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Nach Rennabbruch 2022: Dresdner Rennverein hofft auf erfolgreiche Saison

Im vergangenen Jahr wurde Dresdens zweitgrößtes Sportereignis nach nur einem Rennen abgebrochen. Damit das nicht noch einmal passiert, haben die Veranstalter Vorkehrungen getroffen.

Von Niels Heudtlaß
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Am Samstag galoppieren wieder Pferde über die Grasbahn in Seidnitz.
Am Samstag galoppieren wieder Pferde über die Grasbahn in Seidnitz. © Thomas Kretschel

Dresden. Wenn am Samstag die Hufe der Pferde zum ersten Mal in diesem Jahr auf der Dresdner Galopprennbahn rhythmisch auf der Grasbahn trommeln, soll alles gut gehen. Dafür wurde ein Teil der Strecke erneuert. „Wir haben in den letzten Wochen viel an der Anlage gemacht, nun kann es endlich losgehen“, sagt der Präsident des Dresdner Rennvereins 1890 (DRV) Albrecht Felgner. Erst im Februar vermeldete der Verein auf seiner Homepage die erfolgreiche Sanierung der Dobritzer Bogen genannten Schlusskurve.

Trotz Sanierung: Galoppbahn nur teilweise nutzbar

Vor einem Jahr musste der Auftakt nach nur einem Rennen abgebrochen werden. Die Grasbahn in der Schlusskurve war zu rutschig, Reiterin Maike Riehl stürzte. Die Bahn wurde durch den Veranstalter der Rennsaison, den Dresdner Rennverein, verändert, die kritische Stelle ausgegrenzt, und das zweite Rennen am 18. Juni konnte wie geplant stattfinden.

Trotz der Sanierung muss der Rennverein auch diese Saison vorerst noch auf die volle Breite des Bogens verzichten. Eine Rennbahn-Prüfungskommission empfahl, den sanierten Bereich noch nicht zu nutzen und den vier bis fünf Meter breiten Streifen abermals auszustecken, um die frische Grasbahn dort nicht zu beschädigen.

Nach dem zweiten Renntag am 17. Juni will der Verein entscheiden, ob wieder die volle Breite genutzt werden kann. Doch davon lassen sich die Pferdesport-Fans die gute Stimmung nicht nehmen. „Ich hoffe auf eine volle Bahn und spannenden Sport“, freut sich Felgner, der seit Anfang des Jahres Präsident des DRV ist, auf seine Premiere im Amt. Doch die muss verschoben werden. Felgner heiratet am Samstag.

Dresdner Rennverein rechnet mit weniger Zuschauern

So verpasst er das Highlight des ersten Wettkampftages: ein Rennen über 2.200 Meter, dass durch die DIW Bau, eine Baufirma aus Kamenz, mit einem Preis in Höhe von 11.500 Euro dotiert ist. Insgesamt werden am Samstag in sieben Rennen 60 Pferde antreten, elf davon aus Dresden.

Es ist auch für ein Rahmenprogramm gesorgt: Modistin Katrin Westhäusler stellt ihre aktuellen Hut-Kreationen vor und Maria Torak ist mit ihrem Mode-Atelier zu Gast. Für Kinder wird es Ponyreiten und ein Karussell geben. Zudem können Besucher bei einer Wettnieten-Verlosung zum Beispiel einen Rasenmäher gewinnen.

Bis zu 10.000 Zuschauer pro Renntag zog es in den letzten Jahren auf die Galopprennbahn, 58.000 Zuschauer waren es 2022 insgesamt. Diesmal könnten es weniger werden. Rund 400 Karten konnten bereits über den Online-Vorverkauf abgesetzt werden. Bis zum Veranstaltungstag können noch Tickets online gebucht werden. „Wir hoffen auf 6.000 Besucher am ersten Renntag“, sagt DRV-Geschäftsführer Thomas Schmidt.

Grund für seine konservative Schätzung ist Dynamos Drittliga-Spiel am selben Tag. Denn nur der Dresdner Traditionsverein zieht in der Landeshauptstadt mehr Zuschauer zum Sport als die Rennsaison.

Insgesamt prophezeit Schmidt keine rosige Zukunft für seinen Herzenssport. „In den vergangenen Jahren waren noch rund 1.400 Pferde im Training, heute sind es nur noch 980. Es wird immer schwieriger Starter und Sponsoren zu finden“, so Schmidt.