Autofahren ist seit Beginn des Jahres in Tschechien teurer geworden. Zumindest für jene, die sich nicht an die Regeln halten. Das gilt auch für Touristen. Auch beim Tempolimit, Tanken und den Autobahn-Vignetten hat der Jahreswechsel in Sachsens Nachbarland Veränderungen gebracht.

Was Sie über das Autofahren in Tschechien wissen sollten - ein Überblick.

Tanken: Nur noch E10 statt Natural 95

Das auch bei deutschen Touristen beliebte bleifreie Benzin Natural 95 verschwindet schrittweise aus dem Angebot. Ersetzt werden soll es durch das umweltfreundlichere E10, das es auch in Deutschland gibt. Fahrzeuge, die älter als Baujahr 2010 sind, sollten damit aber nicht betankt werden. E10 enthält einen höheren Anteil Ethanol, der zu Schäden beim Motor- und Kraftstoffsystem führen kann. Ältere Autos sollten mit Natural 98 respektive E5 betankt werden.

Tempolimit: Bis zu 150 km/h auf Teilen der Autobahn

Auf kurzen ausgewählten modernen Abschnitten von Autobahnen soll im Laufe des Jahres die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 150 Kilometer pro Stunde angehoben werden. Eine Übersicht der Streckenabschnitte existiert bislang nicht. Die Abschnitte werden ausgeschildert. Ansonsten gilt auf Tschechiens Autobahnen weiter maximal Tempo 130.

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Höhere Bußgelder für Verkehrssünder

Da die Zahl der Verkehrstoten seit Jahren nur geringfügig sinkt und über der Zahl in Westeuropa liegt, hat der Gesetzgeber einmal mehr den Bußgeldkatalog aktualisiert, sprich verschärft. Erheblich teurer wird es demnach für Raser, weil die auch zu den Verursachern der meisten tödlichen Unfälle gehören. Für massive Überschreitungen der Höchstgeschwindigkeiten und anderes gesetzwidriges Verhalten erhöht sich das Bußgeld auf das Fünffache der bisherigen Summe. Anders als in Deutschland ist das zu dichte Auffahren auf den Vordermann in Tschechien kein Vergehen.

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Häufig fällige Bußgelder:

• Innerorts 20 km/h zu schnell kosten umgerechnet bis zu 400 Euro.
• Innerorts 40 km(h zu schnell umgerechnet bis zu 1.000 Euro.
• Außerorts 30 km/h zu schnell umgerechnet bis zu 400 Euro.
• Außerorts 50 km/h zu schnell umgerechnet bis zu 1.000 Euro.
• Überfahren einer roten Ampel umrechnet bis zu 1.000 Euro.
• Alkohol am Steuer umrechnet bis zu 1.000 Euro.
• Verweigerung eines Alkoholtests bis zu 3.000 Euro.
• Unfall-„Zuschlag": Verursacht man einen Unfall, kann sich das entsprechende Bußgeld verdoppeln. Also kostet das Überfahren einer roten Ampel mit anschließendem Unfall umgerechnet bis zu 2.000 Euro.

Bußgelder für Touristen, aber keine Punkte

Die tschechische Polizei hat gegenüber Touristen unter den Verkehrssündern nur die Geldbuße als Handhabe. Tschechische Bürger erhalten zudem Strafpunkte in der einheimischen Verkehrssünderkartei. Das gilt für Deutsche nur dann, wenn sie in Tschechien polizeilich gemeldet sind und dort einen festen Wohnsitz haben. Für „normale“ Deutsche gibt es in Tschechien keine Strafpunkte, die dann eventuell auf ihrem Konto in Flensburg auftauchen könnten.

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Tschechische Autobahn-Vignetten ändern sich

Die elektronischen Autobahn-Vignetten kann man problemlos im Internet unter www.edalnice.cz kaufen. Die Webseite ist komplett auch auf Deutsch les- und nutzbar. Beim Ausfüllen des Antrags für eine Vignette ist unbedingt auf das richtige Zulassungsland und das Kfz-Kennzeichen zu achten. Fehler hier sind nicht rückgängig zu machen. Die Preise, die ab 1. März gelten, sind im Vergleich zum Vorjahr teils angehoben, teils leicht verbilligt worden. Bis zum 1. März gelten jedoch noch die alten Preise. Außerdem gibt es Ausnahmen für umweltfreundliche Autos sowie erstmals auch eine elektronische Eintages-Vignette.

Preise für die Autobahngebühr (ab 1.3.2024)

• Jahresvignette: 2.300 CZK/ca. 94 Euro (bis Ende Februar: 1.500 CZK/ca. 61 Euro)
• Monatsvignette: 430 CZK/ca. 17,50 Euro (bis Ende Februar 440 CZK/ca. 18 Euro)
• 10 Tage-Vignette: 270 CZK/ca. 11 Euro (bis Ende Februar 320 CZK/ca. 13 Euro)
• Eintages-Vignette: 200 CKK/ca. 8 Euro

Die Preise für ökologische Fahrzeuge sind unterschiedlich ermäßigt und im Detail auf der erwähnten Webseite www.edalnice.cz aufgelistet. Elektro-Autos können die Autobahnen ebenso wie Motorräder weiterhin gebührenfrei nutzen.