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Vereine in der Krise – wo kann man jetzt sparen?

Sportvereine haben es in Deutschland aktuell nicht leicht. Durch die Coronakrise mussten viele ihr Angebot stark reduzieren, was Mitglieder inzwischen abschreckt.

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© Varun Kulkarni / pixabay

Auf der anderen Seite fallen größere Veranstaltungen aus, die für neue Einnahmen hätten genutzt werden können. Doch wie gelingt den Vereinen im Land trotzdem das Überleben? 

Eigenleistung der Mitglieder

Es ist immer das Kollektiv, welches einen Verein lebendig macht. So können auch die Mitglieder einen Teil dazu beitragen, die roten Zahlen aus der Bilanz zu bekommen. Dabei helfen Maßnahmen, wie sie vor allem auf dem Land schon seit vielen Jahren durchgeführt werden. Dort packen die Mitglieder mit an, wenn zum Beispiel mal wieder das Vereinsheim renoviert oder der Platz gemäht werden muss. Dies bietet die Möglichkeit, die Kosten für externe Dienstleister deutlich zu reduzieren.

Damit die Eigenleistung der Mitglieder überhaupt als mögliche Option zur Verfügung steht, muss natürlich ein starker Zusammenhalt geschaffen werden. Je besser das Miteinander in der Vergangenheit funktioniert hat, desto eher werden die Mitglieder nun dazu bereit sein, ihre eigene Expertise einzubringen. Bereits die Vielfalt an unterschiedlichen Berufsabschlüssen, die im Verein versammelt ist, wird so zu einem echten Mehrwert. So können die Mitglieder für ein Wochenende eingeladen werden, um zu dieser Zeit gemeinsam an den aktuell wichtigen Projekten zu arbeiten. Enorm teure Rechnungen der Handwerker, die gerne bis in den fünfstelligen Bereich gehen, gehören auf diese Weise der Vergangenheit an.

Neue Sponsoren suchen

Große Fußballvereine nicht nur in Deutschland beziehen jedes Jahr viele Millionen Euro durch Trikotsponsoring. Doch dieser Trick funktioniert auch im Kleinen sehr gut. Jeder Klub hat die Möglichkeit, sich zum Beispiel von den örtlichen Firmen sponsern zu lassen. In Zukunft ist deren Firmenlogo dann nicht nur vor ein paar hundert Zuschauern beim nächsten Spitzenspiel zu sehen. Auch im Lokalsportteil der Zeitung kann es beim nächsten Mal deutlich sichtbar sein. Kommen noch persönliche Kontakte zu den Firmen hinzu, fällt das Sponsoring sogar noch leichter.

Wer nun glaubt, das Trikotsponsoring würde sich aufgrund der höheren Kosten der einzelnen Trikots nicht lohnen, der täuscht sich. Ganze Manschaftstrikotsätze können recht günstig im Internet bestellt werden. So steht am Ende ein deutliches finanzielles Plus zu Buche, für das sich dieser Schritt auf jeden Fall lohnt. Darüber hinaus können sogar noch weitere Sponsoren an Land gezogen werden, die sich zum Beispiel für die Werbung an den Banden interessieren. Je besser die Auslastung am Ende ist, desto höher auch die laufenden Einnahmen, die der Verein beziehen kann.

Abläufe digitalisieren

Wer sich durch die Bilanzen des Vereins arbeitet, der wird dort noch weitere teure Posten entdecken. Hier geht es zum Beispiel um das Versenden von Briefen, Dokumenten und Flyern, für das ein erhöhtes Porto eingeplant werden muss. In dem Fall lohnt es sich, verstärkt auf das Prinzip der Digitalisierung zu setzen. Praktisch jedes Vereinsmitglied ist in diesen Tagen dazu in der Lage, Nachrichten auch per E-Mail zu empfangen. Für den Verein verkürzt sich auf diese Weise nicht nur die Arbeitszeit, die mit dem Aussenden solcher Mitteilungen verbunden ist. Darüber hinaus fallen keine weiteren Gebühren mehr für die Rundmail an, welche genau die gleiche Wirkung erzielt.

Auch für die Buchhaltung, wie zum Beispiel die Verwaltung der Mitgliedsbeiträge, können digitale Helfer in Betracht gezogen werden. Ist ein automatisiertes System erst einmal an den Start gebracht, reduziert es den praktischen Arbeitsaufwand deutlich. Selbst wenn der Posten des Schatzmeisters eigentlich als Ehrenamt ausgeschrieben ist, macht die Digitalisierung in der Folge einen großen Unterschied. Denn durch den verringerten Arbeitsaufwand werden bei der nächsten Vereinssitzung wieder mehr Mitglieder dazu bereit sein, selbst diesen Posten zu übernehmen und sich in den Verein einzubringen.

Neue Mitglieder werben

In vielen Vereinen geht es trotz all diesen Vorteilen nicht ohne die Beiträge der Mitglieder. Ihre monatlichen oder jährlichen Beiträge sind das Rückgrat der gesamten Finanzierung. Sofern es einem Verein also gelingt, sich wieder interessant zu machen und vor allem die jüngere Generation zu erreichen, steigen damit auch die Einkünfte. Gezielte Angebote, welche zum Beispiel in Kooperation mit der örtlichen Schule geleitet werden können, tragen hierzu einen wichtigen Teil bei. Auf diese Weise ist es, in Kombination mit dem notwendigen Image, ein Leichtes, neuen Schwung in den Club zu bringen.

Wer seine Mitglieder nicht zu sehr mit den Beiträgen belasten möchte, für den steht noch die Organisation größerer Veranstaltungen als Alternative zur Verfügung. Durch die vielen Helfer, die in einem Verein zur Verfügung stehen, können leicht örtliche Feiern und Partys organisiert werden. Durch die eifrige Mitarbeit ist es dann bei guter Planung möglich, ein deutliches Plus an Einnahmen zu verbuchen. Hierfür lohnt es sich in jedem Fall, den Aufwand der Planung in Kauf zu nehmen und ein eigenes Konzept zu erstellen.

Ist erst einmal ein Weg zu einer positiven Finanzierung gefunden, so setzt sich meist ein sehr günstiger Kreislauf in Gang. Denn durch die gute finanzielle Lage ist ein Verein zu neuen Investitionen in der Lage. Wird das Angebot in der Folge attraktiver, zieht dies neue Mitglieder mit neuen Beiträgen an. Ideale Bedingungen also, welche auch langfristigen Erfolg in dieser Sache möglich machen.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der externen Redakteurin S. Hartmann