Sport
Merken

Letzte Vorbereitung vorm Biathlon-Start: "Plätzchenbacken mit meiner Verlobten"

Der sächsische Biathlet Justus Strelow schreibt zum Start seiner Kolumne bei Sächsische.de über den Stress mit Rührteig und Zimtrollen und über seine Beziehung zum Weltcup-Standort Östersund.

 2 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Justus Strelow, Sachsens bester Biathlet, schreibt in diesem Winter an dieser Stelle jede Woche über seine Erlebnisse im Biathlon-Weltcup.
Justus Strelow, Sachsens bester Biathlet, schreibt in diesem Winter an dieser Stelle jede Woche über seine Erlebnisse im Biathlon-Weltcup. © dpa/PA/Hendrik Schmidt

Von Justus Strelow*

Bevor ich in der Nacht zu Mittwoch nach Östersund, an den Ort des ersten Weltcups dieser Saison, gereist bin, habe ich am Sonntag zu Hause die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Etwas verfrüht, zugegeben, aber meine Verlobte Elli hat Wert darauf gelegt. Sie liebt einfach die Adventszeit. Und weil mir der Wettkampfkalender in den kommenden Wochen nicht die kleinste Lücke anbietet, haben wir meinen letzten freien Tag zum Plätzchenbacken genutzt.

Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns gemeinsam ans Werk gemacht. Vier Sorten hatten wir uns ausgesucht: Rührteig-Plätzchen, Minizimtrollen, Mandelsplitter und Schokoladenteigkugeln mit aufgesteckten Mandeln. Und damit mitten im nasskalten November auch wirklich Weihnachtsstimmung im Hause Strelow aufkam, habe ich meine Playlist mit Liedern angeworfen, die man gewöhnlich erst kurz vor Heiligabend im Radio hört.

Ich durfte mit schokoladeüberströmten Fingern die Kuvertüre auftragen, ehe Elli ihr Talent zum Verzieren einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellte. Unglaublich, wo sie all die Kügelchen, Splitter und Streusel plötzlich hernahm. Das Aufräumen haben wir uns leicht gemacht und eigentlich schon während des Backens erledigt. Der eine oder andere Rest Teig, das ein oder andere fertige Plätzchen landete immer schon im Mund. Zweieinhalb Kilo Kekse hatten wir am Ende dennoch produziert.

© DDV Grafik

Einen kleinen Teil davon, nämlich genau den, der in mein Reisegepäck gepasst und den Elli mir andererseits zugestanden hat, habe ich dann mit nach Schweden transportiert. Ich würde keine Wette eingehen, dass die süße Fracht bis in die zweite Wettkampfwoche hält.

Mein Fokus richtet sich nun aber wieder auf Biathlon. Hier in Östersund fühle ich mich fast schon wie ein Routinier. Nirgendwo sonst habe ich so viele Rennen bestritten, hier fühle ich mich richtig wohl. Dazu trägt neben der eindrucksvollen Landschaft mit dem See Storsjön auch mein Gefühl bei, gut vorbereitet an den Start zu gehen. Und wenn ich das nun auch im Wettkampf umsetzen kann, wäre das tatsächlich Gold wert: Schließlich ist der Saison-Auftakt im Biathlon oft schon eine echte Standortbestimmung für die folgenden Weltcups.

*Justus Strelow von der SG Stahl Schmiedeberg ist Sachsens derzeit bester Biathlet und schreibt jede Woche bei Sächsische.de über seine Erlebnisse des Weltcup-Winters.