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Happy End für ausgebüxtes Tautendorfer Känguru Franzl

Ein Autofahrer in Brösen bei Leisnig traute seinen Augen nicht: Ein Känguru hüpfte durch den Schnee. Mittlerweile ist "Franzl" wieder zu Hause - nicht die einzige positive Tier-Geschichte vom Wochenende.

Von Heike Heisig
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Das Känguru Franzl hat sich eine Woche lang mal die Umgebung von Leisnig angeschaut. Jetzt ist das Beuteltier wieder daheim im Tiergarten Tautendorf.
Das Känguru Franzl hat sich eine Woche lang mal die Umgebung von Leisnig angeschaut. Jetzt ist das Beuteltier wieder daheim im Tiergarten Tautendorf. © Matthias Bittner

Leisnig. Wer durch die verschneite Landschaft fährt, der sollte sich mittlerweile auf einiges gefasst machen. Er könnte neben einheimischem Wild durchaus einer Wolfsfamilie begegnen oder einem Elch.

Die Sichtungen einer Elchkuh vom Sommer in Dresden haben Schlagzeilen gemacht. Doch wer rechnet schon damit, dass vor seiner Motorhaube ein Känguru steht und dann munter auf dem benachbarten Feld von dannen hüpft. Einem Mann ist das im Leisniger Ortsteil Brösen passiert.

Hoftor als Pforte in die Freiheit

Das vom Prinzip her in Australien beheimatete Beuteltier, das sich jetzt einmal das Leisniger Umfeld angeschaut hat, heißt Franzl. Es lebt seit rund drei Jahren im Tiergarten in Tautendorf, ebenfalls einem Ortsteil von Leisnig. Dort war es durchs Hoftor geschlüpft, das einer der Besucher offengelassen hatte.

Der Tiergarten hat sich in den vergangenen Jahren als Auffangstation für heimatlose Tiere etabliert. Mittlerweile gibt es auch einen Verein, der die Arbeit von Matthias Bittner und seiner Familie unterstützt.

Eine Woche, so erzählt Bittner, sei Franzl abgängig gewesen. Die Suche, nachdem der „Ausbruch“ des Beuteltieres bemerkt worden war, habe nichts gebracht. Auch die Polizei hatte Bittner eingeschaltet.

Nun ist er dankbar, dass das Känguru aufgrund der Weitsicht und Unterstützung von Menschen aus der Region gesichtet und wieder heimgeholt werden konnte.

Zu seiner Partnerin Traudl darf Franzl noch nicht zurück. „Er muss zunächst in Quarantäne bleiben, bis die Tierärztin nach einer Blutuntersuchung ihr Okay gibt“, erklärt der Tiergarten-Betreiber, was die Konsequenz des Ausflugs ist.

Die Kängurus Traudl und Franzl kommen aus der Nähe von Schwerin. Dort hat Franzl als Zuchtbock in einer großen Herde eine Menge Nachwuchs gezeugt. Aber auch über sächsische Wiesen ist Traudl bereits mit einem Jungtier im Beutel gehüpft.

Für Familie Bittner und die Besucher des Hauses war der Tag, an dem sie das Kleine das erste Mal gesehen haben, ein besonderer. Immerhin besteht die Chance, dass die beiden nochmals ein schneeweißes Junges aufziehen. Einmal ist das nämlich schon passiert.

Ein neues Zuhause für Mischlingshund Sam

Ein Happy End gab es aber nicht nur für Känguru Franzl, sondern auch für Mischlingshund Sam. „Am Samstag konnten wir Sam an seine neuen Besitzer übergeben“, erzählt Rosi Pfumfel, die Vorsitzende des Tierschutzvereins Tiernothilfe für Leisnig und Umgebung.

Ein neues Zuhause hat Mischlingshund Sam (unten) gefunden. Er war von seinen alten Besitzern einfach im Tierheim Leisnig zurückgelassen worden.
Ein neues Zuhause hat Mischlingshund Sam (unten) gefunden. Er war von seinen alten Besitzern einfach im Tierheim Leisnig zurückgelassen worden. © Tierheim Leisnig

Vergangene Woche hatte sich das Tierheim-Team hilfesuchend an die Öffentlichkeit gewendet. Der Mischling war einer von zwei Pensionstieren, von denen nur eines wieder von seinen alten Besitzern abgeholt worden ist.

Sam musste zurückbleiben und war tieftraurig, wie die Mitarbeiter des Tierheimes feststellten. Daher suchten sie schnell ein neues Zuhause für den freundlichen Hund.

In den hat sich eine Familie aus Bismark in der Altmark verliebt. „Zwei Jahre hatten sie nach dem passenden Hund gesucht“, erzählt Rosi Pfumfel, was ihr die neuen Besitzer bei der Übergabe berichtet haben.

Sie hofft, dass es Sam im neuen Zuhause gut ergeht und dem Tier neuerlicher Trennungsschmerz erspart bleibt.

https://www.gasthof-tautendorf.com/