Weißwasser
Merken

Anerkennung für 44 Blutspender und Lebensretter

Täglich werden in Deutschland 15.000 Blutkonserven benötigt. Menschliches Blut können nur Menschen spenden. Daher ehrt das DRK langjährige Spender.

Von Sabine Larbig
 3 Min.
Teilen
Folgen
NEU!
Peter Weszkalnys Andreas Müller,Frank Kretschmer und Uwe Böhme (v.l.n.r.) wurden für 150 Blutspenden ausgezeichnet.
Peter Weszkalnys Andreas Müller,Frank Kretschmer und Uwe Böhme (v.l.n.r.) wurden für 150 Blutspenden ausgezeichnet. © Joachim Rehle

Seit 70 Jahren gibt es in Deutschland den Blutspendedienst vom Deutschen Roten Kreuz (DRK). Gegründet haben ihn 1951 die DRK-Landesverbände Nordrhein und Westfalen nach einem Grubenunglück auf der Zeche Dahlbusch in Gelsenkirchen-Rotthausen ein Jahr zuvor. Da mussten zur Behandlung der Verletzten zahlreiche Blutkonserven aus Frankreich geholt werden, weil in Deutschland keine ausreichenden Mengen Spenderblut bereitstanden. Inzwischen gibt es landesweit Blutspendedienste und viele freiwillige Spender. Auch beim DRK-Kreisverband Weißwasser, der zum Blutspendedienst Nord-Ost gehört.

Kürzlich ehrten die beiden Institutionen 44 langjährige Blutspender aus dem Bereich des einstigen Altkreises Weißwasser. Urkunden, einen dunkelroten Gerbera-Strauß und Medaillen erhielten Männer und Frauen für 50, 75, 100, 125 und 150 Blutspenden. „Corona, Maskenpflicht, 3-G-Regeln machten in den letzten beiden Jahren das Blutspenden nicht leichter. Umso mehr danken wir allen Spendern sowie den ehrenamtlichen Blutspendeteams. Wir brauchen sie alle, um zu helfen“, erklärte Irene Sopivnik, Institutsleiterin Cottbus des DRK-Blutspendedienstes Nord-Ost bei der Ehrung in der „Linde“ Krauschwitz.

Stabile Spenden trotz Corona

Das Gasthaus, so Sopivnik, sei eigens für die Feier ausgewählt worden, da während Corona viele Entnahmeorte durch Auflagen ungeeignet waren und wegfielen und man in Krauschwitz stets mit dem Saal unterstützt wurde. Laut der Institutsleiterin sei trotz der Pandemie das Spendenaufkommen mit durchschnittlich 1.800 Spendern pro Jahr in der Region stabil geblieben. Man habe 2021 sogar 26 Erstspender begrüßen können und in diesem Jahr bereits 27. „Das ist gut. Denn es gibt noch keinen Ersatz für menschliches Blut. Das heißt, nur Menschen können Menschen Blut spenden und retten.“ Benötigt werden die Blutspenden, so Sopivnik, für die Behandlung von Polytraumapatienten, bei Transplantationen, Krebserkrankungen, schweren Operationen wie Herz-OPs oder Bypässen, bei Chemotherapien und vielem mehr. Da zudem aus jeder Vollblutspende drei Präparate, also Blutkonserven, Blutplasma und Blutblättchen, entstünden, helfe jeder Spender letztlich drei Patienten.

Zu jenen, die bereits 150 Mal spendeten, gehören Peter Weszkalnys, Frank Kretschmar, Andreas Müller und Uwe Böhme. Für ihre Spenderleistung gab es sogar eine Ehrennadel. Doch warum lässt man sich freiwillig und unentgeltlich so oft Blut abzapfen? Dazu sagt Uwe Böhme: „Ich will einfach helfen. Auch, weil es innerhalb der Familie schon schwere Krankheiten gab. Da man zudem alle acht Wochen spenden kann, wird man jedes Mal durchgescheckt und außerdem immer neues Blut produziert. Das ist wie ein Jungbrunnen und ich will daher auch 200 Spenden schaffen“, begründet der 63-jährige Weißwasseraner.

Innerhalb von etwa 20 Jahren bereits 100 Mal gespendet hat Irene Schreiner. „Für mich ist es Ehrensache, anderen zu helfen“, erklärt die Ex-Feuerwehrfrau, die noch immer in der Alters- und Ehrenabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Weißwasser aktiv ist sowie seit Jahren auch ehrenamtlicher Helfer beim DRK-Blutspendedienst. „Da bin ich auch öfter mal eingesprungen, wenn jemand fehlte. So kam die Spendenanzahl zusammen.“Mehr als zufrieden mit solchen Ergebnissen sowie der allgemeinen Entwicklung zeigte sich auch das Mitglied des Vorstandes des DRK-Kreisverbandes, Maik Warich. Wie er in seiner kurzen Ansprache informierte, hätten 2020 insgesamt 33 Blutspendetermine mit 1.940 Spendern stattgefunden. 2021 seien es 30 Termine mit 1.764 und in diesem Jahr bereits 15 Termine mit 853 freiwilligen Blutspendern gewesen. Bevor er gemeinsam mit DRK-Kreisverband-Präsident Sven Staub und Irene Sopivnik gleichfalls langjährige ehrenamtliche Blutspendehelfer ehrte, appellierte er noch einmal daran, dass weiterhin Spender sowie Helfer dringend benötigt werden.

Mehr Nachrichten aus Weißwasser und Umland lesen Sie hier.