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MDR weist die Beschwerde über Ines-Geipel-Doku ab

Eine Dokumentation des MDR warf der Doping-Aufklärerin Ines Geipel eine fehlerhafte Darstellung ihrer Biografie vor. Die Dresdnerin beschwerte sich. Der Rundfunkrat des Senders erkennt keine Fehler, gibt jedoch Hinweise.

Von Daniel Klein
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Ines Geipel hat den MDR wegen einer Doku scharf kritisiert. Der erkennt in dem Film über sie keine inhaltlichen Fehler.
Ines Geipel hat den MDR wegen einer Doku scharf kritisiert. Der erkennt in dem Film über sie keine inhaltlichen Fehler. © PA/ventpress Stauffenberg

Leipzig. Im Streit zwischen Ines Geipel und dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) über die Ausstrahlung der Dokumentation "Doping und Dichtung - Das schwierige Erbe des DDR-Sports" sieht der Sender keinen Verstoß gegen die Angebotsgrundsätze. Der Beschwerde der ehemaligen Leichtathletin und Vorsitzenden des Doping-Opfer-Hilfevereins sei daher nicht stattgegeben worden, teilte der Programmausschuss des MDR-Rundfunkrates mit. Allerdings habe der Ausschuss "Hinweise" gegeben.

So habe Geipel zwar "im Vorfeld vehement eine Mitwirkung an dem Film ausgeschlossen", ihr hätte jedoch nach der Faktenrecherche "Gelegenheit gegeben werden müssen, sich abschließend zu den Ergebnissen zu äußern". Zudem hätte ein Experte als neutrale Instanz Fakten und Perspektiven einordnen können.

In der 45-minütigen Dokumentation des Dresdner Journalisten Uwe Karte kamen die ehemaligen DDR-Sportler Uwe Trömer und - der kürzlich verstorbene - Henner Misersky zu Wort. Sie warfen Geipel eine in Teilen fehlerhafte Darstellung ihrer Biografie vor und Ungereimtheiten bei Aussagen zum Thema staatlich organisiertes Doping im DDR-Sport.

Laut MDR handelt es sich um "mutmaßliche persönliche Übersteigerungen und Verzerrungen". Zu einzelnen Vorwürfen wurde Geipel aber nicht konkret befragt. Ähnlich hatte sich im April bereits der MDR-Programmdirektor Klaus Brinkbäumer in einem Interview mit Sächsische.de geäußert: "Unser Versäumnis liegt darin, dass Frau Geipel mit den recherchierten Fakten zum Abschluss nicht erneut konfrontiert wurde. Diese erneute Mail, dieser erneute Anruf – das hätte dazugehört. Der Film selbst ist präzise und gut, von inhaltlichen Fehlern haben wir nie geredet."

Ines Geipel drängt auf eine Richtigstellung

Kurz davor hatte Geipel in einem Interview mit Sächsische.de erklärt, dass der Film als Ganzes "Verleumdung pur" sei und sie darin als Hochstaplerin und Faktenfälscherin dargestellt werde. "Die Vorwürfe, die in Bezug auf meine Biografie da erhoben werden, sind in jedem Punkt gegenstandslos. Das ist mein inhaltlicher Punkt. Der muss geklärt werden – und auch die Frage, welche Kontrollinstanzen beim MDR da komplett versagt haben."

Die 63-Jährige hatte mehrere Beschwerdebriefe an den öffentlich-rechtlichen Sender adressiert, forderte eine Richtigstellung. Der Programmchef hatte im April eine Art Fortsetzung der Doku in Aussicht gestellt. "Es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste: Der MDR kommt mit Frau Geipel ins Gespräch. Wir sind längst im Austausch, aber Termin und Ort eines Interviews oder einer Talk-Runde sind noch nicht geklärt. Die zweite Ebene ist eine klassische Recherche. In welcher Form, in welcher Länge und zu welchem exakten Thema diese präsentiert wird, kann ich heute noch nicht sagen."

Weitergeführt wurde das Thema im MDR bisher nicht. Die Doku ist weiterhin in der ARD-Mediathek abrufbar. (mit epd)