Dresden. Die eigentlich gute Botschaft dürfte für den gebürtigen Stuttgarter Alexander Waibl durchaus ein Gschmäckle haben. Seine Volleyballerinnen vom Dresdner SC agierten am Samstag ohne die erkrankte Julia Wesser mit der vermeintlich besten deutschen Mannschaft auf Augenhöhe. Allerdings nur einen Durchgang lang. Beim Meister MTV Allianz Stuttgart unterlagen die Dresdnerinnen nach bravourösem Start schließlich mit 1:3 (25:20, 16:25, 21:25, 17:25).
„Ich bin hin- und hergerissen. Wir haben viele Sachen schon gut gemacht, aber die Basis ist noch ein Stück niedriger als die Qualität von Stuttgart“, sagte Alexander Waibl nach dem ersten Spiel im neuen Jahr vor kurioserweise exakt 2.023 Zuschauern. Die unausgesprochene Botschaft: Spielt der Dresdner SC durchgängig am Limit, kann er die beiden bestimmenden Teams der Liga – Stuttgart und Supercupsieger Potsdam – nicht nur ärgern, sondern auch bezwingen. Dazu gehört freilich auch, dass die im Durchschnitt mit 22,4 Jahren sehr junge Dresdner Mannschaft zumindest in solchen Partien noch nicht konstant am oberen Level bewegt. „Ich glaube, wir hatten heute leichte Startschwierigkeiten“, betonte Stuttgarts Nationalspielerin Marie Schölzel. Kann auch am anfangs furchtlosen DSC gelegen haben.
Denn auch in Stuttgart spielten die Gäste nach dem gewonnenen ersten Satz phasenweise sehr guten Volleyball, aber eben nur phasenweise. Gegen einen auch international erfahrenen Gegner wie Stuttgart reicht das noch nicht. „Am Ende haben wir das Aufschlag-Annahme-Duell verloren. Wir haben zu viele leichte Fehler gemacht, da müssen wir weiter an der Konstanz arbeiten. Aber wir werden auf jeden Fall viel für uns mitnehmen“, versichert der 54-jährige DSC-Trainer. Seine nicht unbegründete Hoffnung: Im Laufe der Saison arbeitet seine Mannschaft den Qualitätsrückstand zu Stuttgart weiter auf. „Natürlich hat Stuttgart eine tolle Mannschaft, ich bin jedoch sicher, dass wir uns Stück für Stück weiter heranarbeiten werden“, betont der Coach des Tabellenvierten, der den Anschluss an das Führungstrio Stuttgart, Potsdam und Schwerin nun etwas verloren hat.
Am Samstag konnte sich der DSC auf seine bisherigen Leistungsträger stützen: Kapitänin Jennifer Janiska und die Ex-Stuttgarterin Lara Berger lieferten die meisten Punkte (jeweils 13), dicht dahinter rangierten Linda Bock und Kayla Haneline (je 12) sowie Monique Strubbe (11). In der Breite beachtlich – denn auf der Gegenseite punkteten neben Superstar Krystal Rivers (21) nur zwei weitere Profis zweistellig.