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Der DSC liefert eine emotionale Europacup-Gala

Die Dresdner Volleyballerinnen gewinnen das Hinspiel im innerdeutschen Europacup-Duell gegen Schwerin souveräner als gedacht.

Von Alexander Hiller
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Die DSC-Volleyballerinnen um Kapitänin Jennifer Janiska (r.) bleiben auch im Europacup auf der Erfolgsspur.
Die DSC-Volleyballerinnen um Kapitänin Jennifer Janiska (r.) bleiben auch im Europacup auf der Erfolgsspur. © kairospress

Dresden. Irgendwann muss sie kommen – die erste Niederlage nach einer langen Siegesserie. Offenbar hat das noch Zeit. Die Volleyballerinnen des Dresdner SC feierten am Mittwochabend den wettbewerbsübergreifend elften Sieg in Folge.

Im Hinspiel des Europacup-Achtelfinals gegen den deutschen Rivalen vom Schweriner SC setzte sich das Team von Trainer Alexander Waibl nach einer sportlich erstklassigen Partie mit 3:0-Sätzen (30:28, 25:23, 25:22) durch. Eine erstklassige Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Dienstag in Schwerin. Mehr zunächst einmal nicht. Allerdings reicht den Elbestädterinnen nun bereits eine 2:3-Niederlage in Schwerin zum Einzug in das Viertelfinale des CEV-Cups, nach der Champions League der zweithöchste europäische Klubwettbewerb.

In dem es die Auslosung so wollte, dass die beiden derzeit besten deutschen Teams im deutschen Frauen-Volleyball die Kräfte messen. Von der extrem hohen Qualität konnten sich am Mittwoch 1.778 Zuschauer in der Margon-Arena überzeugen.

Es war das erwartete Aufeinandertreffen auf Augenhöhe zwischen dem Bundesliga-Dritten und dem in der Liga noch ungeschlagenen Spitzenreiter aus Mecklenburg-Vorpommern. „Eigentlich bietet der Europapokal sonst eine Abwechslung zum Bundesliga-Alltag, aber wenn es uns nun schon einen deutschen Vertreter beschert, ist es cool, gegen eine solche Top-Mannschaft wie Schwerin zu spielen“, hatte DSC-Coach Alexander Waibl vor der Partie betont.

Der DSC ist in der Crunchtime derzeit überragend

Das Duell der vielleicht besten Liberas Europas entschied Dresdens serbische Nationalspielerin Alexandra Jegdic gegen Deutschlands Auswahl-Ass Anna Pogany ebenso für sich, wie die Gastgeberinnen die jeweiligen Endphasen der Sätze. Dresden holte im ersten Satz einen 19:22-, im zweiten Durchgang einen 19:23-Rückstand auf. Auch im dritten Abschnitt lag der DSC 16:19 hinten.

In der sogenannten Crunchtime beweist die Mannschaft um Spielführerin Jennifer Janiska derzeit eine unglaubliche Nervenstärke, Präzision, Entschlossenheit und natürlich auch Selbstvertrauen. "Ich weiß nicht, wie wir das machen. Irgendwie wirken wir ziemlich entspannt. Wir bekommen keine Panik, wir wissen, wie man die Sätze beendet", sagt DSC-Spielführerin Jennifer Janiska. Die 29-Jährige betont aber: "Ich werde die Mannschaft davor warnen, dass wir das nicht jedes Spiel so machen können. Das kann auch mal schiefgehen. Man merkt, dass wir in diesem Monat schon acht Spiele in den Knochen haben. Wir machen gefühlt das, was nötig ist. Aber es macht Riesenspaß."

Mit Grace Frohling (16 Punkte), Janiska (10), Tia Jimerson (11), Nathalie Lemmens (10) und Hester Jasper (7) stehen zudem Profis auf dem Feld, die von Zuspielerin Sarah Straube sehr variabel in Szene gesetzt werden. Ein gutes Pfund vor dem Europacup-Rückspiel. Vor dem empfängt der DSC am Samstag, 17 Uhr, in der Bundesliga nun Aachen.

Die Mannschaft feierte nach dem Spiel vor - und dann auch mit ihren Fans.
Die Mannschaft feierte nach dem Spiel vor - und dann auch mit ihren Fans. © kairospress

"Wir haben noch viel vor uns, dafür spielen wir aber sehr gut. Ich finde trotzdem, dass wir noch Luft nach oben haben", sagte Janiska nach der Gala-Vorstellung. "Wir müssen lernen, unser Können von Anfang an abzurufen. Das sehe ich noch Potenzial", betonte sie.

Das sieht auch Trainer Alexander Waibl so. "Im Endeffekt haben wir einfach gute Spielerinnen. Die sind in der Lage, in den wichtigsten Momenten ihr ganzes Können abzurufen, sind hellwach. Das macht es aus. Dazu kommt noch eine Menge Selbstvertrauen, das wir jetzt einfach haben", sagt der 55-Jährige und unterstreicht die Ausnahmestellung seiner Spielführerin. "Mit Jenni haben wir eine Anführerin, die immer wieder in den wichtigen Situationen das Richtige gut. Das ist der entscheidende Punkt, so zwingen wir auch den Gegner zu Fehlern."