufrieden. "Ich glaube, dass wir ein Stück näher zusammengerückt sind", sagt er.
Neu-Trainer André Haber ist mit dem Trainingslager in Bischofsgrün sehr zufrieden. "Ich glaube, dass wir ein Stück näher zusammengerückt sind", sagt er. © © by Matthias Rietschel

Dresden. Der kraftraubendste und vermutlich anstrengendste Teil der Vorbereitung auf die neue Saison liegt bereits hinter den Profis vom HC Elbflorenz. Vier Trainingswochen haben die Männer des Handball-Zweitligisten hinter sich, zweieinhalb liegen bis zum Liga-Auftakt beim TV Hüttenberg am 2. September noch vor ihnen. Mit einem viertägigen Trainingslager im bayrischen Bischofsgrün haben die Dresdner das erste Kapitel abgeschlossen.

„Ich denke, die Tage in Bischofsgrün waren ein Erfolg. Ich finde Trainingslager immer gut, weil wir dort viel Zeit miteinander verbringen können. Die Jungs müssen sich um nichts anderes kümmern – außer um Handball. Das Camp war eine sehr gute Entscheidung“, sagte André Haber und betont: „Ich glaube, dass wir ein Stück näher zusammengerückt sind.“ In den ersten drei Tagen hat sich der Neutrainer mit seiner Mannschaft komplett um handballerische Belange gekümmert. Dabei absolvierte das Team eine Testpartie gegen den Ligarivalen HSC Coburg, die 31:31 (17:16.) endete. Bester Dresdner Werfer dabei war Mindaugas Dumcius mit sechs Toren. „Es war sein sehr guter Test für uns, weil wir auf Augenhöhe gezeigt bekommen haben, was noch nicht so funktioniert und wo wir schon ganz gut unterwegs sind. Wir müssen natürlich immer noch stabiler werden“, so Haber.

Sportdirektor Rico Göde, in der Vorsaison noch Cheftrainer, beobachtet weiter den Transfermarkt, will aber derzeit keine weiteren neuen Spieler verpflichten.
Sportdirektor Rico Göde, in der Vorsaison noch Cheftrainer, beobachtet weiter den Transfermarkt, will aber derzeit keine weiteren neuen Spieler verpflichten. © kairospress

Auch in puncto Teambuilding investierten die Dresdner in den letzten beiden Tagen Kraft und Zeit. An einer Kletterwand kraxelten die Handballprofis mehr oder weniger behände hoch. „Klettern ist ein total anstrengender Sport. Ich mag es ohnehin, ein bisschen über den Tellerrand zu schauen. Da war die Kletterwand eine gute Abwechslung. Ich hatte schon das Gefühl, dass die Jungs daran ihren Spaß hatten – der eine mehr, der andere weniger. Da geht es auch um Überwindung“, sagte er.

Der 37-Jährige hat im Trainingslager auch den neuen Kapitän der Mannschaft bestimmt. Auf wen seine Wahl gefallen ist, will sich Haber noch nicht entlocken lassen, weil er seine Entscheidung erst dem Vorstand am Montag mitteilen will. Nach Informationen von saechsische.de soll die Aufgabe wie im Vorjahr Sebastian Greß ausfüllen. Der 28-Jährige, der beim HC Großenhain sportlich aufwuchs, ist als Spielmacher der Dreh- und Angelpunkt zumindest im Angriffsspiel der Dresdner. Nicht umsonst läuft der Vertrag des 28-Jährigen noch bis 2026.

Allerdings sorgten zwei andere Personalien in den letzten Tagen für einiges Kopfzerbrechen beim HC Elbflorenz. Die Neuzugänge Maximilian Janke (Muskelfaserriss) und Leihspieler Nils Greilich vom SC DHfK (Muskelbündelriss) fallen bzw. fielen für einen Großteil der Vorbereitung, vermutlich bis einschließlich zum Saisonstart, aus. Hat sich der Verein deshalb nach weiteren Neuzugängen umgesehen? „Wir haben uns informiert, ob noch etwas interessant wäre“, sagt Sportdirektor Rico Göde, der bis zum Ende der Vorsaison als Cheftrainer des HC tätig war. Gegenwärtig geht der 40-Jährige davon aus, dass die beiden Ausfälle mit Maurice Niestroj (20), Timo Schwaiger (19) und Jannick Dutschke (21) – also internen Alternativen – kompensiert werden. „Bei beiden verletzten Spielern ist es vage, dass sie bis zum Saisonstart fit sind. Wir halten die Augen offen“, sagt Göde.

Sebastian Greß ist der alte und nach Informationen von saechsische.de auch der neue Kapitän des Handball-Zweitligisten HC Elbflorenz.
Sebastian Greß ist der alte und nach Informationen von saechsische.de auch der neue Kapitän des Handball-Zweitligisten HC Elbflorenz. © kairospress

Am Dienstag bestreiten die Dresdner ihr einziges Vorbereitungsspiel in der heimischen Ballsportarena. Ab 18.30 Uhr empfängt der HC Elbflorenz den sechsfachen tschechischen Meister SSK Talent Plzeň. „Ich hoffe, dass viele Leute den Weg in die Halle finden“, sagt Göde. Zudem nutzt die Mannschaft den Heimauftritt als Generalprobe für die Zusammenarbeit mit dem neuen Streaming-Dienst Dyn. Die deutsche Handball-Bundesliga (HBL) und die Streamingplattform hatten sich Anfang Juli auf einen TV-Vertrag für die Jahre 2023 bis 2029 verständigt. Die Lizenzentgelte sollen sich auf zehn Millionen Euro pro Saison belaufen. Handballfans müssen sich also umstellen, bislang war die 2. Bundesliga kostenfrei über Sportdeutschland.tv zu sehen. „Das ist eine Riesenchance für den Handball“, meint Göde.