Dresden. Angesichts des Krieges in der Ukraine haben die sächsischen Universitäten ihre Kooperationen mit russischen Hochschulen teils eingeschränkt. Wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) unterscheide man dabei zwischen bereits begonnen und geplanten Projekten, teilte die TU Bergakademie Freiberg auf Nachfrage mit. "Wir können Studierende und Wissenschaftlerinnen sowie Wissenschaftler, die sich bereits im jeweiligen Gastland aufhalten, nicht "hängen" lassen", hieß es.
Noch nicht begonnene Projekte will die TU Freiberg jedoch ebenso aussetzen wie die TU Dresden, die weitere Anträge auf Förderung ruhen lässt. Damit richten sich die Hochschulen nach einer Forderung des DAAD. Dieser hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Bewerbungsmöglichkeiten für Russland-Stipendien gestoppt und alle Auswahlen für DAAD-Stipendien nach Russland abgesagt würden. Von den deutschen Hochschulen erwarte der DAAD, "alle von ihm geförderten Projektaktivitäten mit Partnerinstitutionen in Russland und Belarus auszusetzen".
Russische Studierende sind verunsichert
Die TU Chemnitz und die Universität Leipzig prüfen entsprechende Maßnahmen laut eigenen Angaben derzeit. Von der Uni Leipzig hieß es bereits in der vergangenen Woche, dass Aufenthalte ukrainischer Studierender nach Möglichkeit verlängert werden sollten, damit diese nicht in ein Kriegsgebiet zurückkehren müssten. Auch die anderen Hochschulen zeigten sich sehr besorgt um Lehrende und Studierende aus der Ukraine, deren Familien zurzeit noch in der Ukraine sind.
Auch mit den russischen Staatsangehörigen an der Hochschule sei man im Kontakt, so die TU Bergakademie Freiberg. Diese seien sehr verunsichert und wüssten nicht, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen sollten. Der Freiberger Rektor Klaus-Dieter Barbknecht betonte neben seiner Solidarität mit den Menschen in der Ukraine auch das verbindende Element der Wissenschaft: "Die Begegnung junger Menschen aller Nationen als Studierende und Forschende an unserer Universität trägt zur Völkerverständigung und zur Vermeidung von Konflikten in der Zukunft bei." Dies müsse man aufrechterhalten. (dpa)