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Dresden bringt 4.800 Ukraine-Flüchtlinge unter

Um die Menschen im Ankunftszentrum in der Messe gut zu betreuen, werden dringend Dolmetscher gesucht. Außerdem gilt es, die zahlreichen geflüchteten Kinder vor Ort zu beschäftigen.

Von Julia Vollmer
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Über vier Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Dresden knapp 5.000 Geflüchtete aufgenommen.
Über vier Wochen nach Beginn des Krieges in der Ukraine hat Dresden knapp 5.000 Geflüchtete aufgenommen. © Symbolfoto: Stefan Puchner/dpa

Dresden. In Dresden kommen auch vier Wochen nach dem Kriegsbeginn weiterhin Menschen an, die vor den Kämpfen aus der Ukraine geflüchtet sind. Mit Stand vom Dienstag sind insgesamt 4.801 von ihnen in Dresden untergebracht – 2.924 Personen in privaten Wohnungen und 1.877 in kommunal organisierten Unterkünften. "Davon 861 in Turnhallen oder der Messe Dresden, 981 in Hotels, 10 in Wohnheimen und 25 in Wohnungen", so Rathaussprecher Kai Schulz.

Dresden verfügt aktuell über insgesamt 2.000 Plätze in neun Turnhallen und in der Messe. Weitere 908 Personen sind vorerst in den Dresdner Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates Sachsen untergekommen.

Ankunftszentrum sucht Dolmetscher

Das überwiegend ehrenamtlich tätige Übersetzer-Team des Ankunftszentrums für ukrainische Flüchtlinge benötigt dringend Verstärkung, um die Menschen in allen behördlichen und persönlichen Belangen ausreichend unterstützen zu können. Seit dem 15. März befindet sich das zentrale, städtische Ankunftszentrum für Geflüchtete aus der Ukraine, die in Dresden bleiben werden, in der Messe. Hier werden die Menschen beraten, erhalten Hilfe und Unterkunft.

Das überwiegend ehrenamtlich tätige Übersetzer-Team des Ankunftszentrums für ukrainische Flüchtlinge in der Messe Dresden benötigt dringend Verstärkung, um die Menschen in allen behördlichen und persönlichen Belangen ausreichend unterstützen zu können.

Die Ausländerbehörde bzw. das Bürgeramt registrieren die Ankommenden, und Gesundheits-, Sozial- und Jugendamt sichern die dringendste Versorgung. Für alle diese Ämter und etliche weitere Stationen werden jeweils Dolmetscher in ukrainischer oder russischer Sprache benötigt.

Das Übersetzer-Team hat sich in einem Schichtdienst organisiert, welcher die Betreuung vierundzwanzig Stunden an sieben Tagen pro Woche absichern möchte. Bis zu zwanzig und mehr Übersetzer werden dafür benötigt. Deutlich weniger Dolmetscher stemmen diese Schichtdienste derzeit, deswegen wird dringend Unterstützung gesucht.

Voraussetzung für die Tätigkeit als Übersetzer sind zum einen kommunikationssichere Kenntnisse der russischen oder ukrainischen sowie der deutschen Sprache und zum anderen die Bereitschaft, mindestens zwei Stunden pro Woche ehrenamtlich zu arbeiten. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail mit dem Text "Ich will helfen". Nachfolgend erhalten die Interessenten einen Einladungslink zum Online-Schichtplan der Übersetzer und alle nötigen Informationen.

Wer kümmert sich um die Menschen in den Erstaufnahmeeinrichtungen?

Teilweise sind die Menschen seit mehreren Wochen in den Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht. Wie die geflüchteten Kinder aus Syrien oder Afghanistan können auch die ukrainischen Kinder in der Aufnahmeeinrichtung an der Stauffenbergallee an einem Bildungsangebot teilnehmen, so die Landesdirektion.

Kinder, die momentan in anderen Objekten wie in Hotels untergebracht sind, hätten aktuell aber nicht die Möglichkeit am Bildungsangebot teilzunehmen. Jedoch besteht ab der Zuweisung in einen der Landkreise oder eine der kreisfreien Städte die Möglichkeit des normalen Schulbesuches.

In den Aufnahmeeinrichtungen werden verschiedene Beschäftigungen angeboten, wie eine Kinderspielstube oder Freizeitangebote wie etwa Kinder- und Jugendsport. Jede Aufnahmeeinrichtung der Landesdirektion Sachsen werde in Kooperation mit einer Hilfsorganisation wie den Malteser, Johanniter, European Homecare oder DRK Sachsen betrieben.

"In den Aufnahmeeinrichtungen fungieren Betreuer als Ansprechpartner für die Vertriebenen, aber auch zur Betreuung für Kinder. In Interimsunterkünften wie etwa Hotels wird die Betreuung zumindest zeitweise abgedeckt", so die Landesdirektion.