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So spektakulär wirbt der HC Elbflorenz in eigener Sache

Der Handball-Zweitligist liefert im Achtelfinale des DHB-Pokals eine beherzte Leistung ab. Davon will der Klub nun auch im letzten Spiel des Jahres profitieren.

Von Alexander Hiller
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Die moderne Ballsportarena war beim Pokalhit des HC Elbflorenz erstmals seit der Corona-Pandemie wieder ausverkauft.
Die moderne Ballsportarena war beim Pokalhit des HC Elbflorenz erstmals seit der Corona-Pandemie wieder ausverkauft. © Matthias Rietschel

Dresden. Dieser Auftritt macht Lust auf mehr – auf mehr Handball. Zweitligist HC Elbflorenz lieferte am Mittwochabend im Achtelfinale des DHB-Pokals phasenweise eine bärenstarke Leistung ab, brachte den etablierten Erstligisten TBV Lemgo Lippe mehrfach in Verlegenheit. Bei der zwischenzeitlichen 22:19-Führung (39.) lag sogar eine Sensation in der Luft.

Gegen die körperlich überlegenen Gäste schwanden den Dresdnern allerdings in der Schlussphase zusehends die Kräfte. Der Favorit um Trainer Florian Kehrmann, Handball-Weltmeister mit Deutschland 2007, setzte sich am Ende mit 32:27 (17:16) durch – aber der Außenseiter ein Achtungszeichen. „Ich bin sehr glücklich, dass wir das bestanden haben. Die volle Halle, die tolle Stimmung und Elbflorenz, die in den letzten Spielen tolle Leistungen gezeigt, ein Selbstverständnis entwickelt haben“, lobte Kehrmann den Kontrahenten.

„Wir haben uns dann beim Drei-Tore-Rückstand darauf besonnen, besser Abwehr zu spielen, Dresden vor schwerere Aufgaben zu stellen. Da hat man in der Abwehr den Unterschied gesehen, wir konnten das Momentum zu uns ziehen. Deshalb haben wir verdient gewonnen, ein knapperes Ergebnis wäre noch fairer gewesen. Hut ab, was hier in Dresden entstanden ist“, betonte der ehemalige Weltklasse-Rechtsaußen.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag steht ein Ost-Derby an

Für Dresden war die Premiere, erstmals erreichte der Verein das Pokal-Achtelfinale, im doppelten Sinn ein Gewinn. Die Ballsportarena war erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie mit offiziell 2.585 Zuschauern wieder ausverkauft – wirtschaftlich durchaus ein Faktor, aber auch sportlich. „Schön, so viele Leute in der Halle begrüßen zu können. Das hat Spaß gemacht. Ich glaube, es war ein Handballspiel, das man sich angucken konnte. Unsere Mannschaft kann stolz auf sich sein“, sagte HC-Trainer Rico Göde. Und die Hoffnung, dass viele Zuschauer vom Mittwochabend am 26. Dezember wiederkommen, ist durchaus begründet. Da empfangen die Dresdner ab 17 Uhr zum letzten Pflichtspiel des Jahres den derzeitigen Tabellendritten Dessau-Roßlauer HV zum Ost-Derby.

„Wir können aus dieser Partie gegen Lemgo viel mitnehmen, was man sich rausziehen kann für die neuen Aufgaben“, sagt Göde. Seine Mannschaft feierte in der Liga zuletzt fünf Siege in Folge. „Das Pokalspiel war ein Highlight für uns. Wir wollten so lange wie möglich dranbleiben“, sagt Ivar Stavast und erhofft sich auch positive Effekte vom spektakulären Pokal-Aus.

Rico Göde will am kommenden Montag mit seiner Mannschaft den sechsten Ligasieg nacheinander einfahren. Allerdings gegen einen Rivalen, der derzeit ganz oben mitspielt.
Rico Göde will am kommenden Montag mit seiner Mannschaft den sechsten Ligasieg nacheinander einfahren. Allerdings gegen einen Rivalen, der derzeit ganz oben mitspielt. © Matthias Rietschel

„Wenn ich Handballfan wäre, würde ich schleunigst zum Kartenschalter rennen und mir Tickets für den 26. Dezember kaufen“, wirbt Göde ganz offensiv in eigener Sache und verspricht ein temporeiches Duell auf Augenhöhe. Zumal auch Dessau im Pokal-Achtelfinale antreten musste. Das Duell am Donnerstag gegen den aktuellen Erstliga-Sechsten TSV Hannover-Burgdorf verlor der Außenseiter nach einer 14:11-Halbzeitführung am Ende nur ganz knapp mit 27:29.

„Dessau hat die Qualität in der Breite verbessert, das brauchen sie für ihr temporeiches Spiel. Sie da zu stellen, ist für uns die größte Herausforderung“, erläutert der Trainer. Um die körperliche Fitness bis dahin wieder auf 100 Prozent zu bekommen, hat Göde seinem Team ein Programm mit dem Schwerpunkt Regeneration auferlegt. „Am Donnerstag standen Körperpflege sowie Sauna und Behandlungen an“, erklärt er. Am Freitag ist früh Training. „Dann sehen wir uns am 25. Dezember um 16 Uhr zur Videovorbereitung“, erläutert er den Plan vor dem letzten Spiel des Jahres.

Der Anspruch ist ohnehin klar: „Wir wollen dann sechs Ligasiege nacheinander auf dem Konto haben, das ist das Ziel“, sagt Göde. Denn die Aufholjagd nach der langen Negativserie von neun sieglosen Spielen hintereinander soll noch lange nicht beendet sein. Für den Fall eines vollen Erfolgs gegen Dessau hat der Trainer seiner Mannschaft eine ein bis zwei Tage längere Winterpause in Aussicht gestellt. Das erste Spiel im neuen Jahr steht am 4. Februar an.