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Weiße Kreuze an der Königsbrücker

122 Bäume sollen für den Ausbau der Königsbrücker Straße fallen. Mit starken Symbolen protestieren Dresdner dagegen. 

Von Nora Domschke
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"Warum? " fragen die Macher des Protestes und stempelten die Kreuze mit einem blauen Piepmatz.
"Warum? " fragen die Macher des Protestes und stempelten die Kreuze mit einem blauen Piepmatz. © Sven Ellger

Sie sind ein Zeichen des Protestes und seit diesem Mittwoch kaum zu übersehen: Entlang der Königsbrücker Straße hängen gut 50 weiße Holzkreuze an den großen Bäumen, die die Magistrale säumen. Eine erste Vermutung, dass die Bürgerinitiative (BI) „Die Königsbrücker muss leben!“ damit zu tun hat, bestätigt sich nicht. „Diese Aktion mit den Kreuzen kommt nicht von uns“, sagt BI-Sprecher und Piraten-Stadtrat Martin Schulte-Wissermann gegenüber der SZ. „Aber wir begrüßen das natürlich sehr.“ Es zeige, wie groß die Auswirkungen des Kahlschlags an der Königsbrücker Straße wirklich wären. „Und es ist ja nur ein Teil der betroffenen Bäume markiert.“

Insgesamt 122 Bäume müssten gefällt werden, wenn die Königsbrücker Straße so ausgebaut wird, wie es die aktuellen Pläne vorsehen. Demnach soll es zwischen Albertplatz und Katharinenstraße sowie zwischen Bischofsweg und Stauffenbergallee je eine Richtungsspur für Autos und Straßenbahnen geben. Als überdimensioniert hatte Schulte-Wissermann das Vorhaben bezeichnet, das der Stadtrat im Sommer 2016 beschlossen hatte. 

Die Bürgerinitiative fordert die Sanierung im Bestand, bei der sich Autos und Bahnen einen Fahrstreifen teilen. „Das wäre preiswerter, schneller und würde die Bäume erhalten“, so Schulte-Wissermann. Die Kreuz-Aktion an der Königsbrücker Straße ist offenbar nicht die einzige in Dresden: Weitere Kreuze wurden an der Kesselsdorfer Straße gesichtet. Auch dort sind Fällungen geplant. (mit SZ/sr)