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AOK in Waldheim bleibt Ankunftszentrum

Der Landkreis mietet das Tagungszentrum länger als geplant. Dort wurden bereits 550 Ukrainer aufgenommen.

Von Cathrin Reichelt
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Das AOK-Bildungszentrum bleibt mindestens drei Monate länger Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete als bisher geplant.
Das AOK-Bildungszentrum bleibt mindestens drei Monate länger Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete als bisher geplant. © Dietmar Thomas

Mittelsachsen/Waldheim. Der Zustrom Geflüchteter aus der Ukraine ebbt auch ein Jahr nach Kriegsbeginn nicht ab. Deshalb werde das AOK-Tagungszentrum in Massanei vorerst bis zum 30. Juni weiterhin als Ankunftszentrum angemietet, teilt Peggy Hähnel, Pressereferentin des Landratsamtes Mittelsachsen, auf Nachfrage des Döbelner Anzeigers mit.

In das Objekt, in dem bis zu 400 Personen untergebracht werden können, waren Mitte April vergangenen Jahres die ersten Flüchtlinge eingezogen. Ursprünglich war die derartige Nutzung bis zum März 2023 vorgesehen. Die Verweildauer sei sehr unterschiedlich gewesen.

„Teilweise wurden Personen dort nur für eine Nacht aufgenommen, um ihnen vorübergehend Schutz zu gewähren“, so die Pressereferentin. Diese Personen seien zwar namentlich erfasst, aber teilweise nicht registriert und deshalb im Landkreis statistisch nicht erfasst worden. Zum Stand 31. Januar wurden in Massanei rund 550 ukrainische Geflüchtete aufgenommen.

Registrierungs-Problem gelöst

Derzeit leben 2.879 Personen (Stichtag 1. Februar), die aufgrund des Krieges aus der Ukraine geflüchtet sind, im Landkreis Mittelsachsen. „Das sind sowohl durch den Landkreis registrierte als auch durch die Landesdirektion Sachsen zugewiesene Personen, sowie in beiden Personengruppen enthaltene Drittstaatler, die sich aufgrund des Krieges nach Mittelsachsen begeben haben. „Sie konnten ein gültiges Aufenthaltsdokument für die Ukraine vorlegen“, sagt Peggy Hähnel.

Die meisten Geflüchteten sind im erwerbsfähigen Alter zwischen 18 und 65 Jahren. Von den zahlreichen Kindern wurden im August 40 Erstklässler in Mittelsachsen eingeschult. Allein in der Region Döbeln haben insgesamt 113 junge Ukrainer eine Schule besucht.

Anfangs verlief die Registrierung der Geflüchteten etwas schleppend. Dieses Problem sei gelöst. Derzeit könnten neu ankommende Personen innerhalb weniger Tage vollständig registriert werden.

Der Landkreis hat die Flüchtlinge aus der Ukraine auch finanziell unterstützt. Zwischen März und Juni 2022 wurden für die Unterbringung in privaten Wohnungen rund 587.000 Euro gezahlt. Außerdem stehen rund 189.000 Euro für die Erstausstattung zu Buche. Anträge, die nach dem 1. Juni eingegangen sind, wurden an das Sozialamt oder Jobcenter weitergeleitet.