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Vor Super Bowl: Usher verspricht kreative Show

Bei der berühmten Halbzeitshow des Super Bowl will in diesem Jahr der US-Sänger Usher Stimmung machen. Aber viele Zuschauer dürften vor allem nach einem ganz anderen Star Ausschau halten.

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US-Superstar Usher verspricht kreative Halbzeitshow beim Super Bowl
US-Superstar Usher verspricht kreative Halbzeitshow beim Super Bowl © Evan Agostini/Invision via AP/dpa

Las Vegas. Die berühmte Halbzeitshow des Super Bowl gilt als eine der größten Bühnen der Musikwelt - und in diesem Jahr hat Usher sie eigentlich ganz für sich alleine. 2011 war der R&B-Musiker, der mit Hits wie "Nice & Slow", "You Make Me Wanna...", "U Got It Bad" und "Yeah!" weltberühmt wurde, schon einmal gemeinsam mit den Black Eyed Peas bei dem Football-Spektakel aufgetreten.

In der Halbzeit der 58. Ausgabe des NFL-Finales, ausgetragen diesmal zwischen Titelverteidiger Kansas City Chiefs und den San Francisco 49ers, steht der 45-Jährigen nun am Sonntagabend (11. Februar, Nacht zum Montag MEZ) alleine im Rampenlicht. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag versprach Usher eine Show voller Kreativität - und mit Rollschuhen.

Die Musik-Stars der Halbzeitshow, die für ihre Auftritte kein Geld, aber dafür ein Karriere-Highlight und weltweite - kaum minder lukrative - Aufmerksamkeit bekommen, haben in der Vergangenheit häufiger schon die Football-Stars auf dem Platz überstrahlt. Beispielsweise im vorigen Jahr, als Sängerin Rihanna nicht nur eine umjubelte Show bot, sondern sich gleichzeitig auch noch mit unübersehbarem Babybauch zeigte und so die Welt über ihre zweite Schwangerschaft in Kenntnis setzte.

Oder vor zwei Jahren, als die Superstars Snoop Dogg, Dr. Dre, Eminem, Mary J. Blige, Kendrick Lamar und 50 Cent in der Halbzeitpause des Football-Finales eine umjubelte Rap-Party feierten.

In diesem Jahr aber dürften viele der mehr als 100 Millionen Menschen, die das Football-Spektakel alleine in den USA im Stadion in Las Vegas oder vor dem Fernseher verfolgen, vor allem nach einem Star Ausschau halten, der weder professionell Football spielt noch auf der Halbzeit-Bühne angekündigt ist: Taylor Swift.

Seit einigen Monaten ist die Sängerin mit Travis Kelce zusammen, der für die Kansas City Chiefs spielt. Die Romanze zwischen Pop-Superstar und Football-Superstar wird von Millionen Fans weltweit verfolgt, die beiden 34-Jährigen gelten als Traumpaar, das Sport, Show und Musik verbindet. Bereits mehrfach hat Swift, die am vergangenen Wochenende bei den Grammys triumphierte und ein neues Album ankündigte, ihrem Freund bei Spielen im Stadion zugejubelt.

Zahlreiche Fans zeigen sich begeistert, andere kritisieren, dass der Trubel um die Liaison vom Geschehen auf dem Platz ablenke. Riesige Aufmerksamkeit und Schlagzeilen am laufenden Band sind dem Ganzen auf jeden Fall sicher. NFL-Boss Roger Goodell sprach sogar schon von einem "Taylor-Swift-Effekt", der die Einschaltquoten der nordamerikanischen Football-Liga in die Höhe getrieben habe. Alleine im Austragungsort Las Vegas werden über 6.000 Medienvertreter aus 26 Ländern erwartet.

Taylor Swift küsst Travis Kelce
Taylor Swift küsst Travis Kelce © Julio Cortez/AP/dpa

Die Frage bleibt allerdings: Kommt Taylor Swift überhaupt ins Allegiant Stadium zum Super Bowl? Offiziell gibt es dafür bislang keine Bestätigung - aber auch keine Absage. Die Sängerin hat eine Reihe von Konzerten in Tokio auf dem Programm, das letzte davon am Tag vor dem Football-Spektakel. Theoretisch wäre es zeitlich möglich für sie, rechtzeitig wieder in Las Vegas zu sein, wie sogar die japanische Botschaft in den USA eigens per Mitteilung versicherte. Aber es wäre eine logistische Herausforderung - inklusive Parkplatzsuche für ihr Flugzeug.

Sollte sich Swift wirklich im Stadion zeigen, dann gäbe es noch einen anderen Aspekt, auf den Millionen Menschen achten würden: Aufgeregte Debatten drehen sich seit Wochen darum, ob der Popstar sich vielleicht beim Super Bowl zum US-Präsidentschaftswahlkampf äußern und erneut - wie schon 2020 - den Demokraten Joe Biden unterstützen könnte - und wenn ja, mit welcher Wirkung.

Die vom Magazin "Time" zur Person des Jahres 2023 gekürte Sängerin hat vor allem bei ihren Fans - den "Swifties" - enormen Einfluss. Das Biden-Team hofft deswegen auf Unterstützung durch eine Ikone der jungen Generation, dem Team des Republikaners Donald Trump bereitet die Aussicht Sorgen - und in rechten Kreisen kursierten zuletzt schon wilde Verschwörungstheorien um Swift und Kelce.

Der seit Langem ausverkaufte Super Bowl ist wie jedes Jahr nicht nur riesiges Sportereignis und Musikspektakel, sondern auch eine Riesenplattform für die Werbeindustrie. Kein anderes Ereignis in den sportbegeisterten USA zieht die Menschen so sehr in den Bann wie dieses eine Football-Spiel am Ende der NFL-Saison. Im amerikanischen Profi-Football richten sich sogar der Spielablauf und die Pausen zwischen den Spielzügen nach der Länge der eingeblendeten Werbung. Für 30 Sekunden werden beim Super Bowl rund sieben Millionen Dollar (etwa 6,5 Millionen Euro) fällig. Aufwendige Werbespots werden mit Superstars eigens für das Spektakel produziert - angekündigt sind in diesem Jahr unter anderem Fußballidol Lionel Messi sowie Jennifer Aniston und David Schwimmer, ehemals Co-Stars der Kult-Serie "Friends".

Als Musik-Stars offiziell angekündigt sind neben Usher auch noch Reba McEntire und Post Malone. Die 68 Jahre alte "Queen of Country" McEntire trägt in diesem Jahr die US-Nationalhymne "Star-Spangled Banner" vor. Das hatten in der Geschichte des Super Bowl zuvor schon Stars wie Demi Lovato, Lady Gaga, Beyoncé, Whitney Houston, Diana Ross, Jennifer Hudson, Billy Joel, Mariah Carey, Alicia Keys und Neil Diamond übernommen. Dass sie das nun übernehmen dürfe, mache sie "sehr stolz", sagte McEntire. Zur Vorbereitung singe sie die Hymne die ganze Zeit - "auch unter der Dusche".

Malone, der auch auf Swifts nächstem Album zu hören sein soll, soll bei dem Football-Spektakel das Lied "America The Beautiful" singen. Seine Beziehung zum Austragungsort Las Vegas sei allerdings keine einfache, sagte Malone. "Ich liebe Vegas. Aber Vegas liebt mich nicht. Die Casinos können dir davon erzählen." (dpa)