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Warum die Sparkasse nur einen Schalter öffnet

Wartezeiten von einer Stunde verärgert die Kunden in Niesky. Aber das hat einen Grund, auch für Görlitz.

Von Steffen Gerhardt
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Ein Foto aus besseren Tagen. Der Schalterraum in Niesky konnte von den Kunden voll genutzt werden. Mehrere Angestellte kümmerten sich um die Belange der Kundschaft. Seit Corona hat sich das grundlegend geändert.
Ein Foto aus besseren Tagen. Der Schalterraum in Niesky konnte von den Kunden voll genutzt werden. Mehrere Angestellte kümmerten sich um die Belange der Kundschaft. Seit Corona hat sich das grundlegend geändert. © SZ-Archiv/André Schulze

Langes Anstehen ist zu manchen Zeiten bei der Sparkasse in Niesky angesagt. In Spitzenzeiten kann es schon mal eine Stunde dauern, bis man seine Einzahlung auf das Sparbuch machen oder von diesem Geld abheben kann. Das berichten Sparkassen-Kunden der SZ. Auch davon, dass das lange Stehen besonders für ältere und gebrechliche Menschen beschwerlich ist. Eine Nieskyer Seniorin erzählt: "Ich bin froh, wenn es nette Menschen gibt, die einen vor lassen. Ansonsten bleibt mir nur wiederzukommen, wenn die Schlange nicht so lang ist."  

Warum in der Niesyker Filiale nur noch ein Schalter für die Kunden geöffnet ist, das fragte die SZ bei der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien nach. Sie verweist auf die Hygienevorschriften mit den Empfehlungen der Bundesregierung und des Robert-Koch-Institutes. Diese sehen unter anderem vor, eine Begrenzung der Anzahl der Personen in Geschäftsräumen und einen Mindestabstand von 1,5 Meter in den Filialen zu gewährleisten. 

Kundenbetreuer ansprechen

Pressesprecherin Bettina Richter-Kästner erklärt dazu: "Aufgrund der baulichen Gegebenheiten in Niesky ist das nur umsetzbar, indem wir lediglich einen Schalter öffnen. Es führen zwei Eingänge in die Filiale und der Selbstbedienungsbereich befindet sich inmitten des Wartebereichs." Zahlreiche Bankvorgänge wie Umbuchungen, Rückverrechnungen, Anschriftenänderungen oder das Kundengespräch übernehmen auch die Kundenbetreuer. Das hilft, den Schalter zu entlasten.

Zudem verweist Frau Richter-Kästner darauf, dass Überweisungen bequem in den Überweisungsbriefkasten im Schalterraum geworfen werden können. "Diesen leeren wir täglich mehrfach. Unsere Mitarbeiter sprechen außerdem die Kunden in der Warteschlange an, um eventuelle allgemeine Fragen direkt zu beantworten." Selbst gefällt der Sparkassenleitung die gegenwärtige Situation in Niesky nicht. Deshalb ist sie bestrebt, weitere Lösungen - trotz des Hygienekonzeptes - zu finden, um die Wartezeiten zu verkürzen. Entsprechende Vorhaben befinden sich bereits in der Prüfung. 

In Königshufen nur ein Schalter offen

Betroffen von dieser Regelung sind auch die beiden Sparkassenfilialen in Görlitz. Sowohl an der Berliner Straße als auch in Königshufen (Kö-Passage) ist die Begrenzung der Anzahl der Personen und der Mindestabstand von 1,5 Metern zu gewährleisten. In der kleineren Filiale Königshufen bedeutet dies, dass wie in Niesky nur ein Schalter geöffnet ist. In der Filiale Berliner Straße erlauben es die Größe der Filiale und die baulichen Gegebenheiten, im Bedarfsfall zwei Schalter zu öffnen. Auch hier können sich die Leute an die Kundenberater wenden und ihre Überweisungen in die dafür vorgesehenen Briefkästen einwerfen.

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