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Fall Ines Geipel: Der MDR räumt Fehler ein

Nach einer TV-Doku über die ehemalige Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins, Ines Geipel, ist der Sender selbstkritisch - und kündigt eine Fortsetzung an.

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Fortsetzung folgt: Über Ines Geipel wir eine zweite Doku gedreht.
Fortsetzung folgt: Über Ines Geipel wir eine zweite Doku gedreht. © Archiv: dpa/Hendrik Schmidt

Leipzig/Dresden. Die öffentliche Diskussion nach Ausstrahlung der MDR-Doku „Doping und Dichtung – Das schwierige Erbe des DDR-Sports“ rund um Ines Geipel hat Konsequenzen. Der Sender kündigte in einer Pressemitteilung an, dass es eine Fortsetzung zu diesem Thema geben soll und zeigt sich dabei durchaus selbstkritisch. In dem seit Ende Januar in der ARD-Mediathek verfügbaren Film kritisieren frühere Weggefährten die ehemalige DDR-Leistungssportlerin und spätere Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins (DOH).

„Auf unseren Film über Ines Geipel und die Kritik an ihrer Person haben wir sehr viele sachkundige, auch kontroverse und emotionale Reaktionen bekommen“, erklärte MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer. Darunter war nicht nur eine schriftliche Beschwerde von Geipel selbst. Der derzeitige DOH-Vorsitzende Michael Lehner wertet in einem Brief an die MDR-Intendantin die Doku als „historisch verfälschend“ und „weithin diskreditierend“.

Der Präsident des Verbandes Deutscher Sportjournalisten, André Keil, wirft in einer Mail dem Autor Uwe Karte die Verletzung journalistischer Grundsätze vor. Auch die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur in Mecklenburg-Vorpommern und der Forschungsverbund SED-Staat an der Freien Universität Berlin beschwerten sich in Briefen an den MDR.

In der neuen Doku „werden wir Ines Geipel erneut dazu einladen, daran mitzuwirken und Stellung zu beziehen“, so der MDR. Im November 2022 habe die Redaktion frühzeitig ein Interview angefragt, Geipel habe dies kategorisch abgelehnt. „Wie eine MDR-interne Überprüfung ergab, hätte die Interview-Anfrage der MDR-Sportredaktion an Ines Geipel allerdings detaillierter ausfallen können“, räumte der Sender nun ein: „Zudem wäre es journalistisch geboten gewesen, Frau Geipel am Ende der Recherche mit einzelnen Aussagen der Protagonisten des Films zu konfrontieren. Dies soll mit der erneuten Einladung zum Gespräch nachgeholt werden.“

Einen Termin für die neue Doku gibt es noch nicht. (sid/SZ/dk)