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Alles neu macht der Mai: Mountainbike-Marathon in Dresden startet durch

Die Zukunft des MTB Marathon Dresden war lange ungewiss. Nun steht fest: Pfingstmontag geht's wieder querfeldein durch die Dresdner Heide - mit einigen Neuerungen.

Von Michaela Widder
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Über Stock und Stein querfeldein. Die neue Strecke beim MTB Marathon Dresden am 29. Mai verspricht für die Teilnehmer viel Abwechslung.
Über Stock und Stein querfeldein. Die neue Strecke beim MTB Marathon Dresden am 29. Mai verspricht für die Teilnehmer viel Abwechslung. © Mathias Henke

Dresden. Für Nicht-Sportler dürfte der Spruch ziemlich abschreckend sein. "Der Schmerz wartet schon auf Dich" - heißt es auf der Homepage des MTB Marathon Dresden, und die Worte sind bewusst gewählt. Die Organisatoren hoffen auf genau jene Radsportverrückte, die ihrerseits die Begegnung mit dem Schmerz kaum erwarten können. Nämlich dann, wenn am Pfingstmontag in der Dresdner Heide die neunte Auflage des Mountainbike-Marathons startet.

Ein Traditionsrennen also, bei dem diesmal allerdings einiges anders ist. Organisatoren, Strecken und nicht zuletzt auch die Homepage - alles neu macht bekanntlich der Mai.

Nachdem sich der langjährige Veranstalter und Dresdner Filmemacher Markus Weinberg nach einem finanziellen und seelischen Burnout im Januar aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, stand auch der MTB Marathon Dresden vor dem Aus. "Als ich den Artikel damals las, habe ich meinen Freund Thomas Jork gefragt, ob wir das dann nicht machen wollen. Wir hatten schon immer mal damit geliebäugelt, ein kleines Radrennen zu veranstalten", erzählt Anton Friedrich, selbst ein Radsportverrückter aus Dresden.

Nur wenige Monate später hat der 45-Jährige nun die Verantwortung für das größte Mountainbike-Rennen in Dresden und Umgebung - gemeinsam mit dem Dresdner SC. "Es läuft alles sehr geschmeidig, gerade bei den ganzen Genehmigungsverfahren bei der Stadt ist uns der DSC eine große Hilfe", meint Friedrich.

66 Kilometer und 1.000 Höhenmeter auf der Königsstrecke

Viel Zeit haben die neuen Organisatoren in die Planung der neuen Strecke investiert. Ein 16-Kilometer-Rundkurs mit Start und Ziel an der Marienallee verspricht am 29. Mai viel Abwechslung. "Die Start- und Zielgerade ist der einzige befestigte Abschnitt. Ansonsten ist es eine Mischung aus schmalen Waldwegen, ein kurzes Stück Forstweg und vielen Trails", erklärt Friedrich.

In den Jugendklassen wird eine Runde gefahren, Profis und Jedermänner und -frauen können entweder 33 (zwei Runden) oder 66 Kilometer (vier Runden) mit dann insgesamt rund 1.000 Höhenmetern zurücklegen. Beim Halbmarathon und Marathon sammeln die Fahrer auch Punkte für den MTB Sachsen Cup.

Die Strecke ist für maximal 400 Starter vom Forst zugelassen. 220 Fahrer haben sich bereits angemeldet. "Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren besagen, dass es kurzfristig noch viele Anmeldungen gibt. Wir sind mit der Teilnehmerzahl bisher nicht unzufrieden - und haben dennoch die Hoffnung, dass es voll wird", sagt Friedrich.

Mit dem Berliner Matthias Mende hat sich ein früherer Junioren-Vizeweltmeister im Cross Country angesagt. Und auch international wird das Rennen in diesem Jahr. "Ein Israeli hat sich gemeldet und will gern dabei sein. Er ist auf Dienstreise in Dresden, daher haben wir ihm jetzt sogar ein Fahrrad organisiert", erzählt Friedrich.

Beschilderung in der Heide ist die größte Herausforderung

Eine der größten Herausforderungen ist die Streckenführung. In der Vergangenheit hatten sich immer mal wieder Teilnehmer verfahren - und dafür bekamen die damaligen Organisatoren immer auch Kritik. Friedrich und seine Mitstreiter haben sich daher für einen kürzeren Rundkurs entschieden. "Da müssen wir auch nicht so viel beschildern", erklärt er die Veränderung, die damit letztlich sowohl Kosten schont und Nutzen bringt.

Zudem haben sich die Veranstalter dafür Expertise aus dem Erzgebirge geholt. "Am Tag vor dem Rennen hilft uns jemand bei der Beschilderung, der den Erzgebirgs-Bike-Marathon in Seiffen mitorganisiert." Der EBM, wie jenes Rennen kurz heißt, ist Deutschlands ältester Mountainbike-Marathon und findet seit 1993 jährlich am ersten August-Wochenende statt.

Solch eine Tradition können die Dresdner natürlich lange nicht vorweisen. Doch ohne Friedrich und seine Mitstreiter würde es den MTB Marathon zu Pfingsten schon diesmal höchstwahrscheinlich nicht mehr geben.