Update Sport
Merken

Deutsche Biathletinnen holen Bronze in WM-Staffel - Männer erneut ohne Medaille

Franziska Preuß muss kurzfristig in der Biathlon-Staffel passen. Für sie läuft Sophia Schneider als Schlussläuferin. Die Vertreterin rettet dem DSV-Quartett eine WM-Medaille. Die Männer gehen dagegen erneut leer aus.

 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Die deutsche Schlussläuferin Sophia Schneider am Schießstand
Die deutsche Schlussläuferin Sophia Schneider am Schießstand © Hendrik Schmidt/dpa

Nove Mesto. Die deutschen Biathletinnen haben bei der Weltmeisterschaft in Nove Mesto Bronze in der Staffel gewonnen und dem deutschen Team somit die dritte Medaille gesichert. Trotz des kurzfristigen Ausfalls der erkrankten Schlussläuferin Franziska Preuß (29) feierten Janina Hettich-Walz (27), WM-Debütantin Selina Grotian (19), Vanessa Voigt (26) und die nachnominierte Sophia Schneider (26) am Samstag etwas überraschend diesen Erfolg.

Das DSV-Quartett leistete sich ein Jahr nach Silber bei der Heim-WM in Oberhof neun Nachlader und mussten sich nur Frankreich und Schweden geschlagen geben. Im Ziel betrug der Rückstand 1:14,2 Minuten. Bei den vorigen drei Weltmeisterschaften hatte es jeweils zu Silber gereicht, 2019 in Östersund war es Platz vier gewesen.

Zweieinhalb Stunden vor Rennstart hatte der Deutsche Skiverband über den Ausfall von Preuß informiert. Ob die 29-Jährige, die sich mit "neu aufgetretenen Halsschmerzen" plagt, am Sonntag im Massenstart (14.15 Uhr/ZDF und Eurosport) starten kann, ist offen. "Franzi zu verlieren, tut uns immer weh. Jeder kennt den Wert und weiß, wie gut sie sein kann", sagte Sportdirektor Felix Bitterling vor dem Rennstart beim ZDF.

Schneider sprang ein und führte das Team vom fünften auf den dritten Rang, obwohl vor allem die Einzel-Zweite Hettich-Walz Probleme in der Loipe gehabt hatte. "Es war bei mir eine Kombi aus allem", sagte die Startläuferin. "Es gab Stellen, wo es sulzig war. Da hatte ich mit meinen Skiern extrem zu kämpfen und dann hatte ich auch nicht den besten Tag. Ich habe gerade keine Worte." Das DSV-Quartett profitierte bei der Aufholjagd auch von den Patzern der Konkurrenz am Schießstand.

Wieder keine Medaille bei Biathlon-WM für Männer-Staffel

Die deutschen Biathleten haben mit der Staffel im Gegensatz zu den Frauen dagegen zum dritten Mal nacheinander bei einer Weltmeisterschaft die Medaillenränge verpasst. Justus Strelow (27), Johannes Kühn (32), Philipp Nawrath (31) und Benedikt Doll (33) leisteten sich am Samstag in Nove Mesto eine Strafrunde und acht Nachlader. Sie landeten auf dem vierten Platz. Somit reichte es erneut nicht für die erste Staffelmedaille seit Bronze 2020 in Antholz.

Nach 4 x 7,5 Kilometern hatte das DSV-Quartett 51,6 Sekunden Rückstand auf Schweden auf dem ersten Rang. Silber holten sich die favorisierten Norweger, die lange wie die sicheren Sieger aussahen. Doch bei der letzten Einlage am Schießstand versagten Vetle Sjaastad Christiansen mit drei Strafrunden die Nerven. Bronze ging an Frankreich.

Das DSV-Quartett hatte im Weltcup in allen vier Weltcup-Staffeln auf dem Podest gestanden, konnte aber beim Saisonhöhepunkt nicht nachlegen. Kühn leistete sich im Stehendanschlag drei Patzer und musste dann auch noch in die Strafrunde, Schlussläufer Doll konnte die Extra-Meter gerade noch verhindern. Drei Nachlader waren aber zu viel, um noch in den Kampf um die Medaillen einzugreifen. Allerdings hatten der Einzel-Dritte und seine Teamkollegen erneut mit dem Material zu kämpfen. Auf die Norweger, die in der Loipe am schnellsten waren, fehlten mehr als zweieinhalb Minuten. (dpa)