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Was Sie vor einer Bruststraffung wissen sollten

Oft ist die Quelle der Unzufriedenheit gar nicht die tatsächliche Größe der Brust, sondern die Form selbst. 

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© © Bild: Andrey Popov/Adobe Stock

Mit zunehmendem Alter, aber auch nach der Schwangerschaft oder einem drastischen Gewichtsverlust kann das Brustgewebe sichtbar erschlaffen. Genetik und sportliche Betätigung können ebenfalls die Festigkeit der Brust beeinflussen. Hier kann die ästhetisch-plastische Chirurgie Abhilfe schaffen – wer eine Bruststraffung plant, hat dabei verschiedene Optionen.

Arzt des Vertrauens finden

Wichtigster Schritt bei der Vorbereitung einer Schönheits-OP ist die Auswahl des richtigen Chirurgen. Gelegentlich können Hausärzte eine Empfehlung abgeben und an einen erfahrenen Kollegen verweisen, ansonsten bieten Bewertungsportale und die Onlinepräsenzen der Kliniken einen ersten Anhaltspunkt. Ob man einen qualifizierten Facharzt für Bruststraffungen gefunden hat, lässt sich allerdings am besten über ein persönliches Beratungsgespräch herausfinden. Pluspunkte sind eine ausführliche Aufklärung über Risiken und Alternativen sowie ein offenes Ohr für Bedenken und Vorbehalte der Patientin. Zum Beratungsgespräch gehören außerdem die Erstellung eines Behandlungsplans, ein Kostenvoranschlag und die Darstellung der erreichbaren Ergebnisse. Oft werden zu diesem Zweck Vorher-Nachher-Bilder präsentiert, viele Schönheitschirurgen nutzen mittlerweile auch 3D-Simulationen, um das angestrebte Resultat schon im Voraus darzustellen. Bei Unsicherheit kann es Sinn machen, mehrere Fachärzte aufzusuchen. Fehlt nach dem Beratungsgespräch das Vertrauen in den Arzt, sollte man keine Scheu davor haben, eine andere Klinik anzusteuern – eine später nötige Nachkorrektur ist ein komplizierter Eingriff, der nicht selten mit höheren Kosten und Risiken verbunden ist als die eigentliche Brust-OP.

Diese Methoden zur Straffung der Brust gibt es

Zur Bruststraffung gibt es verschiedene Methoden, die sich, vereinfacht gesprochen, in zwei Ansätze unterteilen lassen. Oft wird Haut- und Fettgewebe entfernt und so die Brust gestrafft und verkleinert. Handelt es sich um einen Eingriff im großen Umfang, muss dabei auch die Brustwarze versetzt werden, was die Stillfähigkeit beeinträchtigt. Außerdem bleibt hier eine Narbe an der Unterseite der Brust zurück, die von der Brustumschlagsfalte in einer direkten Linie bis zur Brustwarze führt. Wegen der vergleichsweisen großen Schnittfläche ist die Heilungszeit mit bis zu sechs Wochen recht lang. In dieser Zeit muss ein Kompressions-BH getragen werden, um eine komplikationslose Wundheilung sicherzustellen. Die zweite Möglichkeit, eine Straffung der Brust zu erreichen, ist durch eine Volumenerhöhung. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten: Entweder kann ganz klassisch ein Silikonimplantat eingesetzt oder die Brust mit Eigenfett aufgebaut werden. Letzteres fühlt sich äußerst natürlich an, dafür ist der Volumenaufbau begrenzt. Seltener ist der Einsatz von Hyaluronsäure, das unter die Haut gespritzt wird. Die Ergebnisse sind vergleichbar mit der Eigenfettbehandlung, allerdings wird die Hyaluronsäure vom Körper mit der Zeit wieder abgebaut. Schlagzeilen macht derzeit außerdem die Bruststraffung über Lasertechnologie – diese ist aber noch relativ neu, der Umfang der Straffung ist begrenzter als bei einer OP und wird in Deutschland noch nicht angeboten. In ein paar Jahren könnte diese Technik dennoch eine interessante Alternative zu herkömmlichen Methoden darstellen.

Wann wird welche Methode angewandt?

Die Wahl zur Methode der Bruststraffung hängt also im Wesentlichen davon ab, ob eher ein Volumenzuwachs oder eine Verkleinerung gewünscht ist. Da eine stark erschlaffte Brust oft mit einer sehr großen Brust zusammenhängt, wird sich beim expliziten Wunsch nach einer Straffung häufiger für die verkleinernde Methode entschieden. Ist der Elastizitätsverlust des Brustgewebes vergleichsweise gering, wird zur Formverbesserung oft eine Vergrößerung empfohlen, da hier die Narben weniger drastisch ausfallen. Möglich ist auch eine Kombination beider Verfahren. Die Verkleinerung des Brustvolumens wird von vielen Patientinnen eher als weiterer Anreiz empfunden. Tatsächlich scheint die große Oberweite aus der Mode zu kommen: Nur rund ein Drittel bevorzugt eine überdurchschnittlich große Brust, bei Frauen ist der Anteil leicht geringer als bei Männern. Auch Brustvergrößerungen werden in Deutschland zunehmend seltener durchgeführt. Während die Brustvergrößerung mit Implantat 2016 mit 15,7 % die häufigste Schönheitsoperation darstellte, waren es letztes Jahr nur noch 8,4 % (Quelle: Statista).

Nicht-operative Optionen

Dem natürlichen Verlust von Elastizität und Festigkeit der Brust lässt sich auch durch nicht-operative Methoden entgegenwirken. Wer von Natur aus ein Leichtgewicht ist, der kann mit gezielter Gewichtszunahme in Kombination mit Sport harmonischere Körperproportionen erreichen. Besonderer Wert sollte dabei auf die Stärkung der Brust- und Rückenmuskulatur gelegt werden. Wechselduschen mit heißem und kaltem Wasser stärken das Gewebe und unterstützen seine Spannkraft. Diese Maßnahmen wirken allerdings eher präventiv – eine sichtbare Verbesserung durch den Aufbau von Brustmuskulatur wirkt Erschlaffung durch Alter entgegen, kann aber beispielsweise schwer die Veränderung der Brust nach der Stillzeit kompensieren. Weitere vorbeugende Maßnahmen sind die Vermeidung von UV-Einstrahlung und der Verzicht auf Zigaretten. Von Hormonpräparaten zum Zwecke der Brustvergrößerung ist abzusehen – Medikamente wie die Pille führen keineswegs zuverlässig zu größeren Brüsten, die Einnahme von östrogenversetzten Präparaten sind zudem mit drastischen Nebenwirkungen verbunden. Diese reichen von rein ästhetischen Ärgernissen wie vermehrter Wasserablagerung bis hin zu gefährlichen Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit. Homöopathische Präparate oder Mittel aus der Naturheilkunde, die nachweislich für eine größere oder straffere Brust sorgen, sind derzeit nicht bekannt.

Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der externen Redakteurin Elisa Weidemann.