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Tschechiens Nationalspieler Jankto macht Homosexualität öffentlich

Der tschechische Fußball-Nationalspieler Jakub Jankto hat sich öffentlich zu seiner Homosexualität bekannt. Er ist der dritte aktive Profi, der sich öffentlich geoutet hat.

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Mittelfeldspieler Jakub Jankto von Sparta Prag hat als erster aktiver Fußballprofi der tschechischen Eliteliga seine Homosexualität öffentlich gemacht.
Mittelfeldspieler Jakub Jankto von Sparta Prag hat als erster aktiver Fußballprofi der tschechischen Eliteliga seine Homosexualität öffentlich gemacht. © AP

Prag. Mittelfeldspieler Jakub Jankto von Sparta Prag hat als erster aktiver Fußballprofi der tschechischen Eliteliga seine Homosexualität öffentlich gemacht. "Ich bin homosexuell - und ich möchte mich nicht länger verstecken", sagte der 27-Jährige in einem am Montag in den sozialen Medien geposteten Video. Er wolle sein Leben in Freiheit führen, "ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe", betonte der tschechische Nationalspieler, der auch 2021 bei der EM zum Einsatz gekommen war.

Sein Verein Sparta Prag, an den er vom spanischen Erstligisten FC Getafe ausgeliehen ist, reagierte positiv. "Du hast unsere Unterstützung. Lebe dein Leben, Jakub", schrieb der Club bei Twitter. Ein Sprecher der tschechischen Nationalmannschaft erklärte: "Für uns ändert sich nichts."

Jankto spielte früher jahrelang in Italien bei Udinese Calcio und Sampdoria Genua. Beim tschechischen Hauptstadtverein Sparta ist der gebürtige Prager seit Beginn der laufenden Saison im Einsatz.

Erst 2021 hatte Mittelfeldspieler Josh Cavallo als erster aktiver Fußballprofi in der australischen A-League sein Coming-out gegeben, ein Jahr später dann der englische Stürmer Jake Daniels, der für die Juniorenmannschaften des FC Blackpool aufläuft. Jankto ist der dritte aktive Profi, der mit seiner Homosexualität an die Öffentlichkeit geht.

Julian Nagelsmann zollte Jankto für seinen Schritt Respekt. "Ich erachte es als mutig, aber es sollte Normalität sein. Die Welt ist sehr bunt. Das tut der Gesellschaft gut. Ich glaube, das kann eine extreme Belastung sein, sich nicht outen zu können. Es sollte Normalität werden. Der Fußball ist bunt. Ich freue mich, dass er es gemacht hat", sagte der Trainer des FC Bayern München am Montagabend auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Spiel gegen Paris Saint-Germain am Dienstag (21.00 Uhr/Amazon Prime Video).

Tschechien gilt unter den mittelosteuropäischen Ländern als vergleichsweise liberal, was die Akzeptanz von Homosexualität angeht. Schwule und Lesben können eine registrierte Partnerschaft eingehen, eine Heirat bleibt ihnen aber verwehrt. Jährlich im Sommer findet in Prag die Regenbogen-Parade "Prague Pride" statt. (dpa/sid)