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Tschechien führt begrenzte Corona-Impfpflicht ein

Tschechiens scheidende Regierung hat für 2022 eine Corona-Impfpflicht für alle Bürger ab 60 Jahren beschlossen. Das stößt beim neuen Kabinett auf Widerstand.

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Alle Bürger ab 60 Jahren sollen sich ab kommenden März in Tschechien gegen das Coronavirus impfen lassen müssen. Das beschloss die scheidende Regierung am Freitag.
Alle Bürger ab 60 Jahren sollen sich ab kommenden März in Tschechien gegen das Coronavirus impfen lassen müssen. Das beschloss die scheidende Regierung am Freitag. © Archiv/Peřina Luděk/ČTK/dpa

Prag. Die scheidende Regierung in Tschechien hat als eine ihrer letzten Handlungen eine Corona-Impfpflicht für alle Menschen ab einem Alter von 60 Jahren verabschiedet. Sie tritt am 1. März 2022 in Kraft, wie aus einer am Freitag im Amtsblatt veröffentlichten Verordnung des Gesundheitsministeriums in Prag hervorgeht. Verpflichtend wird die Impfung dann auch für Gesundheits- und Pflegepersonal, Ärzte und Medizinstudenten, Polizisten, Feuerwehrleute und Soldaten.

Ob die Verordnung Bestand hat, muss sich erst noch zeigen. Vertreter der künftigen Koalition aus fünf liberalen und konservativen Parteien haben sich öffentlich gegen eine solche Verpflichtung ausgesprochen.

Knapp eine halbe Millionen Menschen Ü60 fehlen noch

Von einem "Schritt ins Dunkle" sprach der designierte Gesundheitsminister Vlastimil Válek. Er könnte die Entscheidung wieder rückgängig machen. Die Übergabe der Regierungsgeschäfte an die Gewinner der Wahl vom Oktober dürfte noch in diesem Monat erfolgen.

Fast eine halbe Million Menschen aus der Altersgruppe über 60 Jahren sind in dem EU-Mitgliedstaat noch nicht vollständig gegen Covid-19 geimpft. Bei den Beschäftigten in Altersheimen und Pflegediensten liegt die Impfquote nur bei 65 Prozent. Tschechische Ärztevertreter sind in der Frage der Impfpflicht gespalten. Während die einen warnten, dass sie nur schwer zu kontrollieren sei, begrüßten andere die Entscheidung. (dpa)