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Wie Tschechien mit der galoppierenden Inflation umgeht

Die Deutschen stöhnen über steigende Preise. Doch im Vergleich zu den Tschechen sind sie noch gut dran. Bei Sachsens Nachbarn schlägt die Teuerung derzeit europaweit alle Rekorde.

Von Hans-Jörg Schmidt
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Die Gaststätten in Prag haben nach Corona zwar längst wieder geöffnet, aber für viele Tschechen wird das Ausgehen wegen der gallopierenden Preise zu teuer. Nur der Bierpreis ist nicht gestiegen.
Die Gaststätten in Prag haben nach Corona zwar längst wieder geöffnet, aber für viele Tschechen wird das Ausgehen wegen der gallopierenden Preise zu teuer. Nur der Bierpreis ist nicht gestiegen. © Egbert Kamprath

Eine Kneipe mit Garten im Prager Stadtteil Nusle, in dem Tschechen unter sich sind: Als der Kellner das von einem Eigelb gekrönte und von sauren Gürkchen und Kapern gezierte Rinder-Tatar bringt, beginnen Karels Augen zu leuchten. Sorgsam bugsiert er mit Messer und Gabel kleingehackte Zwiebel- und Knoblauchstückchen auf die Masse, salzt vorsichtig und lässt Pfeffer aus der batteriegetriebenen Mühle auf das Ganze rinnen. Dann vermengt er alles mindestens fünf Minuten lang immer und immer wieder und probiert dann. Zufrieden mit dem Geschmackserlebnis, greift er zu einer der noch warmen, gerösteten Brotscheiben, reibt sie mit einer Knoblauchzehe ein, bestreicht sie dick mit dem Tatar und drückt ein paar Kapern in das Rindshack.

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