Die Geschenke sind übergeben und ausgepackt, Weihnachten vorbei. In Bad Gottleuba-Berggießhübel und Pirna wirkt es noch etwas nach. In der Kirchgemeinde Gottleubatal hatte es eine Wunschbaum-Aktion gegeben. Statt Kugeln hingen die Wünsche von 28 Kindern aus dem Pirnaer "Haus der Kinder" am Baum. Sie konnten zum Familien-Sonntag am zweiten Advent abgenommen und erfüllt werden.

Die Kinder in den traumatherapeutischen Wohngruppen kommen größtenteils aus schwierigen Familienverhältnissen, in denen sie wenig Liebe erfahren durften. "Mit der Wunschaktion wollten wir als Gemeinde diesen zumeist traumatisierten Kindern eine Weihnachtsfreude machen", sagt Pfarrer Tillmann Reichardt. "Die Beteiligung war überwältigend. So viele Menschen wollten bei unserer Aktion mitmachen, dass die Wunschzettel am Ende nicht für alle reichten", sagt er. So erhielten auch die Betreuer in den Wohngruppen Geschenke und wurden noch 300 Euro gespendet.

Ein kleines Weihnachtswunder

Von diesem Geld wird nun noch einem Kind ein ganz besonderer Wunsch erfüllt. Ein Junge aus dem "Haus der Kinder" in Pirna hat Anfang 2023 tragischerweise seine Mutter verloren. Sie liegt in unserer Gemeinde begraben, sagt Reichardt. "Allerdings fehlte bisher das Geld für eine Inschrift auf dem Grabstein. Nun können wir den sehnlichen Wunsch dieses Jungen erfüllen und seiner Mutter ein Andenken schaffen."

Für Reichardt ist das ein kleines Weihnachtswunder. Er ist dankbar und froh über dieses großartige Engagement von ganz verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Orten und hat natürlich alle Geschenke pünktlich vor Weihnachten in Pirna überbracht. Reichardt ist seit fast einem Jahr Pfarrer im Gottleubatal und der Jüngste in diesem Amt im Kirchenbezirk.