Tschernitz. Großer Bahnhof heute in Tschernitz: Helga Korla aus dem traditionellen Lausitzer Glasmacherort wird 80 Jahre alt. Die ehemalige Sparkassenangestellte kennt in Tschernitz jeder. Und so wie Helga gibt es auch die Sparkassenfiliale noch im Dorf. Und natürlich das Mandolinenorchester! Der Ehemann von Helga Korla war langjähriger Direktor der Schule in Tschernitz. Für das musikalische Hobby seiner Ehefrau hatte er stets Verständnis.
57 Jahre, seit 1963, gehört Helga Korla dem Mandolinenorchester an. Der Klangkörper ist in Brandenburg und Sachsen ein Begriff; die Landesgrenze liegt gerade mal einen Steinwurf entfernt. 57 Jahre lang war nahezu jeder Donnerstag „gesperrt“ für die Familie. Alle wussten, dass dann Probe war und immer noch ist und damit die Familie untergeordnet blieb. Dazu kamen die ungezählten Konzertauftritte des Orchesters. Verständnis dafür hatten auch immer ihre drei Kinder. Heute sind Korlas stolz, dass alle drei in der Niederlausitzer Heimat blieben, sie wohnen in den schönen Dörfern Groß - und Klein Düben entlang der Landesgrenze sowie zu Hause im Heimatdorf.
Für das traditionsreiche Mandolinenorchester, das voriges Jahr sein 70-jähriges Jubiläum beging, war Helga Korla aufopfernd immer da. Nicht nur, wenn es darum ging, Musik zu machen. Das war natürlich die Hauptsache und füllte ihre Freizeit aus. Doch zur Vereins-Tätigkeit gehört mehr: Die berufliche Bankerin verwaltete über viele Jahre die Vereinsfinanzen, ist bis in das hohe Alter bei allen außermusikalischen Einsätzen dabei und regelt noch immer im Winter die Heizung der Vereinsräume in der Alten Schule.
Zur großen Geburtstagsfeier heute Nachmittag wird natürlich das Mandolinenorchester ein Ständchen überbringen. Extra für das Geburtstagskind wird musiziert. Verbunden mit dem einzigen Wunsch: Möge Helga Korla noch lange die zweite Mandolinenstimme im Orchester bleiben und sich ihrer Gesundheit im Kreis der Familie erfreuen!