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Musikstreaming ohne die Legalität zu verlassen

Streaming von Filmen und Serien ist heute mehr als nur beliebt. Doch das gilt auch für Musik.

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Wer seine Lieblingsmusik hören möchte, kann diese heute bequem streamen - doch was ist dabei zu beachten?
Wer seine Lieblingsmusik hören möchte, kann diese heute bequem streamen - doch was ist dabei zu beachten? © @ Spencer Imbrock / Unsplash.com

Kein Wunder, denn es ist einfach, jeder hat stets die Musik bei sich, die er in diesem Augenblick hören möchte, zerkratzte CDs gehören ebenso zur Vergangenheit wie versehentlich gelöschte MP3s. Aber muss beim Streaming dennoch etwas beachtet werden? Wie ist es möglich, wie ist es sicher und wie ist das Streaming wirklich legal?

Musikstreaming: Welche Möglichkeiten gibt es?

Das Musikstreaming ist mittlerweile auf vielen Wegen möglich. Das Schöne ist, dass diese Wege alle legal sind, denn die Künstler und Plattenfirmen arbeiten mit den Anbietern zusammen. Aber welche sind das?

  • Tidal - rund ums reine Streamen von Musik ist dieser Dienst laut Tests der Beste. Es gibt Konzerte, Festivals, Podcasts, aber natürlich auch normale Platten. Nutzer müssen sich registrieren, können aber keine eigene Musik importieren, Songtexte werden nicht geboten
  • Amazon Musik - ob über das normale Prime-Abo mit eingeschränktem Umfang oder mit Unlimited im Abo: der Nutzer bekommt von Musik über Fußball eigentlich alles. Für Fußballfreunde könnte die Fußballübertragung auf den Ohren das Highlight sein. Mittlerweile bietet Amazon auch Podcasts an, was bei Tests noch nicht zur Geltung kommt.
  • Deezer - mit einem riesigen Musikkatalog, vielen Podcasts und Hörbüchern weiß Deezer zu überzeugen. Es gibt einen eigenen Tarif für unkomprimiertes Streaming, auch der Upload eigener Songs ist machbar.
  • Spotify - der Dienst ist wohl mit einer der Bekanntesten. Auch hier erhalten Musikfreunde alles, was das Herz begehrt.
  • YouTube - grundsätzlich ist YouTube erst mit Vorsicht zu genießen. Nutzer benötigen den Premiumaccount, damit sie von Werbung verschont werden. Zugleich müssen sie aufpassen, um legal zu streamen. Sicher kann sich jeder nur sein, wenn die Seiten von Vevo und den jeweiligen Bands aufgerufen werden. Die sonst so üblichen mit Musik unterlegten Videos sind, sofern es keine Konzertaufnahmen sind, in der Grauzone.

In den meisten Fällen macht es Sinn, sich für einen kostenpflichtigen Account zu entscheiden. Gerade der Wegfall der Werbung, gepaart mit den zusätzlichen Leistungen, garantiert einen größeren Spaß. 

Was ist in punkto Sicherheit zu beachten?

Fakt ist, wer sich auf legalem Boden bewegt, ist zumindest rechtlich schon einmal sicher. Das bedeutet aber niemals, dass der Datenschutz grundsätzlich gewahrt bleibt oder dass niemand die Zugangsdaten abfangen kann. Hierfür kann niemand die Hand ins Feuer legen, obwohl natürlich die Anbieter sämtliche Maßnahmen durchführen, die einen Angriff verhindern.

Aber auch der Nutzer sollte ein wenig darauf achten, was er eigentlich macht:

  • Sicherheitsaspekte – gerade beim Streaming über das Smartphone gibt es immer wieder Tücken. Viele schonen das eigene Datenvolumen und greifen unterwegs auf das öffentliche WLAN zurück. Ohne erweiterte Sicherheitsmaßnahmen ist das gefährlich, da praktisch jeder die Daten abfangen kann.
  • VPN – die Nutzung eines VPN-Dienstes ist beim Streaming ratsam. Doch was kann ein VPN? Es verhindert, dass Daten überhaupt einem Nutzer zugeordnet werden können. Allerdings müssen Nutzer bei der Wahl des VPN-Dienstes darauf achten, ob dieser auch den jeweiligen Streaminganbieter unterstützt. Etliche Streamingdienste verbieten VPN übrigens in den AGB. In der Regel geschieht nichts, wenn doch ein VPN genutzt wird, doch muss dieses Risiko jeder für sich abwägen.
  • Fremdseiten – abseits der echten Streamingdienste müssen Nutzer genau hinschauen. Wer in irgendeinem Forum oder auf Facebook den Link zu einem Album sieht, sollte nicht darauf klicken. Torrents in dieser Form sind und bleiben illegal und führen in der Regel eher nicht zur Musik, sondern zu schadhaften Dateien auf dem eigenen Rechner.

Beim Streaming gelten die Sicherheitsregeln, die eigentlich immer für das Internet gelten. Renommierte Streamingdienste schützen die Kunden bereits, wer noch nachlegen möchte, der nutzt das VPN. 

Hier gibt es eigentlich nur eine juristische Antwort: Es kommt drauf an.

Es lässt sich auch nicht einfach sagen, dass es legal ist, sofern dafür bezahlt wird. Diese Masche nutzen seit Jahren illegale Streaminganbieter rund um Musik, Film und Spiel und zocken ihre zahlenden Kunden mit dem angeblich legalen Accountangebot ab. Es gilt:

  • Offizielle Dienste – sie sind legal. Wer sich unsicher ist, der kann einfach mal auf die Homepage der geliebten Band gehen und schauen, welche Seiten so alles verlinkt sind. Das sind meist Amazon, Spotify, Tidal, aber auch VEVO. Über die Bandchannels und VEVO-Angebote auf Youtube kann auch dort die Musik völlig legal gehört werden.
  • Problematisch – das sind praktisch alle ›Musikvideos‹, die nicht von offizieller Seite aus kommen oder keine klare Genehmigung des Künstlers haben. Das Zock-Video auf YouTube, welches mit Musik von Band X unterlegt ist, zählt dazu.
  • Illegal – sämtliche Streamingangebote, die nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen sind und Daten per Torrent anbieten sind nicht selten illegal. Es spielt keine Rolle, ob der Nutzer für den Account zahlt, diesbezüglich freut sich nur der Seiteninhaber. Letztlich kommt es darauf an, ob der Betreiber eine Lizenz zur Weitergabe für die jeweiligen Musikstücke verfügt.

Viele Menschen glauben leider, dass es Künstlern nicht schadet, wenn sie illegal Musik streamen oder nutzen. Der allgemeine Glaube, dass Musiker im Geld schwimmen, ist allerdings falsch. Das trifft natürlich auf die absoluten Größen zu, doch haben wohl die meisten Musikfans in ihrer Sammlung Namen stehen, bei denen sich die Mehrheit fragt, wer das eigentlich ist. Eben diesen Künstlern wird durch illegale Angebote geschadet.

Und wer glaubt, dass Nutzer von illegalen Inhalten nicht rechtlich verfolgt werden, liegt falsch. Mittlerweile wird gegen Plattformbetreiber und deren Nutzer vorgegangen. 

Heute stellt es kein Problem dar, Musik legal zu streamen.
Heute stellt es kein Problem dar, Musik legal zu streamen. © @ CDX / Unsplash.com

Die legale Auswahl ist groß

Es gibt legales Musikstreaming für jeden Geschmack. Auf vielen Streamingdiensten werden Singles von Alben sogar vorveröffentlicht, sodass Nutzer im Vorteil sind. Angebote wie die Bundesliga im Audiokommentar, Podcasts, Hörbücher und Hörspiele runden das Sortiment noch ab. Auch YouTube bietet tolle Optionen, um legal Musik zu hören. Von illegalen Anbietern sollten Nutzer hingegen die Finger lassen. Letztendlich schaden sie damit auch nur den Künstlern und, mit Pech, sich selbst. 

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit dem externen Redakteur F.-L. Jüngst.