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Städte stöhnen über ramponierte Schilder

Aufkleber an Masten und Schildern gehören in vielen Gemeinden zum Alltagsbild.  Die Kommunen kommen mit der Reinigung kaum hinterher. 

Von Ralf Hübner
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Verkehrszeichen verbogen, beklebt oder besprüht: Die Säuberung oder Erneuerung beschädigter Schilder auf den Straßen kostet Sachsens Kommunen erhebliche Mühe und Mittel, ergab eine Umfrage unter den großen Städten. 

Auch wenn er die Kosten nicht genau beziffern könne: "Der Austausch und die Reinigung beklebter und beschmierter Verkehrsschilder belastet die kommunalen Haushalte", sagte der Geschäftsführer des Sächsischen Städte- und Gemeindetages, Mischa Woitscheck, in Dresden. Schilder mit einer Schutzfolie seien wesentlich teurer und rechneten sich deshalb nur dort, wo sich diese Straftaten häuften.

In Chemnitz werden geschätzt jährlich 120 bis 150 beschädigte Schilder registriert. Die Kosten für deren Instandsetzung betrage etwa 4.000 bis 5.000 Euro, sagte ein Stadtsprecher. Die Schilder würden teilweise mit Aufklebern so zugeklebt, dass etwa Zeitangaben oder zusätzliche Zeichen gar nicht mehr zu erkennen seien. Vor allem Geschwindigkeitsbeschränkungen würden bis zur Unkenntlichkeit beschmiert. Andere würden verbogen oder zerstört. Vor allem Straßennamensschilder würden oft gestohlen.

Bei größeren Beschädigungen, Aufklebern mit verfassungsfeindlichen Inhalten oder auch bei Diebstahl von Verkehrsschildern wird dem Sprecher zufolge Strafanzeige gestellt. Zu Tätern oder Verdächtigen könne er nichts sagen.

"Das mutwillige und vorsätzliche Bekleben und Besprühen von stationären Verkehrszeichen hat in den letzten fünf bis zehn Jahren stark zugenommen", hieß es beim Verkehrs- und Tiefbauamt in Leipzig. Die Stadt kommt mit der Reinigung nicht hinterher. Die zur Verfügung stehenden personellen Kapazitäten und finanziellen Mittel seien begrenzt, so dass es im Stadtgebiet immer viele beklebte Verkehrszeichen gebe, hieß es. Die Verursacher sind in fast allen Fällen nicht bekannt. Die genaue Höhe der Kosten konnte das Amt nicht beziffern.

Das Amt erhalte täglich neue Meldungen über beschädigte Schilder. Das betreffe vor allem Park- und Halteverbote und reiche von Straßennamen über Geschwindigkeitsbegrenzungen bis zu Vorfahrtszeichen. Von kleinen bis zu großen Aufklebern, die das ganze Verkehrszeichen bedeckten, sei alles vertreten. "Die Intensität, mit der vor allem neue oder gereinigte Verkehrszeichen beklebt oder besprüht werden, ist extrem hoch", hieß es.

Kleine Aufkleber können oftmals entfernt werden. Bei größeren oder vielen Aufklebern bleibe oft nur der Zeichentausch. Wenn Sprayfarbe nicht rückstandsfrei und ohne Beschädigung der reflektierenden Folie entfernt werden könne, müsse auch das Zeichen erneuert werden.

Auch in Dresden wird seit vielen Jahren Vandalismus an Verkehrszeichen beobachtet. Aufkleber ließen sich mitunter nur sehr schwer entfernen, hieß es. Außerdem würden die Schilder mit Farbe besprüht, verbogen oder gestohlen. Zu den Kosten könnten keine Angaben gemacht werden. (dpa)