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Muskauer Rosenexperte: Jetzt Rosen radikal schneiden!

Rosen gelten als Königinnen der Blumen. Damit sie prächtig blühen, brauchen Rosen aber die richtige Behandlung.

Von Sabine Larbig
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Jens Hofmann ist beim Kürzen der Triebe nicht zimperlich. Zu Radikalschnitten rät er bei Beet-, Bodendecker- und öfters blühenden Rosen.
Jens Hofmann ist beim Kürzen der Triebe nicht zimperlich. Zu Radikalschnitten rät er bei Beet-, Bodendecker- und öfters blühenden Rosen. © Sabine Larbig

Region. In kaum einem Garten fehlen Rosen: Ob Busch-, Edel-, Bodendecker- oder Kletter-Rosen – alle haben ihre Liebhaber. So unterschiedlich die Rosensorten sind, sind jedoch auch ihre Ansprüche an Pflege und Schnitt. Einer, der sich damit auskennt, ist Jens Hofmann aus Bad Muskau.

Immerhin war er über 20 Jahre der Chef des Ostdeutschen Rosengartens Forst und zuständig für 1.000 Rosensorten. Und weil dies so war, verpassten die Arbeitskollegen dem Chef und gelernten Gartenbauingenieur irgendwann den Spitznamen „der Rosengärtner“. Denn er wusste aus seinen Dienstjahren genau, was bei welcher Rose zu beachten und wie sie zu pflegen ist.

Was Letzteres betrifft, so rät der Rosengärtner grundsätzlich im Frühjahr – maximal bis Ende April, selbst wenn schon Blätter vorhanden sind – zum Schneiden. Dann gelte: Alles abschneiden, was krank ist oder Frostschäden hat! Idealerweise sollten drei Triebe stehengelassen werden. „Bereits beim Kauf muss deshalb darauf geachtet werden, dass eine Rose drei bis fünf Triebe hat“, erklärt der Experte. Als grobes Maß für Radikalschnitte, die im Frühjahr besonders bei öfters im Jahr blühenden Rosen wichtig sind, gibt er für den Schnittbereich eine Scherenlänge ab Boden vor – sowie ein Außenauge stehenlassen. „Bei Bodendecker-Rosen umschreibe ich es immer so: einmal Rundschnitt. Schön kurz“, scherzt Jens Hofmann. Doch er beschreibt damit gut den anzusetzenden Schnitt.

Das macht man bei hohlen Trieben

Wer beim Schneiden hohle Triebe entdeckt, hat übrigens den Rosentriebbohrer. Der frisst sich durchs Gehölz und höhlt es so aus, dass letztlich die Triebe absterben. „In dem Fall hilft nur, so tief als möglich ins gesunde Holz schneiden“, so der Rosengärtner. Und er hat für Rosenliebhaber weitere Tipps und Tricks. „Bei einmal blühenden Kleinstrauch- und Strauch-Rosen wegen der möglichen Hagebuttenbildung auf keinen Fall der Flor wegschneiden.“ Bei Kletter-Rosen müssten immer Leittriebe stehengelassen und die Seitentriebe auf Zapfenhöhe gekürzt werden, damit die Rosen unten nicht verkahlen. „Und immer dafür sorgen, dass ein neuer, gerader Trieb parallel zu alten nach oben gezogen wird. Im Falle des Absterbens dient er als Ersatz.“

Jens Hofmann bevorzugt persönlich übrigens Rosen mit einfachen Blüten, wie die „Rhapsodie in blue“ und „alles, was Duft mitbringt“. Doch er gibt zu bedenken, dass duftende wie gefüllte Rosen viel schwerer zu kultivieren und frostanfälliger als andere Sorten sind. „Für alle Rosen gilt, dass man ihnen den nötigen Platz geben muss und einen sonnigen Standort. Am besten auf sandigem Lehmboden.“ Zudem vertrügen Rosen keine stauende Nässe. „Wer meint, er hätte unter den Kiefern Platz für eine hübsche Rose, liegt auch falsch. Das ist für keine Rose ein guter Standort.“

Dem landläufigen Glauben, man schneide Rosen im Herbst, erteilt Jens Hofmann übrigens eine klare Absage. „Geschnitten werden sie ausschließlich im Frühjahr. Dann sollten sie auch organischen Dünger wie Hornspäne bekommen. Im Herbst dagegen darf man nicht vergessen, Rosen mit verrottetem Kompost anzuhäufeln.“ Generell müsse zudem beachtet werden, dass Veredelungsstellen von Erde bedeckt sein müssen.

Anfragen beim und Tipps und Ratschläge vom Rosengärtner sind möglich unter Telefon 0163 9837915 oder per Email: [email protected].

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