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Bielatal: Rettungshunde trainieren an Steilwand

Wenn sich Wanderer in der Sächsischen Schweiz verirren, holt sich die Bergwacht nicht selten tierische Hilfe. Einsätze, die immer wieder geprobt werden müssen.

Von Katarina Gust & Mike Jäger
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Training unter echten Bedingungen: Hundeführerin Isabell Graichen und "Hetti", ein Kleiner Münsterländer, seilen sich zusammen mit Kerstin Hofmann von der Bergwacht (re.) im Bielatal ab.
Training unter echten Bedingungen: Hundeführerin Isabell Graichen und "Hetti", ein Kleiner Münsterländer, seilen sich zusammen mit Kerstin Hofmann von der Bergwacht (re.) im Bielatal ab. © Mike Jäger

Es ist ein Szenario, das gar nicht so selten passiert. Wanderer in der Sächsischen Schweiz überschätzen sich und werden von der Dunkelheit überrascht. Das Gelände ist zerklüftet und unübersichtlich. Dann fällt auch noch GPS aus. Wer sich dann nicht auskennt, gerät schnell in eine Notlage.

Ein klassischer Fall für die Bergwacht, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn Wanderer sich verlaufen oder wegen gesundheitlicher Probleme mitten im Elbsandsteingebiet festsitzen. Ist das Gelände sehr unübersichtlich, zu Fuß nur schwer erreichbar oder unklar, wo sich der Wanderer genau befindet, holen sich die Retter tierische Hilfe - von der Rettungshundestaffel. Die Suchhunde und ihre Hundeführer sind darauf spezialisiert, Menschen zu finden - ob verschüttet unter Trümmern oder versteckt zwischen Felsen.

Um auf solche Suchaktionen vorbereitet zu sein, müssen die Rettungshunde regelmäßig trainieren. Alle ein bis zwei Jahre sind die Spürnasen deshalb in der Sächsischen Schweiz unterwegs. So am vergangenen Wochenende im Bielatal, wo die ASB-Rettungshundestaffel Dresden zusammen mit der Bergwachtbereitschaft Dresden den Ernstfall probte.

Premiere für Hund "Hetti" am Fels

Im Rosengarten, einem Felsgebiet in der Nähe der Schweizermühle, trafen sich vier Rettungshundeführer mit ihren Vierbeinern und fünf Bergretter. An der exponierten und steilen Felswand übten sie das Abseilen. Für Rettungshund "Hetti" war es eine Premiere. Zusammen mit Hundeführerin Isabell Graichen, die seit 2004 bei der Rettungshundestaffel ist, wurde der Kleine Münsterländer am Fels abgeseilt.

Eine Herausforderung für alle Beteiligten. Die Rettungstechnik muss speziell an den Hund angepasst werden. Der Hund muss sich nicht nur an die Höhe, sondern auch das ungewöhnliche Hängen in Gurt und Seil gewöhnen. Stressresistenz ist gefragt. "Hetti" nahm die Aktion in luftiger Höhe mit Gelassenheit. Sie und Isabell Graichen sind ein eingespieltes Team. Zweimal pro Woche trainieren sie. Einmal im Jahr findet eine große Übung mit anderen Rettungshundestaffeln statt.

Die Rettungshundestaffel aus Dresden wurde dieses Jahr bereits zu fünf Einsätzen gerufen. Die Arbeit der Bergwacht und der Rettungshundestaffel ist rein ehrenamtlich.